Pünktlich zum ersten Dezember kommt eine Kaltfront auf uns zu.
Gestern habe ich noch im Garten gewerkelt. Der Boden war gefroren und ich habe Fichten- und Kieferzweige rund um die Vogel-Futterstellen drapiert.
Mehr an Dekoration gibt es im Gärtchen nicht. Wir haben keine beleuchteten Weihnachtsfiguren und keine Glitzerdeko draußen. Hier ist nur Natur.
Morgens um neun Uhr lag der Garten noch im Schatten. Kahle Bäume wurden von Nebel umhüllt.
In den hohen Bäumen sitzen Raben, die laut krächzend schimpfen. Sie möchten, dass ich verschwinde und sie an das Futter im Garten gelangen können. Leider sieht man die Schreihälse nicht, weil sie im nebeligen Nichts zwischen den Zweigen unsichtbar sind.
Wie man sieht, sind die Zweige der Haselsträucher auf dem Nachbargrundstück wieder gewachsen. Arbeiter hatten sie im vergangenen Jahr brutal herunter geschnitten, so dass die Vögel im vergangenen Winter kein Versteck hier finden konnten.
Im Dezember-Garten ist nun alles verdorrt und erfroren.
Alles? Nein, die Hornveilchen blühen noch. Ihre zarten Blüten und Blättchen hat der Frost eingerahmt.
Wenn man genauer hinschaut, entdeckt man hübsche Details, die nur an frostigen Tagen zu sehen sind.
Der Welt bester Göttergatte hat mir einen Stapel Fichten- und Kiefernzweige geholt und diese werden im Garten rund um die Futterstellen verteilt.
Mit einigen Zweigen habe ich den leeren Kübel vor der Haustür geschmückt. Den Rest der Zweige nehme ich, um unser Grab auf dem Friedhof abzudecken.
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Nachdem ich das Vogelfutter aufgefüllt hatte, dauerte es nicht lange, bis die ersten Besucher angeflogen kamen.
Diesmal hatte ich das Glück, außer den üblichen Kohlmeisen auch einen Kleiber im Vogelhäuschen fotografieren zu können.
In der Mittagszeit musste ich nochmal raus in den Garten. Wir haben gestern von der Kaffeerösterei einen neuen Sack mitgebracht.
Obwohl der Sack gefüllt ist, könnte ich ihn mit dem kleinen Finger tragen, so leicht ist er.
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Das sind Kaffeehäutchen, ein Abfallprodukt beim Kaffee rösten. Die Säcke mit dem Inhalt werden von der Kaffeerösterei verschenkt und wir hatten wieder mal das Glück, welche zu bekommen.
Die Häutchen sind ein guter Dünger für Rosen und andere Pflanzen, die einen leicht sauren Boden mögen. Schnecken nehmen Reißaus, wenn Kaffeesatz oder Kaffeehäutchen im Garten sind. Koffein ist für sie ein Gift und so bleiben sie meinem Garten fern.
Eine Studie im Jahr 2002 hat gezeigt, dass Koffein Schnecken vertreiben kann. Wir verteilen deshalb gerne Kaffeesatz im Garten und diese Kaffeehäutchen haben den gleichen Effekt.
Ich habe heute damit dem Kompostkorb abgedeckt. Wir haben extra eine Umrandung angebracht, damit der Wind die Kaffeehäutchen nicht davon weht. Sie sind so leicht, dass sie beim leisten Windhauch auffliegen.
In der Mittagszeit kam auch die Sonne hervor und tauchte die Sträucher hinter dem Gartenzaun in ein freundliches Licht.
Leider profitiert mein Garten nicht von diesem Sonnenschein, denn der größte Teil der Fläche bleibt über Winter im Dauerschatten.
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Im Blumenkübel vor der Haustüre ist es dann doch noch ein bisschen weihnachtlich geworden. Mit Holzdeko-Sachen aus der Kramkiste habe ich das Tannengrün geschmückt.
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Für heute verabschiede ich mich und wünsche Euch allen einen schönen 1. Adventssonntag.
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Ein frostiges Gänseblümchen, das noch gerne aufgeblüht wäre. |
Liebe Grüße von der Pfälzerin