Samstag, 28. August 2021

Natur redet eine wunderbare Sprache.

Dieses Zitat von dem Philosophen und Blumenzüchter Karl Foerster (1874 - 1960) habe ich als Überschrift meines heutigen Beitrages ausgewählt.




Dahlien und Herbstanemonen bringen jetzt Farbe in den Garten.








Es wäre nicht richtig, wenn sich sagen würde, dass in meinem Garten alles gut gedeiht und wächst.

Im Gegenteil, in diesem Sommer hatte ich einige negative Erlebnisse. Denn Natur ist unberechenbar und ich kann nur versuchen, so gut es geht meine Pflanzen zu pflegen.

Von Mai bis August hat es oft geregnet und viele Tage waren kühl. 

Das ist meinen Tomaten, Auberginen und Chili nicht gut bekommen. Dieses mediterrane Gemüse habe ich auf der Fensterbank keimen lassen, die Pflanzen gepflegt und sie nach den Eisheiligen in große Töpfe im Garten gepflanzt.

Trotz viel Regen sind sie gewachsen, haben geblüht und Früchte angesetzt.

Dann kam das Unheil. Ein übler Fäulnispilz hat alle meine Tomatenpflanzen und die Aubergine befallen und binnen weniger Tage waren Stiele, Blätter und Fruchtansatz von ihm zerstört.

Man nennt es Kraut- und Braunfäule und sie wird durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht. Vor allem Tomaten im Freiland sind gefährdet, aber er kann auch Pflanzen in Gewächshäusern befallen. Seine Sporen gelangen mit dem Wind oder den Regentropfen auf die Pflanzen und verbreiten sich dort rasant.

Sieht man erste kranke Blätter, ist es meistens zu spät. Binnen weniger Tage wird die gesamte Pflanze krank. Da hilft nur noch ausreißen und in der Mülltonne entsorgen.

Das war für mich schmerzhaft, denn meine Tomaten waren kurz vor dem Reifen.


Meine Tomaten: Von der Blüte bis zur Knollenfäule. 😢


🍅

Eine Amselfamilie hatte in der Nähe unseres Gartens ein Nest gebaut und Junge groß gezogen. Die Amselfamilie kam täglich in unseren Garten und das Ergebnis war, dass sämtliche Kulturheidelbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Aroniabeeren von den Vögeln gefressen wurden.


Der Aroniabeeenstrauch wurde von den Amseln völlig leer geplündert. Dabei
waren die Beeren noch gar nicht reif.


Wir saßen im Garten und schauten zu, wie die Vögel emsig Beere und Beere von unseren Sträuchern pickten.

Klar, wir hätten sie verscheuchen können. Dann wären sie später wieder gekommen, wenn niemand draußen im Garten ist.

Einige Stachelbeeren und Johannisbeeren konnte ich ernten, aber Heidelbeeren und Aroniabeeren wurden aufgefressen, ehe sie reif waren.


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Von solchen Erlebnissen lasse ich mir die Freude am Garten nicht vermiesen. Eigentlich habe ich die Beeren in diesem Jahr nicht wirklich verarbeiten wollen. Noch haben wir viele Gläser Marmelade von Beeren des vergangenen Sommers im Keller stehen und wir wollen sie erst aufbrauchen, ehe ich neue Marmelade koche.

Weil im Garten nun kaum noch etwas zu Ernten und zu Pflegen ist, habe ich viel Zeit zum Ausruhen und Beobachten von Insekten.

Es kommen keine spektakulären Krabbeltiere zu uns, aber auch die 'einfachen' Insekten sind interessant, wenn man ihnen zuschaut.




Ich genieße meinen Garten, ohne Groll über die Vögel, die unsere Beeren fressen und Pilze, die Kulturpflanzen zerstören. So ist Natur, sie gibt und nimmt.

🌻


Ich verabschiede mich für heute mit einem weiteren Zitat des Philosophen Karl Foerster:

Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.

Kommt alle gut in den Monat September und genießt die letzten Sommertage, auch wenn sie kühl sind und es häufig regnet.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

Freitag, 20. August 2021

Ein neues Hobby - Steine bemalen

Das unbeständige Wetter in diesem Sommer brachte mich dazu, mir ein Hobby zu suchen, das ich auch drinnen im Haus ausüben kann.




Ich übe das Bemalen von Steinen und noch sind meine Motive sehr einfach.

Dafür habe ich Outdoor-Farben in kleinen Töpfen, Painting Pens mit Farbe gefüllt und Fine Liner gekauft.

Wenn die bemalten Steine getrocknet sind, werden meine Werke mit Klarlack besprüht, damit sie glänzen und die Farben lange haltbar sind.

Meine ersten Rohlinge habe ich aus dem Garten genommen. Wenn wir mal wieder unterwegs sind, werde ich nach flachen Steinen Ausschau halten, weil man die besser bemalen kann, als die gewölbten Steine.





Außerdem bin ich einer Gruppe beigetreten, deren Mitglieder sich mit dem Bemalen, dem Finden und Verstecken der painted rocks (bemalte Steine) beschäftigt.

Der Sinn der Sache ist, anderen Menschen eine kleine Freude zu machen. Aus der Internet-Gruppe heraus entwickelte sich ein bundesweiter Trend. Vor allem Kinder lieben es, nach bemalten Steinen zu suchen und dann wird die (vielleicht ungeliebte) Wanderung zu einem netten Erlebnis.

Meine ersten gefundenen Steine habe ich jeweils am Fundort liegen lassen und nur Aufnahmen davon gemacht. Sie sind der Auslöser dafür, dass ich nun ebenfalls Steine bemalen werde.

Gefundene Steine bei einer Wanderung im Winter.


Ich selbst habe noch keine Steine versteckt. Das ändert sich aber bei der nächsten Wanderung. Dann kann man auch welche von mir finden und sie werden das Logo meiner Bilder auf der Rückseite haben.




Noch liegen meine selbst bemalten Steine im eigenen Garten versteckt und ich hoffe, dass unser kleiner Enkelsohn Freude hat, wenn er sie findet.








Liebe Grüße von der Pfälzerin

Samstag, 14. August 2021

Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken.

 Als ich diesen Spruch auf einer Tafel im Garten eines Freundes las, wurde mir klar, dass zur Pflege eines Garten auch Phantasie gehört.

Wir pflanzen mit den Blumen und Sträuchern unsere Vorstellung vom Garten mit ein und stellen uns vor, wie der Garten ausschauen wird, wenn alles angewachsen ist und die Blumen blühen.

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Im Sommer habe ich Zeit, um mit der Kamera auf Jagd nach Schmetterlingen zu gehen. Man braucht Geduld, wenn man Aufnahmen machen möchte.


Großer Kohlweißling an Witwenblume.


Der Große Kohlweißling ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 60 mm nicht zu übersehen. 

Gleich drei Generationen seiner Art wachsen bei uns in er Region heran. Deshalb kann man diese leuchtend weißen Schmetterling auch häufig sehen.

Bei Gärtnern sind Kohlweißlinge nicht sehr beliebt, weil sie ihre Eier an Kohlpflanzen ablegen und die Raupen dann großen Schaden anrichten können.

Jedoch steht der Große Kohlweißling unter Naturschutz und man muss mit ihm leben. Vor allem die zweite Generation eines Jahren ist für Gärtner problematisch. Dichte Netze über den Pflanzen können verhindern, dass der Kohlweißling seine Eier an ihnen ablegen kann. Er sucht sich dann andere Kreuzblütengewächse dafür aus.


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Unseren Garten benutzen verschiedene Falter gerne als Rastplatz bei ihrer Wanderung. 


Kaisermantel.


Der Kaisermantel hat auf dem blühenden Schmetterlingsflieder in unserem Garten eine Rast eingelegt.

Er gehört zur Familie der Edelfalter und ist in Mitteleuropa einer der großen Tagfalter mit einer Flügelspannweite bis zu 65 mm.

Kaisermäntel lieben offene Waldränder, Lichtungen, Wiesen und Flächen mit blühenden Sträuchern, die von Wald umschlossen sind.

Unser Wohnort ist eingebettet in den Pfälzerwald. Wenn man den Ort verlässt, ist man auch schon gleich im Wald. Wahrscheinlich ist mein Garten für den Kaisermantel eine große Lichtung mit blühenden Sträuchern.

Den Kaisermantel kann man vor allem zwischen Juni und August beobachten.


Kaisermantel.


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An sonnigen Tagen ist die Chance groß, einen Schmetterling an den Blüten im Garten entdecken zu können.

Dann muss ich geduldig abwarten, bis mein Objekt (Schmetterling) seine Flügel öffnet. Meistens sitzen sie nur mit zusammengeklappten Flügeln an den Blüten.

Viele Male fliegen sie wieder davon, ohne dass ich ein gutes Foto machen konnte. Aber wenn es mir gelingt, den Schmetterling abzulichten, dann bin ich glücklich.


Kleiner Fuchs.


Den Kleinen Fuchs kennt bestimmt Jeder. Mit seinem orange-Schwarzen Muster ist er recht auffällig.

Mit einer Flügelspannweite bis zu 50 mm hat er eine mittlere Größe und er ist sehr verbreitet. Man trifft ihn häufig in Gärten und Parks an und kann ihn vom Frühling bis zum Herbst beobachten.






Kleiner Fuchs und Biene an der Mazedonischen Witwenblume.

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Distelfalter.



Distelfalter gehören zu den Wanderfaltern. Mit einer Flügelspannweite bis zu 60 mm sind sie nur unwesentlich kleiner als ein Kaisermantel.

Distelfalter bevorzugen trockene Lebensräume. Ihre Raupen brauchen Brennnesseln als Futterpflanzen. Den Namen haben die Falter erhalten, weil sie im Sommer gerne Distelblüten aufsuchen. 

Distelfalter fliegen von Mai bis Juli. Abhängig vom Klima kann es in einem Jahr auch mal zwei Distelfalter-Generationen geben.


Distelfalter.


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Zitronenfalter.

Zitronenfalter leben in feuchten und trockenen Gebieten, beispielsweise in Wäldern und an Waldrändern mit Gebüschen, auf sonnigen felsigen Hängen und auf offenen Flächen mit niedrigem Bewuchs.

Man kann Zitronenfalter fast das ganze Jahr über beobachten. Mit ein wenig Glück sieht man sie sogar zum Ende des Winters im Garten. Jedoch ist ihre Haupt-Flugzeit von März bis Mai und von Mai bis Oktober. 

Ein Zitronenfalter hat die Blüten in unserem Garten aufgesucht. Gut, dass ich gerade die Kamera zur Hand hatte.




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In Europa leben ungefähr 48 Arten von Bläulingen. Man erkennt die kleinen Falter an der blauen Färbung der Flügel, die je nach Art unterschiedlich intensiv ausfällt.


Bläuling.


Mit einer Flügelspannweite von durchschnittlich 10 bis 20 mm sind Bläulinge kleine Falter und sie bewohnen unterschiedliche Lebensräume.

Einige Arten sind Wärme liebend und deshalb im offenen, sonnigen Gelände zu entdecken. Andere halten sich vor allem im Bereich der Baumkronen auf und sind kaum zu sehen.

An den Blüten des hohen blauen Ehrenpreis konnte ich auch in meinem Garten einen Bläuling beobachten. Meistens bleiben sie nicht still sitzen, sondern torkeln von Blüte zu Blüte. Bei dem  von mir gesehenen Bläuling könnte es sich um einen Faulbaum- oder Zwerg-Bläuling handeln, aber ganz sicher bin ich mir dabei nicht.


Bläuling und Biene sammeln gemeinsam Nektar.



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Habt ihr die Schmetterlinge lachen gehört? 

Falls ja, dann wisst Ihr bestimmt auch, wie die schönen weißen Wolken am Sommerhimmel schmecken könnten?





Wahrscheinlich schmecken sie genauso lecker wie mein Stachelbeerkuchen mit Baiserhaube, den wir lieben.



Liebe Grüße von der Pfälzerin

Samstag, 7. August 2021

Warum denn warten von Tag zu Tag?

Warum denn warten von Tag zu Tag? Es blüht im Garten, was blühen mag.

(Klaus Groth 1819 - 1899)

Klaus Groth war ein norddeutscher Dichter und Schriftsteller. Ich finde seinen Spruch passend für mein heutiges Thema.

Es ist August geworden und in meinem Garten blüht es bunt. Wollt Ihr mit mir einen Streifzug durch den Garten machen?




Diese Sonnenblume hat sich neben dem Vogelfutterhaus von selbst ausgesät. Ihre Blüte leuchtet mit der Sonne um die Wette. Allerdings ist Sonnenschein momentan rar und deshalb freue ich mich doppelt über diese strahlende Blüte.

Mein Gartenrundgang beginnt bei den Rispenhortensien, deren weiße Blüten ein zartes Rot angenommen haben.


Pinky-Winky hat schon ein wenig rote Farbe bekommen.


Ein Stück weiter leuchten die Blüten der Clematis Viticella 'Jenny'. 

Clematis Jenny.

Im hinteren Gartenteil haben die Stauden jetzt viel Licht, weil die Sträucher auf dem Nachbargrundstück abgeschnitten wurden.

Hier blühen gerade Herbstanemonen, die ihre zartrosa Blüten im Wind nicken lassen.



Daneben blühen Schmetterlingsflieder und Phlox mit Bananenminze als Bodendecker.


Dem Phlox gefällt die Nässe in diesem Sommer.




Hoher Schmetterlingsflieder reckt seine lila Blütenrispen in den Himmel.





Herbstanemonen, ein Zwerg-Sommerflieder und Phlox bringen Farbe in den Garten.



Ein Stück weiter blüht die Ballhortensie 'Annabell' strahlend weiß.




Ballhortensie Annabelle mit weißen Blütenbällen.





Mein Experiment 'Sandbeet'.


Im vergangenen Sommer habe ich ein Sandbeet neu angelegt. Es ist nun zugewachsen und man erkennt es fast nicht mehr.


Hinter diesem blühenden Borretsch versteckt liegt das Sandbeet.





Das Sandbeet wurde mit Holzlatten eingefasst und 15 cm hoch mit Sand und Kies
aufgefüllt.




Bepflanzt habe ich das Beet mit blauen Edeldisteln, Gräsern und Stauden, die mit wenig 
Pflege zurecht kommen. Hier wird auch nicht gedüngt.




Mannstreu blüht überreich und die Blüten werden gerne von Bienen besucht.










Für unsere Nachbarn ist dieses Beet bestimmt ein Dorn im Auge. Es liegt direkt an ihrem Zaun. Sie mögen Ordnung und Sauberkeit und haben ihren Garten fast steril hergerichtet. Man sieht dort nur Steinplatten und ein wenig Grasfläche.
Mich wundert, dass sie ihren Kirschbaum noch stehen lassen. Er ist krank und wirft welke Blätter ab. Diese werden zweimal täglich aufgesammelt, damit der Garten ordentlich ausschaut.
Dort drüben fühlt sich keine Biene und kein Schmetterling wohl und nun müssen die Leute rüber auf meine kleine Wildnis schauen, in der es von Insekten nur so wimmelt.


🐝🐞



Eine Überraschung für mich ist die Dahlie im mittleren Staudenbeet. Ich habe nämlich in diesem Jahr keine Knollen eingepflanzt. Sie hat erstaunlicherweise den Winter hier im Garten in der Erde überstanden und blüht jetzt.





Die Rose 'Smiling Eyes', die ich schon aufgegeben hatte, nachdem sie im Mai keinen gesunden Trieb mehr hatte, wurde in ein Inselbeet im Garten gepflanzt. Dort hat sie sich nun ohne Pflege von mir erholt und neue Triebe und Blüten gebildet.

Das freut mich sehr!





Als ich den Gewürzfenchel ausgesät hatte, ging ich davon aus, dass er nicht höher als höchstens 90 cm wird. Tatsächlich aber ragen seine Blütenrispen bis hoch in die Krone des kleinen Kirschbaumes.

Er ist ein Geschenk von mir für Insekten, die gerne die gelben Blüten besuchen.




Bronzefenchel mit hohen Blütenständen.




Ich habe drei Säulenapfelbäume in den Garten gepflanzt. Sie sollen sich gegenseitig befruchten. Seltsamerweise macht eines immer eine Blühpause und nur die beiden anderen tragen Früchte. Da dies jedes Jahr wechselt, ist es nicht schlimm. In diesem Jahr trägt der mittlere Baum viele Äpfel, die langsam etwas rote Farbe annehmen.



Eines der drei Säulenapfelbäumchen hat Früchte.







Der Gartenrundgang endet bei der Sonnenblume.


Jetzt habe ich Lust auf Kaffee und Kuchen. Da kommt der Aprikosenkuchen, frisch aus dem Backofen und herrlich duftend, gerade recht. Nach dem Abkühlen habe ich ihn mit frischer Schlagsahne garniert.




Sommergrüße von der Pfälzerin