Donnerstag, 20. April 2023

Liebe ist der Stoff, den die Natur gewebt und die Phantasie bestückt hat (Voltaire).

Bei mir ist die Liebe zur Natur am größten und ich kann einen kleinen Teil davon im eigenen Garten erleben.

Der April schreitet voran und wie es sich für diesen launischen Monat gehört, ist das Wetter wechselhaft.

Dennoch wachsen und gedeihen die Pflanzen im Garten und jeden Tag werden es mehr Blüten, die aufgehen.


Aubrieta "Bressingham Red".


Sehr farbenfroh und an sonnigen Tagen ein Magnet für Insekten ist Aubrieta, das Garten-Blaukissen, das es außer in Blau auch noch in diesem leuchtenden Pink gibt. Es ist winterhart und ich habe es in die Begrenzungssteine gepflanzt. Hier kann es seine Blütenkissen bilden.



Im Schattenbeet sind die Forellenlilien am Aufblühen. Sie werden auch Hundszahn genannt und ihr wissenschaftlicher Name lautet Erythronium pagoda. Diese Pflanze liebt einen schattigen Platz und lockeren Boden. 

Leider neigt die Forellenlilie zum Wuchern und ich musste ihr durch Jäten Einhalt gebieten. Sonst hätte sie den schwarzen Schlangenbart völlig überwuchert. Dieser soll unbedingt genügend Platz zum Gedeihen haben, denn er bildet mit seinem dunklen Laub ganzjährig einen hübschen Kontrast im Beet.

Zwischendrin hat sich auch noch Bärlauch und Löwenzahn ausgesät, so dass ein Eingreifen meinerseits nötig wurde.



Eine sehr dankbare Staude für schattige Plätze ist das Kaukasus-Vergissmeinnicht. Bei mir blüht gerade die Sorte "Jack Frost" auf, die außer den leuchtend blauen Blüten auch noch hübsche weiß-gemusterte Blätter hat. Diese robuste Staude trotzt kältesten Wintern und treibt im darauf folgenden April zuverlässig neu aus.

Sobald sich im Frühling der Boden erwärmt, treibt es neu aus.


Kaukasus-Vergissmeinnicht.

Die Bauernhortensie zeigt wieder mal Frostschäden. Ihre oberen Triebe mit den Blütenknospen sind erfroren. Das passiert relativ häufig, aber sie schafft es dennoch wieder, im Sommer einige Blütenbälle zu bilden. 

Jetzt ist auch die Zeit gekommen, ihre sparrigen Triebe etwas zu reduzieren. Ich schneide nach dem Motto, ein Drittel alte Triebe nehme ich weg und ein Drittel der dann noch bestehenden Triebe werden bis zur Hälfte gekürzt. 

So bleibt die Pflanze vital und dicht und bietet einen schönen Anblick. Würde nichts abgeschnitten werden, wäre es ein riesengroßer Busch mit langen Zweigen, die sich im Sommer mit den schweren Blüten bis zum Boden neigen würden.


Bauernhortensie mit erfrorenen Trieben.


Am vorderen Rand dieses Beetes sollten eigentlich Pfingstveilchen (Viola sororia "Freckles") wachsen. Von diesen hübschen Veilchen mit den Sommersprossen auf den Blüten ist in diesem Jahr rein gar nichts zu sehen. 
Dafür blühen lila Veilchen, die ich nicht gepflanzt habe. Es gibt für mich nur eine Erklärung dafür; es könnte sich eine fremde Veilchenart angesiedelt haben und die Freckles sind in dem vergangenen Sommer mit monatelanger Dürre vertrocknet.

Der kleine Gartenzwerg, der hier über die Blümchen wacht, ist übrigens der einzige, den man in meinem Garten finden kann. 




Im Staudenbeet sieht man jetzt eine Pflanze mit weißen Kelchblüten, die grüne Zacken an den Rändern haben.

Das ist die Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum), deren Zwiebeln ich vor einigen Jahren gekauft und hier eingepflanzt habe.

Sie zählt zu den Amaryllis-Gewächsen und ist bei uns wenig bekannt, obwohl sie in ganz Europa zu finden ist. Warum in ihrem Namen der Sommer vorkommt, weiß ich nicht, denn sie blüht von März bis Mai.


Sommer-Knotenblume.






So schön warm und sonnig wie zu Ostern war das Wetter seither nicht mehr. Es gab viele Regentage, die sich mit bewölkten Tagen abwechselten. Sonnenschein ist derzeit rar.



Man sieht vom Küchenfenster aus, dass der Kirschbaum am Aufblühen ist. Ich bibbere derzeit, weil der Frost diese zarten Blüten zerstören könnte. Zudem fliegen bei kühlem Wetter keine Bienen und so werden momentan die Blüten auch nicht bestäubt.

Das Wachstum der Natur lässt sich nun mal nicht aufhalten und ich wünsche mir sehr, dass wir keine extrem kalten Nächte mehr bekommen. Ich liebe Kirschen und es wäre schade, wenn durch Nachtfröste wieder mal ein Ernte-Ausfall zu verzeichnen wäre. Das war mit unserem alten Kirschbaum in manchen Jahren so geschehen.

Dieser Kirschbaum ist noch sehr jung. Die Säulenkirsche Silvia habe ich vor vier Jahren neu gepflanzt und bisher noch keine richtige Ernte gehabt.



Die Tulpen würden auch gerne aufblühen, aber das trübe Wetter sorgt dafür, dass ihre Blütenkelche geschlossen bleiben.







Vor zwei Wochen war ich im Gartencenter und habe mediterrane Kräuterpflanzen gekauft. 

Es gab einige Verluste im mediterranen Kräuterbeet und mit den neuen Pflanzen wurden die Lücken geschlossen.

Anstelle des sehr kälteempfindlichen Majorans wächst hier nun ein Apotheker-Salbei und daneben junger Rosmarin. Das Olivenkraut hat den Winter gut überstanden und gedeiht hier prächtig.


Der Apothekersalbei (Salvia officinalis) wurde neu gepflanzt.




Olivenkraut (Santolina virens).

Die Johannisbeer-Sträucher hängen voller Blütendolden. Die rote Sorte ist wieder stark von der Johannisbeer-Blasenlaus befallen. Das sieht man an rötlich verfärbten Blättern mit blasigen Aufwölbungen.

Da ich auf keinen Fall Gift im Garten haben möchte, wurde sie bisher nicht mit Spritzmitteln bekämpft. Stattdessen sammelte ich das befallene Laub ab und entsorgte es in der Mülltonne.

Den Beeren selbst schaden die Läuse nicht. Daher werde ich mich mal schlau machen, ob es vielleicht ein Rezept für ein ungiftiges Hausmittel gibt, damit sich die Läuse nicht noch weiter vermehren.

Die weißen Johannisbeer-Sorten sind davon nicht befallen, nur die roten.


Rote Johannisbeeren.

Um etwas Platz für Kulturheidelbeeren zu schaffen, habe ich im vergangenen Herbst die mandschurische Clematis ausgegraben und verschenkt. Sie hatte in meinem kleinen Garten zu viel Platz beansprucht und ihre Blüten waren an heißen Tagen sehr schnell verblüht und für den Rest des Jahres nur ihr struppiges Blattwerk zu sehen.

Jetzt wachsen hier zwei Kultur-Heidelbeeren und nebenan ein Aroniastrauch, der ebenfalls schon Blütenknospen zeigt.


Aroniabeere.

Das war ein kleiner Rundgang durch den Frühlingsgarten. Ich wünsche mir nun endlich wärmeres Wetter und viel Sonnenschein, damit wir wieder im Garten sitzen und können.

Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin

5 Kommentare:

  1. Liebe Ingrid,
    wir haben anscheinend einen ähnlichen Geschmack, was Stauden angeht. Ich habe einige meiner Lieblinge auch bei dir entdeckt. Die Forellenlilie wächst bei uns auch neben dem Schwarzen Schlangenbart und in diesem Jahr sind es dort endlich deutlich mehr geworden, nachdem sie an einer anderen Stelle verschwunden (vielleicht gefressen?) sind. Von wuchern konnte noch nicht die Rede sein, aber ich würde mich freuen, wenn sie sich noch etwas ausbreiten.
    Die Bauernhortensien treiben auch bei uns durch die milden Winter zu früh aus und oft gibt es nach Spätfrösten keine Blüten. Ich kaufe jetzt keine weiteren und pflanze stattdessen lieber Rispenhortensien. Ich drücke dir die Daumen, dass du deine Kirschen bekommst und schicke dir liebe Grüße
    Susanna

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    1. Liebe Susanna, wenn die Bauernhortensie nicht ein Andenken an einen lieben Menschen wäre, der von uns gegangen ist, würde sie lange schon nicht mehr in meinem Garten wachsen.
      Es stimmt, die Rispenhortensien sind nicht so anfällig für späte Fröste. Bei mir wächst eine Pinky-Winky im Garten.
      LG Ingrid

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  2. Hallo Ingrid,
    meine Hortensien sehen aus wie Deine. Ich habe auch schon einiges rausgeschnitten, damit sie neu austreiben kann. Wahrscheinlich werden sie bald sowieso aus unseren Gärten verschwinden, wenn es mit der Trockenheit und Hitze so weiter gehen sollte. Blaukissen mag ich sehr und wundere mich jedes Jahr warum ich noch keine in meinem Garten habe. Vielleicht sollte ich das dieses Jahr ändern! Danke fürs erinnern.
    LG...Stephanie

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    1. Liebe Stephanie, ich bin auch dabei, meinen Garten umzugestalten und Pflanzen, die viel Wasser brauchen, gegen trockenheitsresistente Pflanzen auszutauschen.
      Das Blaukissen kommt mit trockenen Böden gut zurecht.
      LG Ingrid

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  3. wunderschön sieht es schon in deinem Garten aus
    wie schade dass deine Hortensie gelitten hat
    ich habe meine mit Vlies abgedeckt
    und sie treibt auch schon ordentlich aus
    dann habe ich noch 2 im Topf
    vom Blaukissen habe ich mir auch noch welche zugelegt
    in verschiedenen Farben
    meine rote Johannisbeere hat auch solche "Blasen2 die werde ich dann wohl auch mal absammeln
    liebe Grüße
    Rosi

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