Im November ist Ruhe eingekehrt und unser Leben verläuft stiller als im hektischen Sommer.
Auch in diesem trüben, regnerischen Monat muss ich im Garten nicht auf Farben verzichten. Sie sind, im Gegensatz zur Sommerzeit, nicht mehr so intensiv. Die sanften, warmen Farben des Spätherbstes haben einen ganz besonderen Charme.
Sonnenschein ist rar geworden in diesem November. Wenn die Sonne dann doch mal für kurze Zeit aus einer Wolkenlücke ihre Strahlen bis zur Erde schickt, dann leuchtet die Natur golden auf.
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Der neu gepflanzte Bitterorangenbaum mit seiner goldgelben Herbstfärbung.
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Es ist die Zeit gekommen, in der ich viel in der Küche werkle. Weihnachtsgebäck gibt es bei mir nicht, aber ich habe meine Liebe zu Hefeschnecken entdeckt.
Diesmal habe ich aus Dinkelmehl, Haselnüssen und frischen Äpfeln leckere Schnecken gebacken. Sie enthalten sehr wenig Zucker und die Süße kommt fast nur vom Obst.
Gleichzeitig habe ich an diesem Tag für das Mittagessen ein Apfelrotkraut zubereitet. Wir mögen keinen Kohl, der mit Schmalz gekocht wird. Stattdessen koche ich das Rotkraut mit Apfelsaft und frischen Äpfeln. So schmeckt es fruchtig und ist sehr lecker.
Immer wieder schaue ich aus dem Küchenfenster in den herbstlichen Garten. Vögel kommen zu den beiden Futterhäuschen geflogen und auch die Futterknödel werden gerne angenommen.
Der Monat November ist die Zeit der Gemütlichkeit. Weil die Dunkelheit nun früh beginnt, habe ich viel Zeit zum Lesen.
Abends auf der Couch vor dem Kaminofens verfolge ich Mörder oder wandere mit Christiane Thürmer auf Routen in der ganzen Welt umher.
Alle Geräusche bleiben draußen. Nur das leise Knistern des Holzes im Ofen dringt noch an mein Ohr.
Keine lauten Geräusche stören mehr die Nachtruhe. Drüben auf dem Freizeitgelände finden nun keine Partys von Jugendlichen mehr statt und niemand lässt die Schaukel auf dem Kinderspielplatz quietschen. Über Sommer schaukelte fast jede Nacht ein junger Mann und oft wachte ich vom Quietschgeräusch auf. Wer das war und warum er nachts um zwei Uhr geschaukelt hat weiß ich nicht.
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Wer dem November etwas Schönes abgewinnen kann, dem gefällt bestimmt dieses Gedicht von Heinrich Seibel (1846 - 1906):
Lob des Novembers
(Erster Vers)
Solchen Monat muss man loben:
Keiner kann wie dieser toben,
Keiner so verdrießlich sein
Und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
Keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie nass er alles macht!
Ja, es ist 'ne wahre Pracht.
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Ein seltener Anblick in diesem November: Sonnenschein aus einer Wolkenlücke taucht die Natur in ein goldenes Licht.
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Liebe Grüße von der Pfälzerin