Montag, 15. Juli 2024

Zaungäste und unerwünschte Besucher nebenan

 


Anstatt mich über die Zaunwinde (Calystegia sepium) zu ärgern, habe ich mich mit ihr verbündet. Sie sorgt im Sommer für einen natürlichen Blickschutz am Zaun zum Nachbargrundstück, auf dem sich der Kinderspielplatz befindet.

Die echte Zaunwinde ist eine mehrjährige Wildblume und man kann sie nicht mehr aus dem Garten verbannen, wenn sie erst einmal heimisch geworden ist. Bis zu 3 Meter lang ranken ihre Triebe am Boden und am Zaun entlang und sie liebt Sonne, Wärme und Feuchtigkeit. Jetzt im Juli legt sie richtig los mit wachsen und blühen. Die Blüten bieten den Bienen Nektar und Pollen.






Im Spätherbst säubere ich den Zaun von ihren verdorren Ranken und dann ist Ruhe bis zum nächsten Sommer.

Auf der anderen Gartenseite ist ein besonderer Zaungast zu sehen: die Breitblättrige Platterbse (Lathyrus latifolius).
 
An ihren Blütentrauben sehe ich regelmäßig Bienen und Schmetterlinge; auch die Blauschwarze Holzbiene sammelt hier regelmäßig Nektar und Pollen.














Zitronenfalter an Platterbse.


Diese hübsche Staude kam im 16. Jahrhundert aus Nordafrika und Südeuropa zu uns nach Mitteleuropa. Sie wird auch Staudenwicke genannt. Ich habe sie vor einigen Jahren hier im Garten ausgesät und seitdem vermehrt sie sich fleißig und nimmt den Zaun in Beschlag.

Es ist eine bienenfreundliche Pflanze, die aber in unseren Gärten lediglich einen dekorativen Wert hat. Die bis zu 2 Meter hohen Ranken bilden im Sommer viele Blüten, danach erscheinen Schoten mit schwarzen Samenkörnern. 



Leider nur schemenhaft zu sehen: Blauschwarze Holzbiene beim 
Sammeln von Pollen und Nektar.



Damit sich die Platterbse nicht zu stark durch Samen ausbreitet, schneide ich sie nach dem ersten Blütenflor zurück. Sie bildet neue Ranken und blüht auch wieder. Zudem ist sie winterfest und wird jedes Jahr üppiger.

Ich liebe Platterbsen, weil sie außer einem Rückschnitt nach der Blüte keinerlei Pflege brauchen und auch bei Hitze und Trockenheit zuverlässig blühen.

Auch hier gilt, genauso wie bei den Zaunwinden, dass ich im Spätherbst die verdorrten Reste vom Zaun entferne, so dass dieser wieder sauber und aufgeräumt in den Winter gehen kann.


🌸 🌸🌸 



Unerwünscht dagegen sind die Besucher auf der andern Seite unsers Zaunes, die Wildschweine.

Drüben auf dem Nachbargrundstpck schaut es wüst aus; die Schweine haben um die Haselsträucher herum und entlang des Zaunes die Erde total zerwühlt. Noch nie waren sie so weit ins Dorf eingedrungen, wie in diesem Jahr.

Glücklicherweise hat Herr Pfälzer vor drei Jahren den bisherigen, alten Maschendrahtzaun durch einen stabilen Stabmattenzaun ersetzt. So blieb unser Garten vor einer Verwüstung durch die Wildschweine verschont.








Wir kamen mit einem Nachbarn ins Gespräch, der nur 2 Häuser weiter wohnt. Bei ihm sind die Wildschweine in den Gemüsegarten eingedrungen und haben ihn total zerwühlt. Der Mann ist über 80 Jahre alt und traurig darüber, dass er in diesem Jahr kein Gemüse ernten kann. Er hat im Frühling seine Frau nach langer Krankheit verloren und der Garten war sein ein und alles. Mit dem Gemüse versorgt er seine Kinder und Enkelkinder, wenn sie zu Besuch kommen und auch wir bekamen ab und zu eine selbst gezogene Gurke geschenkt.

 Doofe Schweine!   🐗


Es ist Sommer und ich bin mir bewusst, dass er nicht ewig dauern wird. Schon jetzt nehmen die hellen Tagesstunden spürbar ab.

Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin  🌞

In dieser Woche werden die Beiträge auch wieder von meinem Garten handeln, der sich täglich ein wenig verändert und in dem es trotz seiner geringen Größe viel zu sehen gibt.

8 Kommentare:

  1. Liebe Ingrid, das sieht wunderschön aus - na ja, bis auf die Wildschweinspuren. Das ist echt ärgerlich. Zum Glück hatte ich damit nie etwas zu tun.
    Die Echte Zaunwinde schaut wirklich sehr schön aus mit ihren großen weißen Blüten. Über die Platterbse freue ich mich aber auch immer. Beiden begegne ich oft bei meinen Spaziergängen. Mit der Platterbse will ich es mal auf meinem Balkon versuchen.
    Inzwischen ist der "Ärger" über ein misslungenes Foto der Freude über das Gesehene gewichen. Das merke ich jetzt immer öfter. Eine Schwarzblaue Holzbiene war in diesem Jahr noch nicht dabei. Dafür vieles andere.
    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. Liebe Jutta, Platterbsen können ziemlich lästig werden, weil sie sich schnell vermehren. An einem Platz, an dem sie nicht stören, bieten ihre Blüten Insekten Nahrung.
      LG Ingrid

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  2. Hallo Ingrid, wie schön, die Blüten der Winde. Aber sie sind echt schwer in Zügel zu halten. Wunderschön die Blüten der Platterbse, die auch wiederum einen größeren Platz benötigt. Platz gibt es bei uns wenig, ich erfreue mich einfach an deinen Bildern.
    Liebe Grüße von Irmi

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    1. Liebe Irmi, ich lade Dich gerne ein, meinen naturnah angelegten Garten virtuell zu besichtigen. Genau dafür habe ich die Bilder gemacht und eingestellt.
      LG Ingrid

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  3. Ja, die Zaunwinde wächst überall und wird ihrem Namen daher gar nicht so wirklich gerecht. Bei uns wächst sie sogar an den Garagen entlang und hängt sich an jede noch so kleine Unebenheit im Putz.

    Die Platterbse hat ja wunderschöne Blüten! Erinnert mich ein bisschen an Lupinen - die ja auch nach der Blüte Schoten bilden.

    Die Schweine sind ja wirklich gemein. Wobei sie ja den Zusammenhang von Garten und Emotionen des Besitzers gar nicht kennen (können). Aber das ist trotzdem wirklich traurig :-(

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    1. Liebe Nicky, wir wohnen mitten im Wald, haben -zig Wiesentäler und Lichtungen, aber nein, die Schweine kommen lieber ins Dorf zur Futtersuche.
      LG Ingrid

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  4. Liebe Ingrid,
    wie groß ist denn Euer Garten? Wir haben ebenfalls nur einen kleinen Garten, der aber völlig ausreicht. In diesem Jahr ist vieles früher dran als normalerweise: Die Heidelbeerpflanze haben wir schon fast abgeerntet, normalerweise würde in unseren Breiten jetzt erst die Erntezeit beginnen. Unser großer Hasel war einen Monat früher grün als üblich. Das lässt sich fortsetzen, der Klimawandel lässt grüßen.
    Ich freue mich wie Du über die Insekten, die nicht nur zum Sommerflieder und zum Hibiskus kommen, sondern auch zu unserem Quellstein. Auch kleine Tiere brauchen Wasser.
    Mir machen allerdings die Starkregen Sorgen, von denen wir in den letzten Wochen mehrere hatten. Im Gegensatz zum Winterhochwasser kommen sie oft unangekündigt. Bis jetzt sind sie glimpflich ausgegangen und ich hoffe, das bleibt so.
    Ich wünsche Dir schöne Sommertage in Deinem Garten.
    Herzliche Grüße aus Niedersachsen
    Ina

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    1. Liebe Ina, zum Arbeiten ist mein Garten groß genug mit ungefähr 100 qm, aber für meine vielen Ideen viel zu klein.
      Die gehäuften Starkregenfälle bereiten mir auch Sorge vor der Zukunft.
      LG Ingrid

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