Sonntag, 13. März 2022

Frühlingserwachen im Garten, aber ...

Es ist ein Grund zur Freude, dass der Frühling bald beginnt, aber die momentanen Ereignisse trüben meine Vorfreude sehr.


Hornveilchen auf der Fensterbank.


















Anstatt mir die Katastrophen der Welt im Fernsehen anzuschauen, sitze ich abends gemütlich im Wohnzimmer und stricke oder häkele.

Ist das feige? Nein, es dient zum Selbstzweck. Denn ich bin ein Mensch, der Frieden und Harmonie braucht und Gewalt und Kriege hasst. Deshalb bekommen auch meine Bilder bis auf weiteres einen gemalten Friedensstein als Symbol.

Ich bin der Meinung, dass man über alles reden kann und es nicht nötig ist, seinen Willen mit dem Werfen von Bomben zu erzwingen. Lieber ewig Reden und Verhandeln, als Krieg führen!

Wenn mir die Hände schmerzen und ich die Strick- oder Häkelnadeln nicht mehr halten kann, lese ich in einem Buch.

Aus der öffentlichen Bücherecke in der Stadt habe ich mich mit frischer Lektüre eingedeckt. Wie lange dauert es wohl, bis ich all diese Bücher gelesen habe?



Wie Ihr seht, habe ich keinen bestimmten Geschmack und lese querbeet, was mich interessiert. Wenn ich ein neues Buch beginne und es mir nicht gefällt, dann gebe ich es ungelesen an den Büchertisch im Camping-Club weiter, genauso wie die Bücher, die ich ausgelesen habe. Es verstaubt bei mir keines mehr in einem Regal.


Das Sommerbrisetuch ist ein Stück gewachsen, aber nun habe ich es zur Seite gelegt. Stattdessen häkele ich an einem weißen Sommerschal aus Baumwollgarn mit einem Glitzerfaden. Das Muster besteht aus Stäbchen und Luftmaschen und ist einfach nachzuarbeiten.





Nanu, sind es tatsächlich schon zwei Jahre her, als wir alle wie gelähmt die Nachrichten vernahmen, die von der Pandemie berichteten?

Seither höre ich kaum noch Radio und schaue auch nur ungern Nachrichten im Fernsehen an. Eine Katastrophe nach der anderen wird verkündet.

Die Pandemie und deren Folgen seit dem Frühling 2020, im Sommer 2021 eine Flutkatastrophe im Ahrtal und nun der Krieg zwischen Russland und der Ukraine!

Nein, ich will nicht wegschauen. Im Gegenteil, ich informiere mich schon aus zuverlässigen Nachrichtenquellen über die Lage. Aber ich will mich nicht von den vielen Fake-News, den unnötigen Diskussionen und Reportagen oder von Meinungen angeblicher Fachleute berieseln lassen. Gerne mache ich mir meine eigenen Gedanken. 

Die ersten Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet sind in unserem Dorf angekommen. Wer eine leerstehende Wohnung hat, nimmt die Gestrandeten auf. Gerne spende ich auch warme Kleidung, Schuhe, Kinderspielsachen, Trockennahrung und Hygieneartikel, die von einer hiesigen Organisation direkt an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht werden und dort Hilfsorganisationen übergeben werden. Das ist meiner Meinung nach eine sinnvolle Sache. 

Vom Krieg sind wir alle betroffen. Die Preise für Benzin und Diesel steigen und steigen. Heute habe ich an der Tankstelle wieder eine Rekordhoch bei den Dieselpreisen gesehen: Ein Liter Diesel kostete weit über 2 € und wenn ich an unsere nächste Gasabrechnung denke, wird mir Angst und Bange. 

Je mehr mich Nachrichten belasten, umso mehr halte ich mich draußen in der Natur auf. Beim flotten Lauf auf weichen Waldwegen wird mein Kopf frei und das Herz leicht. Zumal ich inzwischen 8.000 Gramm an Gewicht abgenommen habe. Das entspricht 32 Päckchen Butter, die ich nun weniger herumschleppen muss. Meine Gelenke danken es mir und da es momentan mit dem Abnehmen so gut läuft, mache ich noch weiter. Mein Ziel wäre es, das Gewicht von vor 18 Jahren wieder hinzubekommen. Damals war ich nach einer Vorsorge-Kur topfit und im Gegensatz zu heute richtig schlank. 

Mal sehen, wohin uns das alles führt und was die Zukunft bringt! 

Mutmachende Grüße von der Pfälzerin

6 Kommentare:

  1. Liebe Ingrid,
    es ist doch schön, daß wir die Freude am Garten haben. Das Wetter am Wochenende
    hat so gut getan. Und wenn ich in meinem Garten wühle, kann ich alles um mich drumherum
    vergessen. Genauso geht es mir beim beim Lesen. Aber da muss ich den Sprung in das Vertiefen schaffen. Heute habe ich mal wieder meine Steine hervor geholt. Beim Bemalen konnte ich auch abschalten. Nun sehe ich deine Idee und werde sie aufgreifen. Beim nächsten Spaziergang werde ich dann die Friedenssteine auslegen. Allerdings bekomme ich bestimmt keine Taube hin.
    LG. Karin M.

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    1. Lass Dich bitte nicht entmutigen, auch Du kannst eine Taube malen. Schau Dir einfach Motive im Internet an. Meine erste Taube schaut auch aus wie ein Segelflieger und ich werde sie noch verbessern.
      Viel Freude beim Malen.
      LG Ingrid

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  2. Nachrichten bleiben bei uns auch aus - bis auf einmal am Tag. Ich höre auch kaum noch Radio, weil da die Hiobsbotschaften alle 30 Minuten wiederholt werden. Ich fühle mich nicht, als würde ich wegsehen oder die Situation ignorieren. Aber dem Seelenheil zuliebe, verzichte ich auf zu viele Informationen. Das hat mich die Pandemie gelehrt. In den ersten Wochen 2020 habe ich jede Info in mich aufgesogen - bis es mir richtig richtig schlecht ging. Hier gilt - wie in vielen Lebenslagen - Qualität statt Quantität!

    Wir waren am Wochenende auch draußen in der Natur. Der perfekte Ort, um abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen. Da wir keinen Garten haben und es auf unserem Balkon erst um Ostern rum richtig los geht, gehen viel in den Wald.

    In der Mittagspause lese ich immer in einem Buch. Verstauben tut bei mir auch keines. Die, die ich behalten, lese ich immer wieder. Alle anderen, werden verschenkt, getauscht oder verkauft.

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  3. Liebe Ingrid,
    was für ein beachtlicher Büchstapel!
    Ich würde vermutlich mehrere Jahre brauchen, das alles zu lesen und schaffe es nie, ein angelesenes Buch, dass mir nicht gefällt, endgültig beiseite zu legen.
    Viel Freude bei allem, was du tust und herzliche
    Claudiagrüße

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  4. Liebe Ingrid,
    du hast mit deinem Luftablassen über die momentane Situation viele gute Anregungen gegeben, ich lasse auch nicht alles an mich ran. Zeit zum Luftholen nehme ich mir bei meinen Radtouren in der Natur, bei den Beobachtungen, besonders im Frühling, kommen Glücksgefühle auf. Ich lese auch sehr viel und sehr vielseitig, ausser Krimis die mag ich überhaupt nicht. Bei uns gibt es Bücherschränke zum Entnehmen und zum Auffüllen, da ist so manches interessante Buch dabei, wenn es ausgelesen ist, geht es in den nächsten Bücherschrank. Nun wünsche ich dir viel Lust und Zeit, deine Bücher zu lesen.
    Liebe Grüße
    Edith

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  5. Liebe Ingrid,
    ich finde reden auch sehr, sehr wichtig und lehne jede Gewalt ab. Deswegen verstehe ich auch nicht, wie man eine Diskussion glatt ablehnen kann, einfach weil man mit bestimmten Personen nicht reden möchte. Wie aber soll man sonst sich austauschen oder sich einig werden über bestimmte Punkte. Das sicher nicht immer möglich, aber wenn man wenigstens bereit ist, über alles zu reden, dann fällt es doch leichter bestimmte Dinge zu akzeptieren, mit denen man selbst vielleicht nicht einverstanden ist, oder die Argumente sind so gut, dass man sich überzeugen lässt. Aber das geht nur mit reden.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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