Samstag, 6. Mai 2023

Ein windiger März und ein regnerischer April machen einen schönen Mai.

Kaum zu glauben, aber ein Spruch von Thomas Fuller (Historiker, 1608 - 1661) passt genau zu diesem Frühjahr.


Strauchpfingstrose.

In meinem Garten blüht die Strauchpfingstrose. Ihre zarten Blütenblätter sind wie feinstes Seidenpapier, das sorgfältig zu diesen wundervollen Blüten drapiert wurde. 

Paeonia suffruticosa stammt aus den nördlichen Provinzen Chinas und Tibet. Sie übersteht kalte Winter ohne Probleme.


🌸 🌸 🌸


Nach gefühlten Spätwintertagen ist das Wetter von null auf hundert mit Speed zum Frühsommer geworden. Am Donnerstag haben wir bei milden 22 Grad draußen im Garten gewerkelt und auch in den Tagen danach ist die Luft mild geblieben.


Das große Beet nach dem Jäten von Unkraut.


Gefühlt 100 Eimer Unkraut habe ich aus dem großen Beet entfernt. Nun kann man es wieder anschauen ohne das Gefühl zu haben, rupfen zu müssen.

Eines der drei Säulenapfelbäumchen blüht. Es ist eine Besonderheit dieser Baumart, dass sie gelegentlich ein Jahr mit Blühen und Fruchten aussetzen. In diesem Jahr gönnen sich gleich zwei Bäumchen ihre Auszeit.
Dennoch wird das eine, das jetzt blüht, ausreichend befruchtet, denn auch auf der Nachbarwiese stehen Apfelbäume und Bienen und Hummeln fliegen hin und her.


Von allen Obstbaum-Arten finde ich die Blüten der Apfelbäume
am schönsten.
    




Herr Pfälzer restauriert gerade unseren alten Holzschuppen, der zur Aufbewahrung von Gartengeräten, Grill, Fahrrädern und anderen Dingen benutzt wird. Er ist in die Jahre gekommen und nachdem im vergangenen Jahr das Dach erneuert wurde, kommt jetzt das Innere an die Reihe.


Im Frühling 2022 bekam der Schuppen ein neues Dach.

Während er werkelte, habe ich Zimmerpflanzen umgetopft. Der niedrige Bogenhanf hat seinen Topf fast gesprengt. Nun darf er in einer flachen Schale neu anwachsen. Diese Sorte 'Golden hahnii' bleibt mit ca. 20 Zentimetern Höhe recht klein und ist eine der unkompliziertesten Zimmerpflanzen, die ich kenne.


Sansevieria 'Golden Hahnii'.

Vor einigen Monaten als Minipflanze gekauft, habe ich diese hübsche rotstielige Pflanze umgetopft. Wenn jemand ihren Namen kennt, wäre ich dankbar dafür ihn zu erfahren.

Nirgendwo im www habe ich Bilder und Informationen zu dieser Pflanze gefunden:





Nun könnt Ihr mich auf einem Rundgang durch den Garten begleiten. Wir beginnen im hinteren Gartenteil, wo die letzten botanischen Tulpen farbenfroh blühen.







Dort hinten habe ich die Wildkräuter nicht restlos ausgerissen. Einige durften für Bienen stehen bleiben und blühen; beispielsweise die Purpurrote Taubnessel, deren Blüten wie kleine Lippen ausschauen.


Ein klein wenig Wildwuchs ist in meinem Garten erlaubt.


Auch Löwenzahn darf blühen. Unser Enkelkind pflückt gelegentlich einige Blätter für seine Kaninchen. Bienen sind ganz wild auf die gelben Blüten und schon deswegen dürfen sie bei mir auch blühen.
Erst nach dem Verblühen wird die Pflanze ausgerissen. Von der Wildblumenwiese nebenan kommt immer wieder neuer Nachschub an Samen herbei geflogen.
Löwenzahn ist für mich ein Wildkraut und kein Unkraut.





Die gelben Schlüsselblumen sind am Verblühen. Erst beim näheren Hinsehen entdeckte ich das kleine, grüne Insekt zwischen den Blüten.

Könnt Ihr es auch sehen?












Solche Beobachtungen kann man nur machen, wenn der Garten insektenfreundlich ist. Es versteht sich von selbst, dass bei mir keine Spritzmittel ausgebracht werden.

Ich habe beobachtet, dass beim Auftreten von Schädlingen (beispielsweise Blattläusen) sich schnell Nützlinge (beispielsweise Florfliegen und Marienkäfer) ansiedeln und sich alles die Waage hält.





Zwischen den Taybeeren hat sich kaukasischer Beinwell (Symphytum grandiflorum) angesiedelt. Er stammt ursprünglich aus den Bergwäldern der Türkei und aus dem Kaukasus. Diese unverwüstliche Pflanze würde den gesamten Garten erobern, wenn sie dürfte. Hier an diesem Platz darf sie wachsen, denn sie unterdrückt jegliches Unkraut und bietet Insekten Nektar an kleinen, blauen Glockenblüten.

Nach dem Ausblühen mähe ich die Pflanze mit dem Rasenmäher ab und sie treibt im Laufe des Sommers neu aus und blüht dann auch wieder.


Flacher Kaukasus-Beinwell.






Vor dem Schuppen steht ein Kübel mit einer Funkie, die ich seit vielen Jahren kultiviere. 
Hosta 'Orange marmalade' ist eine der schönsten Funkien. Sie braucht wenig Pflege und gedeiht an schattigen oder halbschattigen Plätzen. Sie ist sehr frosthart und erfreut mich schon viele Jahre lang jedes Jahr erneut mit einem gesunden Austrieb im Frühling.




Nebenan wächst seit kurzem eine Riesenfunkie, die ich aus dem Schattenbeet entfernen musste. Dort hat sie ihre Nachbarstauden regelrecht überwuchert. Hier hat sie Platz, um die großen Blätter ausbreiten zu können. 
Es könnte sich um die Blaublatt-Funkie 'Big Daddy' handeln; ich habe sie vor einigen Jahren von einer Pflanzenfreundin geschenkt bekommen. 




Der Kupferkessel, der bis zum vergangenen Herbst mit Kulturheidelbeersträuchern bepflanzt war, ist nun zum Hochbeet geworden. Die Beerensträucher habe ich ins Schattenbeet umgepflanzt und frische Erde in den Kübel eingefüllt. Jetzt wachsen hier Karotten und Spinat, damit unser Enkelkind sehen kann, wie Gemüse entsteht. Nach den Eisheiligen pflanze ich noch eine Gurke dazu.

Das Gemüse bleibt im Kessel frei von Schnecken und er hat die ideale Arbeitshöhe für mich.



Viele Lücken und frei gewordene Pflanzsteine habe ich mit mediterranen Kräutern bepflanzt. Rosmarin, Thymian, Currykraut und roter Sauerampfer versorgen meine Küche mit Kräutern und wenn sie blühen, freuen sich Bienen & Co. über die Nektarquelle.


Currykraut, auch italienische Strohblume genannt.




Kriechender Rosmarin, er bleibt mit ca. 40 cm recht niedrig.



Das mittlere Beet ist mit Beerensträuchern und Küchenkräutern bepflanzt. Hier hat sich die Schwarze Himbeere 'Black jewel' zu einem Monsterstrauch entwickelt. Ihre Ranken habe ich an den Gittern befestigt und sie zeigt am Boden bereits neue Triebe, die im nächsten Jahr fruchten werden. 







Im Topfgarten nahe dem Haus ziehe ich Dahlien vor. Die Knollen wurden vor zwei Wochen in Töpfe gepflanzt und man sieht das erste Grün. Nach den Eisheiligen kommen die Dahlien in die Beete. Sie sind sehr frostempfindlich und würden in einer kalten Nacht erfrieren. Mit den Töpfen können sie bei Frostgefahr einfach in die Waschküche gestellt werden.





Einen unansehnlichen Betonkübel hinter dem Haus habe ich mit Sommerblumen bepflanzt. Vorher wuchsen hier Funkien, die nun in den Garten umgezogen sind.

Ein bisschen Kitsch darf sein und so habe ich die Zwischenräume mit meinem einzigen Gartenzwerglein und Terrakotta-Scherben geschmückt.
Bei Frostgefahr kann ich den Kübel abdecken, damit diese Pflanzen dann nicht erfrieren.




Nie ist das Wachstum im Garten stärker als im Monat Mai. Jeden Tag wird es hier üppiger und bunter. Ohne mein grünes Wohnzimmer draußen wäre ein Sommer nur halb so schön. Daher lohnt sich auf jeden Fall die Mühe, meine Beete im Frühling zu pflegen und Unkraut regelmäßig zu entfernen.

Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin

16 Kommentare:

  1. Guten Morgen Ingrid,
    Der Garten von dir gefällt mir und jetzt tut die Sonne richtig gut. Habe aber gehört, dass es kälter und regnerisch werden soll.
    Gruß
    Hannelore

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, liebe Hannelore. Die Sonne ist ein Segen und wir genießen jeden warmen Tag.
      LG Ingrid

      Löschen
  2. Hallo Ingrid, meine Pflanzenapp sagt, das ist eine Breitblättrige Iresine? Vielleicht hilft dir das weiter. Viele Grüße von Doris!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dankeschön, liebe Doris. Ich habe nachgeschaut und nun hat die Pflanze einen Namen für mich bekommen.
      LG Ingrid

      Löschen
  3. Guten Tag! Ich denke, bei der von Ihnen gesuchten Pflanze handelt es sich um eine Iresine, eine Pflanzengattung aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Schöne Grüße, Tina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dankeschön, liebe Tina. Ich bin gespannt, wie sich die Iresine als Solopflanze macht. Sie hat eine tolle Färbung; rote Stängel und grün-beige-gemustertes Laub.
      LG Ingrid

      Löschen
  4. Hallo liebe Ingrid,

    schön schaut es in Deinem Garten aus und so viel wächst und blüht schon. Hier gibt es auch reichlich Löwenzahn und eigentlich wollte ich beim mähfreien Mai mitmachen wie im letzten Jahr auch aber ein wenig muss nächste Woche doch gemacht werden sofern es nicht wieder regnet. Einige Wildblumeninseln bleiben aber immer stehen für die Insekten und Bienen.

    Liebe Grüße
    Burgi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo, liebe Burgi. Mähfrei geht bei uns gar nicht. Wir müssen über den Rasen laufen, wenn wir zu unserem Schuppen und an die Kompoststelle wollen. Wäre mein Garten größer, würde ich stellenweise alles einige Wochen lang wachsen lassen.
      Schön, dass Du so viel Verständnis für Natur hast!
      LG Ingrid

      Löschen
  5. Wunderschön sieht dein Garten aus. Ich freue mich immer wieder über die tollen Bilder. Auf meinem Balkon habe ich gestern die ersten Pflanzen nach draußen gesetzt - aber ich bin nicht fertig geworden. In zwei Wochen geht's weiter. Aber ja, im Mai explodiert die Natur förmlich. Auch auf meinem Balkon kann ich den Pflänzchen regelrecht beim Wachsen zusehen. Und die ersten Bienen, Hummeln und Raupen habe ich auch schon gesichtet.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo, liebe Nicky, gärtnern macht Freude und besonders im Mai, wenn das Wachstum am stärksten ist.
      Genieße Deinen Balkon und ärgere Dich nicht, wenn Du nicht alles schaffst was Du Dir vorgenommen hast.
      Schön, dass Bienen und Hummeln das kleine grüne Reich auf Eurem Balkon entdeckt haben!
      LG Ingrid

      Löschen
  6. Vielen lieben Dank für Eure Hilfe! Meine unbekannte Zimmerpflanze hat nun einen Namen. Sie heißt botanisch Iresine herbstii und stammt ursprünglich aus den Tropen. Ich habe sie als Minipflanze gekauft, um ein Glasgefäß zu befüllen. Das hat nicht geklappt und so lebte sie einige Monate in einer Pflanzengemeinschaft mit Einblatt und Grünlilie in einer Schale drinnen auf der Fensterbank. Jetzt hat sie einen eigenen Topf erhalten und darf wachsen wie sie möchte.
    LG Ingrid

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Ingrid
    So treffen geschrieben: „Ohne das Gefühl zu haben, rupfen zu müssen“ - das ist es bei mir ebenfalls. Auch hier gibt es Eimerweise Unkraut, aber bald kommen die Blüten. Bei dir ist es ja schon so weit bei den Pfingstrosen, wie schön!
    Hab einen gemütlichen Abend und liebe Grüessli
    Eda

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Eda, heute habe ich wieder gerupft. Die Wildkräuter wachsen viel schneller als meine Stauden. Seufz ...
      LG Ingrid

      Löschen
  8. Liebe Ingrid, da kann man sehen wie ihr andere Temperaturen habt , ich hier erst seit gestern. So wächst bei dir alles schön und schon so vieles. Die Pfingstrose gefällt mir auch sehr gut . Auch die in der Wohnung.
    Viel Arbeit aber der Erfolg bestätigt hinterher wenn alles blüht!Kannst stolz sein für deinen grünen Daumen!
    Lieben Gruss Elke .

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Elke, die Strauchpfingstrosen blühen viel früher als die Stauden-Pfingstrosen. Oft gehen ihre Blüten schon Ende April auf. Bei warmem Wetter sind sie schon eine Woche später wieder vergangen. Es ist ein sehr kurzfristiges Vergnügen damit.
      LG Ingrid

      Löschen
  9. hach .. wunderschön sieht es in deinem Garten aus
    und du warst so fleißig
    ich komme auch kaum hinterher
    aber eher weil es zu nass ist
    heute war es so kalt dass ich mir im Auto die Heizung angemacht habe
    und auch mein Nachtspeicherofen muss noch mal ran :(
    eine Strauchpfingstrose hätte ich auch gerne
    aber erst muss ich Platz finden
    meine große Staude hat wieder keine Blüten
    aber die Rosen fangen schon an
    morgen soll es trocken bleiben
    liebe Grüße
    Rosi

    AntwortenLöschen