Hier im Pfälzerwald sind die Sommer ganz anders geworden, als ich von früher her kannte. Seit einigen Jahren bleibt vom Frühling bis Herbst wochen- und monatelang der Regen aus und somit wird der lehmhaltige Boden unseres Gartens extrem hart.
Um den Boden zu verbessern und die Feuchtigkeit zu halten, habe es mit eine Mulchschicht aus Hackschnitzeln versucht. Leider umsonst, sie trockneten in der Sonne aus und waren spätestens im nächsten Jahr im Boden verschwunden.
Auch das Mulchen mit Grünschnitt brachte nichts. In meinem kleinen Garten fällt nicht genügend davon an. Mit dem Rasenschnitt brachte ich Samen von Wildkräutern in die Beete und sie nahmen überhand. Ebenso wenig Erfolg brachte das Abdecken der freien Flächen rund um Beerensträucher mit mehreren Lagen Zeitungen und darüber dick Gartenerde.
Alle Versuche, dem Boden dazu zu bringen, dass er Feuchtigkeit speichert, waren vergebens.
Experten verkünden, dass unsere Sommer auch künftig heiß und trocken bleiben werden. Deshalb machte ich mir Gedanken, wie ich das Staudenbeet in der Mitte des Gartens neu gestalten könnte.
Als ich den Bericht einer Staudengärtnerei im Schwabenland sah, die Stauden in einem Sandbeet kultiviert, beschloss ich, dies auch auszuprobieren.
Es gibt eine Stelle im Garten, die von der Trockenheit extrem betroffen ist. Das ist mein Versuchsbeet geworden. Dort habe ich alle halb verdorrten Pflanzen gerodet, bis auf eine Raublattaster und eine Bartblume. Diese beiden durften bleiben.
Herr Pfälzer hat eine Umrandung aus Brettern von alten Holzpaletten gebaut, die wir 15 cm hoch mit Sand aufgefüllt haben. Genauso wie die schwäbische Gärtnerei haben wir beim Sand die Körnung 0 - 13 ausgewählt.
Jetzt schaut das Beet ein bisschen aus wie ein Sandkasten. Die Sandflächen werden jedoch mit der Zeit zuwachsen.
Noch wirkt das Beet ein wenig befremdlich in meinem Garten. Wenn das Holz mit der Zeit verwittert und die Stauden angewachsen sind, wird es uns hoffentlich gefallen. Auf jeden Fall schaut diese Gartenecke jetzt schon schöner aus, als bisher mit den vertrockneten Stauden.
Inzwischen sind die bei einer Baumschule bestellten Stauden eingetroffen und ich habe Flachblatt-Mannstreu, blaue Kugeldisteln, Sonnenröschen, Büschel-Haargras und scharlachroter Feldthymian im neuen Beet eingepflanzt.
Diese Pflanzen hätten im Lehmboden keine Chance gut zu wachsen, denn ihre Wurzeln würden über Winter in der Nässe ersticken. Sie brauchen lockeren Sandboden zum guten Gedeihen. Den haben sie jetzt im neuen Sandbeet. Ihre Wurzeln können bis in die Bodenschicht unter dem Sand ragen und sich dort Feuchtigkeit und Nährstoffe holen.
Genauso hat es die schwäbische Staudengärtnerei in ihren Beeten auch gemacht und war erfolgreich.
Mit Schottergärten hat dieses neue Beet gar nichts gemein, denn der Sand dient lediglich als Pflanz- und Mulchschicht. Darunter ist ganz normale Erde und ich hoffe, dass mein Beet bis zum nächsten Jahr üppig zugewachsen ist und dass die Blüten viele Insekten anlocken.
Ich werde auf jeden Fall von meinem Experiment berichten.
Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin