Samstag, 23. März 2019

Sei wie das Veilchen im Moose



Sei wie das Veilchen im Moose,
sittsam bescheiden und rein
und nicht wie die stolze Rose, 
die immer bewundert will sein.

(Spruch in meinem Poesie-Album)




Woher dieser Spruch ursprünglich stammt, habe ich nicht in Erfahrung bringen können. Er passt auf jeden Fall zum Erziehungsbild der 60er Jahre. 

Man durfte als Mädchen nicht vorlaut sein, musste immer auf die Eltern hören, sollte sich nicht herausputzen und stets bescheiden bleiben. 




Was würde ein Teenie heute sagen, wenn man ihm solch einen Spruch in ein Album schreiben würde?

Ich weiß, heute schreibt man sich mit dem Smartphone SMS und keine Sprüche mehr in ein Buch!

Wir hatten früher so etwas ja nicht und das Poesie-Album machte die Runde bei Klassenkameraden, Tanten, Omas, Cousinen usw. Die Sprüche nahm ich damals gar nicht ernst, denn viel wichtiger war eine hübsche Gestaltung der Albumseite. 

Als ich heute vor den blühenden Märzveilchen im Garten stand, fiel mir der Eintrag von einer Tante im Album ein, der von Veilchen handelte. Warum gerade die Mädchen bescheiden und rein sein sollten, habe ich nie kapiert und natürlich auch nicht akzeptiert.

Ich mag beide: Veilchen und Rosen. Sie blühen auch gar nicht zur gleichen Zeit. Die frühen Veilchen (Viola odorata) blühen schon Ende März, während die Rosen erst ab Mai aufblühen.

Vor einigen Jahren habe ich verschiedene Duftveilchen gekauft und im Garten verteilt. Ich wollte üppige Veilchen-Teppiche im Frühling sehen. Das hat teilweise auch so funktioniert. Allerdings hat sich nur eine einzige Sorte durchsetzen können. "Königin Charlotte" hat meinen Garten erobert.






Ab und zu entdecke ich einen kleinen Horst von weiß oder rosa blühenden Veilchen im Beet. Leider verbreiten sie sich nur ganz schwach.



Märzveilchen lieben einen halbschattigen Platz und humosen Boden, der nicht zu sandig sein sollte. Sie sind mehrjährig und mögen leicht feuchte Erde. Wenn sich Veilchen wohlfühlen, bedecken sie schnell den Boden. Ameisen tragen die Samen weg und deshalb wachsen überall im Garten Horste von Veilchen, die ich so nicht gepflanzt habe. Aber es macht mir nichts aus, denn so kann ich viele Blüten für meine Küche ernten.

Später, etwa in der Zeit um Pfingsten herum, blühen dann auch noch die Freckles (Viola sororia), das sind zartblau blühende Veilchen mit "Sommersprossen". Zartlila Sprenkel auf den Blüten gaben der Veilchensorte ihren Namen. 

Ich sammle heute Blüten von Märzveilchen, um sie zu trocknen. Denn sie sind essbar. Beispielsweise als hübsche Dekoration auf einem Blattsalat oder kandiert zum Dessert.
Ein Tee aus getrockneten Veilchenblüten soll bei Magenproblemen und Erkältungen hilfreich sein.



Bis morgen Abend werden die Blüten trocken sein, dann fülle ich sie in ein Gewürzglas. 

Die Blüten duften herrlich. Deshalb wird das Märzveilchen auch "Duftveilchen" genannt. Es war übrigens die Lieblingsblume von Napoleon Bonaparte. 

Im 19. Jahrhundert waren Parfums, die auf Veilchenblüten und Veilchenblättern basieren, sehr beliebt.

Veilchenblüten duften moosig-süß, während die Blätter vom Geruch her an frisch gemähtes Gras mit einem Hauch Gurke erinnern. 



Als man entdeckte, dass eine Iris-Wurzel genauso gut riecht und man von ihr viel einfacher die Duftstoffe gewinnen konnte, war das Veilchen für die Parfumherstellung nicht mehr gefragt.

Auch diese Hornveilchen (Viola cornuta) gehören in die Pflanzenfamilie der Veilchen. Sie blühen von März bis Oktober und sind nur zweijährig.





Weil draußen schönes Wetter ist, habe ich heute den Garten mit Ostereiern dekoriert. Dafür eignet sich der Jostabeeren-Strauch sehr gut.











Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. Genießt den Frühling, auf den wir lange warten mussten.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Montag, 18. März 2019

Was blüht jetzt im Garten - Bestandsaufnahme nach der langen Regenzeit

Der Kalender zeigt, dass in zwei Tagen Frühlingsbeginn ist. So wie es scheint haben wir die lange Regenzeit endlich überstanden.





Die Knospen der Beerensträucher schwellen an. Noch regnet es ...




... aber bald kommt die Sonne hervor und ich wage mich raus in den Garten.





Auch wenn das Wetter heute noch wechselhaft ist, so konnte ich doch einen Rundgang durch den Garten machen und schauen, was alles aufgeblüht ist.

Von den heftigen Regenfällen sind viele Blüten ziemlich verwässert und fast hätte ich die Blütezeit der Zwerg-Iris verpasst. Die dunkelblaue Variante hat schon ausgeblüht, aber die hellblaue "Katharine Hodgkin" ist noch auf dem Höhepunkt der Blütezeit.



Die Netzblattiris (Iris reticulata) ist ein sehr früher Blüher. Normalerweise erscheinen die zartblauen Blüten mit dem gelben Muster schon zusammen mit Schneeglöckchen und Krokussen. In diesem Jahr haben sie sich etwas länger Zeit gelassen.

Die Blütezeit der Schneeglöckchen ist endgültig vorbei ...



... aber daneben blüht eine Mini-Narzisse auf.






Das war hier so interessant rot-gestreift aus der Erde kommt, ist das Laub der Zwergtulpe "Rotkäppchen", die bald ihre scharlachroten Blüten präsentieren wird.

Daneben blühen Leberblümchen ...



... und Märzveilchen.



Diese kleinen Stauden vermehren sich rasant und ich muss sie mit gelegentlichem Roden in Zaum halten. Jedoch erfreuen mich die blauen Blüten, die einen ganz zarten Duft verbreiten. 
Ich verwende die Blüten gerne als Dekoration im Salat. Sie sind nämlich essbar.





Die weißblühende Lenzrose "Double Ellen" mit ihren gefüllten Blüten ist eine der am fleißigsten blühenden Sorten und der Horst wird in jedem Jahr größer und üppiger.

Die roten Sorten sind fast alle Sämlinge, die sich mit der Zeit im Garten breit gemacht haben. Dort wo sie nicht stören, dürfen sie ungehindert wachsen.




Ebenso wüchsig ist die blau blühende Bergflockenblume (Centaurea montana). Sie wächst aus allen Ritzen und Fugen und trotz meiner Versuche, sie komplett aus dem Garten zu entfernen, hat sie sich widersetzt und wächst und blüht.



Noch hat die Bergflockenblume keine Blüten, aber es dauert bestimmt nicht mehr lange. Seit ich vor zwei Jahren an einer Blüte die seltene Wildbiene "Langhornbiene" (Eucera longicornis) entdeckt habe, darf auch die Bergflockenblume bei mir wachsen und blühen und ich rupfe sie nur dort aus, wo sie stört.


Archivbild - Langhornbiene an Blüte der Bergflockenblume

Nach der kurzen Stippvisite im Garten trieb mich ein kleiner Regenschauer zurück ins Haus. Fast könnte man heute meinen, es wäre April. Wir hatten am Morgen Sonnenschein, in der Mittagszeit leichte Schneeschauer, danach wieder Sonnenschein und zwischendurch einen kurzen Regenschauer.

Dem Dekovogel, der jetzt auch wieder raus in den Garten durfte, ist das Wetter egal. Er steht geduldig da und wartet auf den Frühling, so wie ich.
Seit er draußen steht, wagen sich die Saatkrähen nicht mehr in den Garten. Sie halten ihn wohl für einen Feind.



Auch im Keller am Fenster warten meine Kübelpflanzen darauf, dass sie ins Freie können. Aber noch bleiben sie im Haus, denn in der Nacht erwarten wir wieder Frost.



Habt alle eine schöne Woche und freut Euch auf den Beginn des (kalendarischen) Frühlings, der endlich besseres Wetter bringen wird, wenn man den Wetterexperten glauben darf.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Samstag, 16. März 2019

Keine Idee, aber viel Frust

Es kommt selten vor, dass mir die Ideen für einen Blog-Beitrag ausgehen. Aber in dieser Woche ist es doch passiert.


Blick in den Garten, durch eine leere Schüssel mit Prismen-Muster. Das nasse Elend draußen ist kaum zu ertragen.

Ein Tiefdruckgebiet folgt dem nächsten und es ist einfach nur gruselig, wenn man vor die Türe gehen muss. Gerade in dieser Woche hatte ich mehrere Termine und ich fahre ja auch jeden Morgen in die Stadt zur Arbeit. Dabei habe ich eine kleine Strecke zu gehen. Das ist bei Regen und Sturm eine nasse Angelegenheit. 

Ich kann Euch nicht einmal ein ordentliches Gericht vorstellen, denn wir haben in dieser Woche eigentlich nur vorgekochtes Essen aus dem Tiefkühler aufgewärmt. Das Gute daran ist, dass meine Kühltruhe nun wieder mehr Platz frei hat.


Nur einmal habe ich gekocht, aber mit Konserven:


Bohnenkerne und Tomatenstücke aus der Dose, dazu Tortellini als Fertigprodukt vom Supermarkt und immerhin frische rote Paprika und Zwiebeln, sowie frisch geriebener Parmesankäse wurden zum schnellen Gericht am Mittwoch. Nach dem Friseurbesuch hatte ich richtig Hunger und so schmeckte mir auch diese Mahlzeit.







Der Moderator unseres regionalen Radiosenders fragte am Morgen:


Woran erkennt man, dass der Frühling kommt? Seine Antwort: Der Regen wird wärmer.

Kommt alle gut ins Wochenende und übersteht die Tage mit den vielen Tiefdruckgebieten so gut es geht. Am Wochenende besucht uns das Sturmtief Igor. Es hört einfach noch nicht auf mit Regen und Sturm.
Ich habe deshalb momentan einen Frust, was bei mir nicht so häufig vorkommt.

Liebe Grüße von der Pfälzerin