Anstatt mich über die Zaunwinde (Calystegia sepium) zu ärgern, habe ich mich mit ihr verbündet. Sie sorgt im Sommer für einen natürlichen Blickschutz am Zaun zum Nachbargrundstück, auf dem sich der Kinderspielplatz befindet.
Die echte Zaunwinde ist eine mehrjährige Wildblume und man kann sie nicht mehr aus dem Garten verbannen, wenn sie erst einmal heimisch geworden ist. Bis zu 3 Meter lang ranken ihre Triebe am Boden und am Zaun entlang und sie liebt Sonne, Wärme und Feuchtigkeit. Jetzt im Juli legt sie richtig los mit wachsen und blühen. Die Blüten bieten den Bienen Nektar und Pollen.
Im Spätherbst säubere ich den Zaun von ihren verdorren Ranken und dann ist Ruhe bis zum nächsten Sommer.
Auf der anderen Gartenseite ist ein besonderer Zaungast zu sehen: die Breitblättrige Platterbse (Lathyrus latifolius).
An ihren Blütentrauben sehe ich regelmäßig Bienen und Schmetterlinge; auch die Blauschwarze Holzbiene sammelt hier regelmäßig Nektar und Pollen.
Zitronenfalter an Platterbse. |
Diese hübsche Staude kam im 16. Jahrhundert aus Nordafrika und Südeuropa zu uns nach Mitteleuropa. Sie wird auch Staudenwicke genannt. Ich habe sie vor einigen Jahren hier im Garten ausgesät und seitdem vermehrt sie sich fleißig und nimmt den Zaun in Beschlag.
Es ist eine bienenfreundliche Pflanze, die aber in unseren Gärten lediglich einen dekorativen Wert hat. Die bis zu 2 Meter hohen Ranken bilden im Sommer viele Blüten, danach erscheinen Schoten mit schwarzen Samenkörnern.
Damit sich die Platterbse nicht zu stark durch Samen ausbreitet, schneide ich sie nach dem ersten Blütenflor zurück. Sie bildet neue Ranken und blüht auch wieder. Zudem ist sie winterfest und wird jedes Jahr üppiger.
Ich liebe Platterbsen, weil sie außer einem Rückschnitt nach der Blüte keinerlei Pflege brauchen und auch bei Hitze und Trockenheit zuverlässig blühen.
Auch hier gilt, genauso wie bei den Zaunwinden, dass ich im Spätherbst die verdorrten Reste vom Zaun entferne, so dass dieser wieder sauber und aufgeräumt in den Winter gehen kann.
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Unerwünscht dagegen sind die Besucher auf der andern Seite unsers Zaunes, die Wildschweine.
Drüben auf dem Nachbargrundstpck schaut es wüst aus; die Schweine haben um die Haselsträucher herum und entlang des Zaunes die Erde total zerwühlt. Noch nie waren sie so weit ins Dorf eingedrungen, wie in diesem Jahr.
Glücklicherweise hat Herr Pfälzer vor drei Jahren den bisherigen, alten Maschendrahtzaun durch einen stabilen Stabmattenzaun ersetzt. So blieb unser Garten vor einer Verwüstung durch die Wildschweine verschont.
Wir kamen mit einem Nachbarn ins Gespräch, der nur 2 Häuser weiter wohnt. Bei ihm sind die Wildschweine in den Gemüsegarten eingedrungen und haben ihn total zerwühlt. Der Mann ist über 80 Jahre alt und traurig darüber, dass er in diesem Jahr kein Gemüse ernten kann. Er hat im Frühling seine Frau nach langer Krankheit verloren und der Garten war sein ein und alles. Mit dem Gemüse versorgt er seine Kinder und Enkelkinder, wenn sie zu Besuch kommen und auch wir bekamen ab und zu eine selbst gezogene Gurke geschenkt.
Doofe Schweine! 🐗
Es ist Sommer und ich bin mir bewusst, dass er nicht ewig dauern wird. Schon jetzt nehmen die hellen Tagesstunden spürbar ab.
Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin 🌞
In dieser Woche werden die Beiträge auch wieder von meinem Garten handeln, der sich täglich ein wenig verändert und in dem es trotz seiner geringen Größe viel zu sehen gibt.