Donnerstag, 18. Juli 2024

Klein, kleiner, winzig klein

Wenn ich diese Ansicht meines Gartens zeige, dann könnte man sagen: "Das ist ein naturnaher Garten mit Pflanzen." 



Man versucht vielleicht zu erkennen, welche Pflanzen in diesem Wirrwarr wachsen, aber das war's dann auch. Eine Gesamtansicht kann schnell langweilig werden.

Gehe ich näher an die Pflanzen ran, erkenne ich Bienen. So wie hier an den Blüten der Kulturbrombeere, die in diesem Jahr besonders üppig wächst und blüht.






Die Bienen sind gut mit dem bloßen Auge zu erkennen. Sie fliegen zu Hunderten durch den Garten, denn gerade blühen viele Sommerstauden und eben diese monsterhafte Kulturbrombeere mit sehr vielen Blüten.

Auch die Schwebfliege an den Blüten des Oregano (Echter Dost, Wohlgemut, Müllerkraut, Wilder Majoran) kann man gut sehen. Insgesamt besuchen viele Schwebfliegen meinen Garten, was mich sehr freut. Laut NABU stehen einige Arten von Schwebfliegen schon auf der Roten Liste; in manchen Gegenden soll ein Rückgang bis zu 97 % verzeichnet werden. Dabei sind Schwebfliegen wertvolle Helfer bei der Befruchtung in der Landwirtschaft und bei Obstbäumen.


Schwebfliege am Oregano.


Was seht Ihr auf dem nächsten Bild?



Seht Ihr die schwarzen Himbeeren, die gerade reifen und daneben die Blüten der Hellgelben Skabiosen?

Wir gehen noch näher ran und nun wisst Ihr vielleicht, was ich meine. An den Blüten sitzen winzig kleine Insekten, die ich nur beim Vergrößern am Monitor richtig erkennen kann.






Ich kenne die Namen dieser Winzlinge nicht, bin aber fasziniert von der Vielfalt an Insekten, die ich im Garten entdecken kann.

Übrigens, die Hellgelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca), auch Gelbblühendes Krätzkraut genannt, ist eine wertvolle Pflanze für die Biodiversität im Garten. Die Blüten bieten Nahrung für zahlreiche bestäubende Insekten. Sie sind Teil meines bienenfreundlichen Gartens, den ich im Laufe der letzten Jahre gestaltet habe.

In der Nachbarschaft, vier Häuser weiter, brütet ein Sperber-Paar und zieht Junge groß. Man kann das Nest von der Straße aus sehen; es befindet sich unter einem Dachvorsprung. Täglich kreisen und die Jungvögel über uns hinweg und rufen nach Nahrung. Noch werden sie von den Eltern gefüttert und wir schauen ihnen gelegentlich dabei zu.

Seit die Sperber in der Nähe sind, kommen kaum noch Vögel in unseren Garten. Außer einigen Sperlingen, die im Schutze des Blattwerkes der Sträucher von unseren Johannisbeeren naschen, ist kein Vogel mehr zu sehen; keine Amseln, keine Meisen, kein Rotkehlchen und kein Gartenrotschwanz. Auch das Vogelbad wird so gut wie nie besucht. Die kleinen Vögel haben sich wohl alle vor ihrem Erzfeind, dem Sperber in Sicherheit gebracht und verbringen den Sommer an einem weniger gefährlichen Platz.

Vielleicht ist das mit ein Grund, warum wir in diesem Jahr viel mehr kleine Insekten im Garten beobachten können als sonst? 


🐛 🐜 🐝


Kaum zu entdecken ist auch diese winzig kleine Wildbiene (ich vermute, dass es sich um eine Wildbiene handelt) auf den Blüten des Ziersalbei.




Unser Kater Finn sitzt auf dem Sandkasten und schaut mir zu, wenn ich mit der Kamera durch den Garten pirsche. Im ist das alles egal, er fängt weder Vögel noch Mäuse, sondern ist mit dem Futter von mir zufrieden.



Liebe Grüße aus dem (winzigen) Garten der Pfälzerin 🐛

Dieser Beitrag wird verlinkt mit dem Naturdonnerstag bei Elke. Schaut mal rein und entdeckt die Wunder der Natur, die von den Bloggern dort gezeigt werden. Ich freue mich, dass ich Teil dieser Gemeinschaft sein darf.

18 Kommentare:

  1. Ein Knuddelchen für Finn lebe Ingrid,
    du hast wieder herrliche Fotos aus der Natur gezeigt, danke.
    Möge dich dir Natur heute verwöhnen und die Sonne dich küssen, Karin Lissi

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    1. Liebe Karin Lissi, momentan küsst uns die Sonne täglich.
      LG Ingrid

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  2. Ich freue mich auch über die Winzlinge im Garten, liebe Ingrid...und bei mir sitzen sie ebenfalls gerne auf Ziersalbei, gelber Skabiose und .... auf den neugepflanzten Oregano hoffe ich. Mein alter Oregano - Dost "Herrenhausen" ist leider mit den Jahren verschwunden.
    Einen schönen Sommertag wünscht dir Marita

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    1. Liebe Marita, es gibt viele tolle Stauden. Schade, dass mein Garten bis auf den letzten Quadratzentimeter dicht bepflanzt ist.
      LG Ingrid

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  3. Liebe Ingrid,
    kein Wunder, dass du so viele Insekten hast. In deinem Garten würde ich mich gewiss auch wohlfühlen.
    Eine Scabiose - wenn auch keine gelbe - wächst dieses Jahr bei mir im Kasten am Küchenfenster. Ihr Einzug ergab sich zufällig und ich staune jeden Tag, wie viele Insekten sie besuchen.
    Störche sind in unserer Region jedes Jahr so häufig. Es gibt viele Nester und im Spätsommer versammeln sie sich mit allen Jungen zu Flugübungen. Immer wieder empfinde ich es als Geschenk, diese Schönheit so nah zu haben und hier leben zu dürfen.
    Dein Kater ist ein süßer Schatz. Was für ein Glück, dass er kein Jäger ist.
    Viele Claudiagrüße

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    1. Liebe Claudia, es war eine lange Zeit, in der unser Garten insektenfreundliche geworden ist. Skabiosen sind Magnete für Bienen.
      Wir sind froh, dass der Kater Finn keine Vögel fängt.
      LG Ingrid

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  4. Liebe Ingrid,
    wunderschön ist es in Deinem Garten!
    Hab noch einen schönen Tag!
    ♥Allerliebste Grüße, Claudia♥

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  5. Liebe Ingrid,
    ist das nicht schön, wenn sich im Garten so viel tummelt? Die Schwebfliege an deinem Oregano dürfte eine Mistbiene sein. Und weiter unten zwei Wanzen, die ich aber nicht näher bestimmen kann. Dein Garten gefällt mir. Und natürlich Finn, absolut zum Knuddeln.
    Herzliche Grüße und danke für die Teilnahme am Naturdonnerstag.
    Elke

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    1. Liebe Elke, das mit der Mistbiene stimmt. Danke für die Bestimmungshilfe. Ich freue mich, zum Kreise der Naturdonnerstag-Blogger gehören zu dürfen.
      LG Ingrid

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  6. so winzig kommt mir dein Garten gar nicht vor ;)
    hunderte von Bienen ??Ich gerate schon in Verzückung wenn ich mal 2 beisammen sehe
    sehr schöne Tierchen hast du wieder entdeckt
    und deine Fellnase ist soo süß
    einen Sperber zu beobachten ist sicher auch interessant
    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Liebe Rosi, Familie Sperber ist seit einigen Tagen verschwunden. Die Jungen sind groß geworden und alle haben sich einen anderen Platz gesucht. Nun kommen auch wieder Amseln, Meisen und Gartenrotschwanz zu uns.
      LG Ingrid

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  7. Liebe Ingrid,
    wir haben hier auch Sperber im LSG und ich konnte sie auch schon ablichten. Aber wenn dann gar keine Vögel mehr in den Garten kommen ... ich glaube, da wären mir dann doch die kleinen Piepmätze lieber.
    Schön, was du alles in deinem Garten entdeckt hast. Auf dem Balkon habe ich auch den einen oder anderen Besucher oder der Kohlweißling lässt mir ein paar Nachkommen hier, die mir dann alles abfressen.
    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. Liebe Jutta, Familie Sperber ist verschwunden und schon sind die kleinen Gartenvögel wieder da. Ich kann Amseln, Meisen, Gartenrotschwanz und Sperlinge bei uns beobachten.
      LG Ingrid

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  8. Unglaublich diese Vielfalt auf so kleinem Raum. Diese winzig kleinen Wildbienen (oder so ähnliche) habe ich auf dem Balkon auch. Sie besuchen sehr fleißig unser Löwenmäulchen :-) Und zwischen weniger Vögeln im Garten und dafür mehr Insekten besteht bestimmt ein Zusammenhang.

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    1. Liebe Nicky, auch auf Deinem kleinen Balkon-Garten kannst Du Insekten beobachten. Sie finden den Platz bestimmt.
      LG Ingrid

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  9. Hallo Ingrid,
    Dein Garten sieht herrlich naturnah aus. Die Scabiose liebe ich, sie steht noch auf meiner Agenda. Der kleine Finn sieht echt nett aus, genau mein Beuteschema.
    LG...Stephanie

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    1. Liebe Stephanie, den Finn gebe ich nicht wieder her. Er hat sich gut eingelebt und bereichert unsere Familie.
      LG Ingrid

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