Sonntag, 5. September 2021

Warte nicht darauf, dass dir jemand Blumen bringt.

Warte nicht darauf, dass dir jemand Blumen bringt. Pflanze Deinen eigenen Garten und dekoriere die Seele.

Ist das nicht ein schöner Spruch? Dieses Sprichwort hatte ich kürzlich auf einer Tafel gelesen.




Nach dem Desaster mit der Blatt- und Knollenfäule an den Tomaten und dem herbstlichen Wetter im August hatte ich ein bisschen weniger Freude als sonst im Garten.

Aber eine Pause gibt es nicht; es mussten verschiedene Arbeiten erledigt werden. Das Gras wird einmal pro Woche gemäht und dank der vielen Nässe vom Himmel in diesem Sommer ist der Rasen saftig grün und nicht so vertrocknet wie in den vergangenen drei Jahren um diese Zeit.

In den Staudenbeeten habe ich unerwünschte Wildkräuter entfernt und da ist ganz schön was zusammengekommen. Mutter Natur meinte es gut und säte reichlich Löwenzahn, Taubnesseln, Brennnesseln, Wegerich, Hahnenfuß, Klee, Vogelmiere und andere Kräutlein, mit denen ich nicht einverstanden bin. Weg damit!

Nachdem ich noch verschiedene Blütenreste bei den Stauden abgeschnitten hatte und das Brandkraut bis auf einen kleinen Horst ausgebuddelt hatte, zeigte sich mein Garten wieder aufgeräumt und gepflegt. Also nicht so akkurat bepflanzt, sondern ein bisschen wild durcheinander, aber mit einem gewissen Plan.

Anmerkung: Das gelb blühende Brandkraut nimmt schnell große Flächen im Beet ein, wenn man es nicht eindämmt. Es trotzt Nässe, Trockenheit, Hitze und übersteht kalte Winter ohne Schaden. Deshalb wird es alle zwei Jahre bis auf einen kleinen Horst gerodet.


Nun zeigt sich mein Garten noch einmal bunt und voller Blüten.

Ein Hingucker sind jetzt vor allem die blühenden Herbstanemonen, die sich bei mir sichtlich wohlfühlen und gleich mit mehreren Sorten hier ihre Blüten auf filigranen Stängeln im leichten Wind schaukeln lassen.















Der botanische Name der Herbstanemone heißt übersetzt 'Tochter des Windes'. 

Laut der griechischen Mythologie wurde eine Nymphe der Göttin Flora, die diesen Namen trug, in eine Blume verwandelt.

Der Anemone werden die Attribute Hoffnung, Lebensfreude und Optimismus zugeschrieben. Die Herbstanemonen stammen ursprünglich auch China, aber mittlerweile gibt es viele neue Züchtungen in allem möglichen Rosa- und Pinktönen und auch welche in reinem Weiß. Sie gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse und neigen dazu, sich mit unterirdischen Rhizomen im Garten auszubreiten.

Bei mir im Garten ist eine Ausbreitung erwünscht. Wer es nicht möchte, der sollte beim Einpflanzen auf eine Wurzelsperre achten oder sie in einem Kübel kultivieren.

In einer halbschattigen Lage mit humusreichem Boden werden sich Herbstanemonen wohlfühlen und von Ende August bis weit in den Oktober hinein mit ihren schönen Blüten den Garten bereichern. In den ersten zwei Jahren nach dem Einpflanzen brauchen sie im Winter eine Abdeckung aus Laub oder Reisig. Danach überstehen sie den Winter auch ohne zusätzlichen Schutz.








Ebenso wüchsig und ausdauernd ist der gelbe Sonnenhut. Der botanische Name lautet Rudbeckia und meine Züchtung hat den passenden Namen 'Goldsturm'. Ich finde, dass der Züchter ihn sehr zutreffend so ausgesucht hat.




Im Kräuterbeet blüht der Zwerg-Ysop. Seine leuchtend blauen Blüten erinnern an Lavendel und sie werden gerne von Bienen angeflogen.

Ich habe diese mediterrane Kräuterpflanze für die Einfassung meines Erdbeer- und Kräuterbeetes ausgesucht. Die Pflanzen überstehen unsere Winter im Freien und werden jedes Jahr etwas üppiger.

Daneben hat sich Borretsch von selbst ausgesät. Einige Pflanzen lasse ich stehen, damit Hummeln und Bienen sich an den Blüten laben können.




Würde ich alle Borretsch-Pflanzen, die sich selbst aussäen, in meinem Garten wachsen lassen, wüchse hier nichts anderes mehr.

Als einzelne Exemplare sind sie sehr willkommen. Die jungen Blätter verwende ich an grünen Salaten und als Gurkengewürz. Über die Blüten freuen sich Insekten und ich achte darauf, dass sich Samen bilden können. 

Wo die Jungpflanzen nicht willkommen sind, kann man sie ganz einfach ausreißen; sie haben eine lange Pfahlwurzel und lassen sich gut entfernen.




Diese orangefarben blühende Dahlie habe ich schon im letzten Beitrag vorgestellt. Es ist eine Knolle, die wie durch ein Wunder den Winter draußen überstanden hat. In diesem Jahr habe ich keine neuen Dahlienknollen eingepflanzt und freue mich umso mehr über diese herrlichen Blüten.

Ebenso freue ich mit darüber, dass verschiedene Rosen erneut blühen. Alle Kletterrosen habe ich nach der ersten Blüte Ende Juni stark zurück geschnitten. Das muss etwa alle drei Jahre passieren, damit sie nicht zu mächtig und struppig werden.


Kletterrose Giardina.


Neben dem Haus im Schattenbeet blüht die Rispenhortensie 'Pinky winky'. Ihre Blüten sind beim aufblühen weiß und verfärben sich dann langsam rot.



Eigentlich will die Rispenhortensie einen sonnigen Standort. Bei mir hat sie nur morgens Sonne und steht den Rest des Tages im Schatten. Ich bin mit ihr zufrieden und so darf Pinky winky ihren Standort behalten, auch wenn in manchen Jahren ihre Blüten etwas mickrig sind.

Hätte sie mehr Sonne, wären die kegelförmigen Blüten dicker und mehr gefüllt.

Das war ein Rundgang durch den Garten morgens am ersten Sonntag im September. Das Wetter ist wieder sommerlich heiß geworden und wir genießen diese Spätsommertage noch einmal aus vollem Herzen.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

3 Kommentare:

  1. Liebe Ingrid,
    ich mag die Herbstanemonen auch sehr, auch wenn sie bei mir im Herbst dann eigentlich schon alle verblüht sind. Sie haben bei mir im Spätsommer ihren großen Auftritt. Deine Rispenhortensie "Pinky Winky" blüht doch wunderschön. Ich wäre froh, wenn meine einmal solche Blüten hätte. Meine steht den ganzen Tag in der Sonne, aber richtige Rispen bilden sie bei mir nie aus. Vielleicht gefällt ihr der Boden nicht, obwohl ich schon alles versucht habe.
    Viele liebe Grüße Doris!

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  2. Du hast einen wunderschönen Garten und er sieht nach viel Liebe aus. Schön bunt siehts aus, ich hatte mit meinen Tomaten kurzen Prozess gemacht, habe alle Braunfäulnis Blätter entfernt und den noch grün aussehenden Tomaten viel Luft geschaffen, damit die Sonne sie noch einmal richtig beglückken kann. Es hat gewirkt, sie werden noch alle rot. Bei mir darf der Borretsch auch noch stehen bleiben, weil noch so viele Bienen dort rumschwirren und ich ihnen gerne zuschaue. Mit meinen Dahlien habe ich in disem Jahr soviel Glück, denn so üppig haben sie noch nie geblüht und blühen immer noch. Meine Rispenhortensien sind weiß und haben auch nicht den ganzen Tag Sonne, ich war immer der Meinung, sie lieben eher Halbschatten.
    Liebe Grüße
    Edith

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  3. Liebe Ingrid,
    die Herbstanemonen mag ich sehr!
    Dass sie "Tochter des Windes" heißen, ist schön - aber ich habe es nicht gewußt.
    Danke für deine schönen Bilder.
    Claudiagruß

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