Donnerstag, 30. März 2023

Nichts in der Natur lebt für sich selbst.

Flüsse trinken nicht ihr eigenes Wasser.

Bäume essen nicht ihre eigenen Früchte.

Die Sonne scheint nicht für sich selbst.

Der Duft einer Blume ist nicht für sich selbst.

Das Leben füreinander ist die Regel der Natur.

(Zitat von meinem Kalenderblatt).



Narzissen sind im Frühlingsgarten unverzichtbar.


Ende März präsentiert sich mein Garten schon ziemlich bunt. Die hohen Narzissen und die Hyazinthen sind aufgeblüht. Zusammen mit den blühenden Lenzrosen lassen sie die Beete bunt leuchten.


Lenzrosen und Hyazinthen.



Blaue Duft-Hyazinthen.



Lachsfarbene Duft-Hyazinthen.



Traubenhyazinthen.



Sternhyazinthe "Pink Giant", auch Schneeglanz genannt.


Zu meiner großen Freude hat sich der im vergangenen Jahr neu gepflanzte Lerchensporn bei mir im Garten eingelebt. Es sind nicht nur die roten Blüten, sondern vereinzelt auch schon Sämlinge zu sehen. Ich hoffe, dass er sich mit der Zeit noch weiter ausbreitet.




In den Beeten liegen kleine Fundstücke; beispielsweise Schneckenhäuser, die ich von den Spaziergängen mitgebracht habe.


Leere Schneckenhäuser.



Duftveilchen Viola odorata. 



Rote Schlüsselblumen.


Leider wachsen und blühen nicht nur Blumen, die ich gesät oder gepflanzt habe, sondern auch viele Wildkräuter.

Momentan hat sich das Scharbockskraut ausgebreitet und das im vergangenen Sommer gerodete und mit Rindenmulch bedeckte Beet völlig überwuchert.





Jäten hilft hier nichts. Seufz ... Ich lasse deshalb das Scharbockskraut einfach wachsen. Es beginnt schon zu blühen und danach zieht es sich wieder in den Boden zurück.

Ebenso wüchsig ist der Bärlauch, der längst schon das Schattenbeet für sich eingenommen  hat.
Momentan kann ich nach Herzenslust davon ernten, denn wir mögen das würzige Kraut an unserem Essen.


Bärlauch breitet sich rasant im Garten aus.










Dort wo wir vor einigen Jahren den kranken Kirschbaum gefällt haben, wachsen am verbliebenen Stumpf kleine Pilze. Es sind Gesäte Tintlinge, eine ungenießbare Art von Zwergpilzen. 
Weil wir diesen Teil des Gartens nicht nutzen, dürfen sie hier ungestört wachsen und eigentlich finde ich sie hübsch.

Bei den Gartenarbeiten habe ich auch Überreste von Physalis vom Vorjahr gefunden. Die kleinen Laternen-Körbchen schauen interessant aus. Im Inneren befinden sich Samenkörner.












Physalis muss ich in diesem Jahr nicht neu aussäen, weil es mir gelungen ist, ein Exemplar am Kellerfenster zu überwintern. Aus dem abgeschnittenen Pflanzenstumpf sind neue Triebe gewachsen.

Noch darf sie nicht raus ins Freie, weil sie keine Kälte verträgt. Erst Ende Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, bekommt die Pflanze einen Platz draußen im Garten.




Einen schön aufgeräumten Garten werde ich nie haben, denn von der Nachbarwiese kommt ständig Nachschub von Wildblumensamen herüber geflogen und keimt in meinen Beeten.

Ich kann bereits die ersten Löwenzahnblüten entdecken. Dieses Kraut kann man nicht ausrotten, weil es sich mit seinen langen Pfahlwurzeln hartnäckig im Lehmboden festhält und von der Wildwiese nebenan tausende von Samen herüberkommen und stets für neue Pflanzen sorgen.


Die erste Löwenzahnblüte im
Garten mit einem Rapsglanzkäfer.



Bei mir im Garten kann man viel entdecken, wenn man genau hinschaut und Insekten fühlen sich hier wohl.

Ich pflege meinen Garten nicht alleine für mich selbst, sondern versuche, die Regeln der Natur zu verstehen und beziehe sie in mein Garten-Konzept ein.

Was bleibt mir anderes übrig?

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Donnerstag, 23. März 2023

Garten heißt nicht nur Frühlingsblühen und Sommerpracht, ...

 ... sondern heißt vor allem: die tägliche Ankunft des Unvermuteten.

 (Jürgen Dahl, Journalist, 1929 - 2001).



Wir gehen niemals in den gleichen Garten wie zuvor. Ständig verändert sich etwas. Die Pflanzen wachsen, blühen und bilden Samen, aus denen wiederum neue Pflanzen wachsen. Der Kreislauf der Natur ist ständig in Bewegung.

🌿  🌱  🌼


In meinem Garten fühlen sich auch Insekten wohl.

Die Amerikanische Kiefernwanze (Leptoglossus occidentales) ist ein harmloser Neubürger, der Mitte der 50er Jahre aus den Rocky Mountains in Europa eingewandert ist. Solche Wanzen haben zwischen den Scheiten des Brennholzes im Schuppen überwintert und wir müssen aufpassen, dass wir kein Insekt mit ins Haus schleppen. Ich finde sie hübsch.


Amerikanische Kiefernwanze.

Eine dicke Hummelkönigin saß völlig erschöpft auf einer Krokusblüte. Sie ist aus dem Winterschlaf erwacht und braucht dringend eine Stärkung. Sie ist wohl auf der Suche nach einem Nistplatz, wo sie ein neues Volk gründen wird. Wer jetzt im zeitigen Frühling einer Hummelkönigin das Leben rettet, der hilft gleichzeitig mit, dass sich ein neuer Hummelstaat bilden kann.

Die Hummel blieb lange im Garten sitzen. Sie kroch später am Boden entlang bis zur nächsten Blüte und ich hoffe, sie konnte sich gründlich stärken und siedelt sich mit einem neuen Hummelvolk bei uns an.





Vögel sind tägliche Gäste im Garten. Manche kommen regelmäßig, andere sind nur auf der Durchreise. 
Ich achte darauf, dass auch jetzt im Frühling der Futtervorrat an den Vogelhäusern regelmäßig aufgefüllt wird.

Einige Vögel picken das Futter auch gerne vom Boden auf, beispielsweise Buchfinken und Heckenbraunelle.


Heckenbraunelle.




Erlenzeisig.




Rotkehlchen.





Ich entdecke da etwas Interessantes zwischen den Zweigen des Obstbaumes:




Gespannt stehe ich am Küchenfenster und beobachte den bunten Gast. Es handelt sich um einen Stieglitz. Ob er wohl noch etwas näher kommt?

Er läuft über den Rasen und pickt am Boden. Danach fliegt er an das Vogelfutterhaus ganz hinten, wo er zwischen den Kernbeißern ausgiebig schnabuliert. Seltsamerweise akzeptieren sie ihn beim Fressen und vertreiben ihn nicht, so wie andere kleinere Vögel.



Stieglitz.



Stieglitz am Futterhaus.



Kernbeißer und Stieglitz am Futterhaus.



Es brummt am Himmel und ich sehe einen Tiefflieger, der in einem großen Bogen am Rande unseres Dorfes kreist. Kurz darauf ist er hinter dem Berg verschwunden. Warum flog er so tief und wo fliegt er hin? Das werde ich nicht herausfinden können.





Mit dem Frühling beginnt die Gartenarbeit. Wildkräuter haben keine Winterpause gemacht, sondern meine Beete in Beschlag genommen. Ich jäte sie, so gut es geht, weil ich Küchenkräuter aussäen möchte und dafür Platz brauche.

Danach habe ich Schnittlauch, Petersilie, Pimpernelle und bunten Mangold ausgesät.

🌱 🌿


An den Blüten des rosa Schneeglanzes entdecke ich ein winziges Insekt. Es scheint eine Fliege zu sein, die hier Nektar trinkt.


Insekt an den Blüten des rosa Schneeglanzes.



Meine Lenzrosen blühen und ich freue mich jedes Jahr erneut darüber. Sie samen sich leicht aus und nach drei Jahren blühen dann die Sämlinge zum ersten Mal. Welche Farbe ihre Blüten haben, wird immer eine Überraschung, denn sie sind nicht sortenecht.










Lenzrose oder Frühlings-Christrose ist der allgemein bekannte Namen für die Orientalische Nieswurz (Helleborus orientalis). 
Sie gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist einst aus der Türkei und dem Kaukasus zu uns nach Deutschland gekommen.

Lenzrosen können sehr alt werden. Sie erreichen ein Alter von 25 bis 30 Jahren und werden bis zu 50 cm hoch. Sie lieben einen kalkhaltigen, humosen Gartenboden und wachsen gerne im Halbschatten von Sträuchern.

Meine Lenzrosen wachsen schon mehr als 10 Jahre hier und ich freue mich jedes Jahr auf ihre Blüten, die verschämt zu Boden schauen. Vorsichtig richte ich sie mit der Hand auf, damit ich sie ausgiebig bewundern kann.
















Einige Sträucher habe ich mit bunten Ostereiern geschmückt. Das mache ich jedes Jahr so und lasse sie bis kurz nach Ostern hängen. Somit bringe ich zusätzlich Farbe in den Garten.




Wir freuen uns auf das bevorstehende Osterfest. Damit feiern die Christen die Auferstehung Jesu und auch schon die alten Keltern huldigten mit diesem Fest der "Göttin der Morgenröte" Ostara, die sinnbildlich für das Wiedererwachen der Natur im Frühling steht.

Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin

Donnerstag, 16. März 2023

Der Frühling ist die schönste Zeit!

Der Frühling ist die schönste Zeit!

Was kann wohl schöner sein?

Da grünt und blüht es weit und breit

im gold'nen Sonnenschein.

(Annette von Droste-Hülshoff, 1797 bis 1848).




Habt Ihr den Frühling auch so sehr herbeigesehnt, wie ich? 

Als ich schon nicht mehr daran glaubte, wurden wir am Montag endlich mit einem warmen Frühlingstag verwöhnt.

Gleich nach dem Mittagessen ging ich raus in den Garten, um meine ellenlange To-do-Liste abzuarbeiten. 




Die Beete sind über und über mit Schneeglöckchen, Krokus, Lenzrosen und Leberblümchen bedeckt. In den vielen Jahren, in ich den Garten pflege, haben sie sich flächig ausgebreitet.


Krokus mit lila Blüten.



Krokus in elegantem Weiß mit Nadelstreifen.


Krokus mit hübschen Musterstreifen.


Leberblümchen (Hepatica nobilis).

Meine Arbeiten im März:

Die überwinterten Dahlienknollen wurden in frische Erde in Töpfe gepflanzt, damit sie vortreiben können. So praktiziert werden sie schon recht früh im Sommer zu blühen beginnen. Wieder einmal ist es mir gelungen, sie im Keller in Eimern voller Sägespäne gut über die Wintermonate zu bringen.

Nach dieser Pflanzaktion wurden Schnittlauch, Petersilie, Pimpernelle und bunter Mangold ins Kräuterbeet gesät, nachdem ich es gründlich von Unkraut befreit hatte.

Der Gartentisch wurde ausgepackt und an seinen Platz unter der Terrassenüberdachung gestellt. Die Gartenstühle, die Paletten-Sitzbank und die Sitzgarnitur aus Holz für das Enkelkind wurden aus dem Winterquartier geholt. 

Stundenlang werkelte ich vor mich hin und fand auch noch Zeit, verblühte Staudenreste abzuschneiden und ein Schilfgras umzupflanzen. Das letztere hatte ich im Herbst geteilt und das Teilstück an einen ungünstigen Platz im Beet gepflanzt. Jetzt wächst es dort, wo es für mich den besten Platz hat.


Viele Bienen flogen zu den Krokusblüten. Dieses Summen habe ich lange vermisst.


Nicht nur das, was ich gepflanzt und gesät habe, bereichert meinen Garten. Nein, auch Mutter Natur beteiligt sich mit Wildkräutern und das nicht zu wenig.

Eimerweise habe ich Vogelmiere und andere unerwünschte Kräutlein jäten müssen, damit im Beet noch Platz für meine Pflanzen ist.


Die jungen Blätter vom Scharbockskraut sind essbar. Ich pflücke sie für einen
Wildkräutersalat.

Fast 20 Grad erreichte das Thermometer am Nachmittag, so dass wir nach getaner Arbeit am Sitzplatz im Freien ausruhen konnten.

Am frühen Abend zogen dunkle Wolken auf und das erste Gewitter des Jahres ließ es blitzen und donnern und dabei regnete es kräftig. Der starke Regen hielt auch nachts noch an, so dass sich meine Regenwasserbehälter füllen konnten. Ab sofort steht wieder Regenwasser zum Gießen bereit.

Am Dienstag tobten die Elemente weiter. Auf kräftige Regenschauer folgten Aufheiterungen und am Mittwochmorgen schneite es eine Stunde lang heftig. Jedoch blieb der Schnee nicht mehr liegen.

Auch wenn der "richtige" Frühling diesmal nur einen Tag andauerte (es ist schließlich erst Mitte März), habe ich viel erledigen und den Garten auf die Sommersaison vorbereiten können.

Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin

Donnerstag, 9. März 2023

Der schönste Monat für das Herz, ...

 ... ist und bleibt der Monat März. (Deutsches Sprichwort).

Man kann die Gefühle kaum beschreiben, die wir erleben, wenn die ersten Blüten im Garten zu sehen sind und eine milde Märzsonne ins Gesicht scheint. Der leichte Nordwind kann das Erwachen der Natur nicht verhindern.






In der ersten Märzwoche war das Wetter noch rau. Ein böiger Nordost-Wind sorgte dafür, dass ich bibberte, wenn ich raus ging.

Als sich dieser Wind aber Mitte der Woche legte, konnte ich endlich den Sonnenschein im Garten genießen. Wann immer es möglich war, bin ich eine Stunde raus gegangen und habe gewerkelt.

Hätte ich gewusst, dass der Elfenkrokus sich so invasiv ausbreitet, wäre ich vorsichtiger beim Pflanzen gewesen. Nun ist es zu spät und er hat meinen Garten in Beschlag genommen. Die ersten Bienen und Hummeln freuen sich über diese Futterquelle. Wie man sieht, ist der Elfenkrokus schon fast verblüht und nur noch einzelne Blüten sind zu sehen.


Elfenkrokus (Crocus tommasianius).

Es folgen die Blüten des Edelkrokus, der ein wenig später blüht. Er breitet sich, im Gegensatz zu Winterlingen, Schneeglöckchen und Elfenkrokus, kaum aus. 






Sobald die Sonne scheint, öffnet der Krokus seine Blüten und bereits nach wenigen Tagen sind sie schon wieder verblüht.

An einer sonnigen Stelle entdecke ich erste Blüten vom Märzveilchen, ebenfalls einem Frühblüher.


Märzveilchen.

Zuverlässig schieben sich die Triebe der Hyazinthen aus der Erde. Ich sehe schon die Blütenknospen und es dauert nicht mehr lange, bis sie ihre duftenden Blütenrispen präsentieren.


Hyazinthen im Garten.

Während die Wäsche draußen auf der Leine im Märzwind trocknet, schlendere ich durch den Garten und genieße das Erwachen der Natur.

Zartes Grün vom Bärlauch ist zu sehen und bald schon kann ich die Blätter für die Küche ernten.


Bärlauch.

Verteilt im ganzen Garten wachsen Lenzrosen. Aus wenigen gepflanzten Exemplaren hat sich eine ganze Menge von selbst ausgesät. Wenn sich bei den Sämlingen nach 3 Jahren die ersten Blüten öffnen, ist dies immer eine farbliche Überraschung, denn sie sind nicht sortenecht.

Dort wo sie mich nicht stören, dürfen die Sämlinge wachsen und blühen.





Lenzrosen.

Die Winterlinge sind schon verblüht und ich sehe zudem viele Sämlinge vom letzten Jahr. Sie werden im nächsten oder übernächsten Jahr blühen und der gelbe Blütenteppich wird Jahr für Jahr größer werden.




An manchen Stellen blühen auch schon Mini-Narzissen. Einst wuchsen sie im Topf und wurden dann im Garten ins Beet umgepflanzt. Sie blühen jedes Jahr erneut.





Gestern war von Frühling keine Spur zu sehen. Es hatte vormittags heftig geschneit und der Winter meldete sich zurück.






Wintereinbrüche im März sind nicht selten. Man merkt allerdings, dass der Winter keine Kraft mehr hat. Schon wenige Stunden später war der Schnee schon wieder geschmolzen.




In der Nacht hat es heftig geregnet und gestürmt. 

Der Frühling lässt sich nicht aufhalten. Im Frühlingsmonat März muss der Winter seinen Abschied nehmen, auch wenn er sich vehement dagegen wehrt.

Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin