Freitag, 12. April 2019

Stippvisite im Garten - Elfenblumen blühen auf

Man muss schon genau hinschauen, um die zarten filigranen Blüten der Elfenblumen zu entdecken.








Elfenblumen (bot. Epimedium) lieben einen lichten Halbschatten. Sie wurden zur Staude des Jahres 2014 gewählt. 
Sieht man den zierlichen Austrieb der Blüten, so denkt man zunächst nicht daran, dass es sich hier um eine sehr robuste Pflanze handelt. Einige Arten vertragen sogar starke Trockenheit und tiefsten Schatten. Sie sind die perfekte Unterpflanzung für Stäucher und an Problemzonen im Garten.

Heute seht Ihr bei mir Epimedium rubrum. Im Frühling erscheinen die schönen roten Blüten und im Herbst erfreut mich die Pflanze mit einem wunderschön rotgefärbten Laub.
Es wachsen auch noch andere Sorten im Garten, aber diese hier blüht am frühesten. E. rubrum wuchert nicht, im Gegensatz zu E. Frohnleiten, das etwas später mit gelben Blüten erscheint und das rasch mit seinen Ausläufern den Boden bedecken kann.

Vor vier Wochen habe ich bei allen Elfenblumen das alte Laub bis zum Boden abgeschnitten, damit die zarten Blüten gut zur Geltung kommen. Die Blütezeit ist recht kurz und dann erscheint das neue Laub, das bei manchen Sorten  über Winter erhalten bleibt.


Gartenvergleich - der Frühling geht weiter



Eigentlich sollte der Blick in den Garten erst wieder nächste Woche erfolgen. Aber da weiß ich jetzt noch nicht, ob ich Zeit für Aufnahmen finde.

Weil nach einigen trüben, verregneten Tagen wieder die Sonne scheint, habe ich mich entschlossen, den Blick in den Garten vom Haus aus jetzt zu zeigen und zu erklären, was momentan wächst und blüht.

Sehr Ihr im Hindergrund der Gartenaufnahme die Bäume? Vorige Woche war ich entzückt darüber, dass der Ahorn-Baum grüne Blätter bekam. Nun blühen auch die Wildkirschbäume, die daneben wachsen. Der Frühling geht unaufhaltsam weiter und die Natur macht jetzt keine Pause mehr.

Das sieht man auch an den Forellenlilien (bot. Erythonium Hybride 'Pagoda'), die ebenfalls aufblühen wollen. Es wird nur noch wenige Tage dauern, dann haben sie ihre eleganten Blüten geöffnet.



Ja, sie fühlen sich an ihrem halbschattigen Platz recht wohl und verbreiten sich von Jahr zu Jahr mehr im Beet. Sie mögen den stets feuchten und schwach sauren Lehmboden hier. Außerdem sind sie Platzhalter zwischen den später austreibenden Hostas. 

Vor dem Zaun zum Nachbargrundstück wächst eine Bauernhortensie mitten in einem üppigen Bärlauchfeld. Der Bärlauch verbreitet sich unaufhaltsam immer weiter in das Schattenbeet hinein. Ende Mai wird er seine Blätter einziehen und vollkommen verschwunden sein. 



Die üppige Hortensie und die Kletterrose 'Giardina' daneben verbergen mit ihrem Laub den Blick zur Stellage der Nachbarn (Mülltonnen, Wasserfass und Baumaterial). 

Die lieben Nachbarn machen nicht gerne Gartenarbeit und haben in den vergangenen Jahren alle Kletterrosen und Stauden der Vorbesitzer eliminiert. Sie haben große Flächen ihres Gartens mit Steinplatten ausgelegt und nur noch ein kleines Stück Rasen als Grün belassen. Wie es deren Kirschbaum schafft zu überleben ist mir ein Rätsel. Sein Stamm ist umgeben von befestigtem Boden. Aber irgendwie schafft es der Baum, zu blühen und zu fruchten.

Ich gehe jetzt rüber zu meinem großen Staudenbeet, um zu schauen, was hier so alles blüht.






Die blauen Traubenhyazinthen sind invasiv und nehmen immer mehr Fläche im Beet ein. Aber der Anblick der leuchtend blauen Blüten ist zauberhaft. Genau passend dazu blüht die botanische Fosteriana-Tulpe in Grün-Weiß. Es ist eine sehr früh blühende Tulpe, deren Zwiebeln in der Erde verbleiben. Ich habe diese Sorte vor einigen Jahren wegen ihres Wildblumen-Charakters ausgesucht.

Entzückend sind auch die Blüten der Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) in Weiß und Braunrot. Einmal heimisch geworden, erscheinen die Blüten dieser Staudenpflanze alljährlich wieder. Obwohl die Schachbrettblume (auch Kiebitz-Ei genannte Pflanze) sehr robust ist, wird sie immer wieder vom Lilienhähnchen malträtiert. Auch diesmal habe ich wieder angefressene Blüten entdeckt. 




Ganz hinten am anderen Ende des Gartens steht unser hölzerner Rosenbogen, bepflanzt mit Kletterrosen.



Wir blicken auf das Nachbargrundstück mit den Spielgeräten. Leider wurden die Sträucher von Arbeitern nicht fachgerecht zurück geschnitten und stehen wie alte Besen da. Zu meinem Leidwesen hatten die Vögel im vergangenen Winter keinen Platz zum Verstecken, nachdem die Sträucher abgeschnitten waren. Ich hoffe sehr, dass sie bald neu austreiben und sich die grüne Wand wieder bildet.



Gleich drei Kletterrosen haben hier ihren Platz. Ganz links wächst die Rose 'Ghislaine de Feligonde'. Sie darf ihre Ranken üppig ausbreiten und mich mit ihren Blüten bis zum Herbst bezaubern.
Gleich daneben wächst eine rote Kletterrose. 'Amadeus' ist mehrmals blühend und die roten, samtigen Blüten vertragen Hitze ohne dass die rote Farbe ausbleicht. Auch Regen macht den Blüten nichts aus.

Auf der anderen Seite des hölzernen Rosenbogens gedeiht die Ramblerrose 'Veilchenblau', die im Juni ihre veilchenartigen Blüten öffnet.


Ramblerrose 'Veilchenblau' mit frischen grünen Blättchen.

Im Nutzbeet tut sich auch schon was. Die ersten Küchenkräuter sprießen und die Johannisbeersträucher beginnen zu blühen.


Blühender Johannisbeer-Strauch.

Im Garten ist auch Wildwuchs zu finden. Die rote Taubnessel (bot. Lamium purpurem) hat sich einen Platz erobert. 
Ihre Blüten riechen etwas unangenehm. Die Pflanze gilt als Stickstoffanzeiger und ist eine sogenannte Kultur-Begleitpflanze auf nährstoffreichen Lehmböden.




Von mir aus dürfen hier auch solche Pflanzen wachsen. Sie schaden niemanden und bestimmt locken sie Insekten an.

Warum soll ich in die Gestaltung der Natur eingreifen, wenn es nicht notwendig ist?

Überall in der Nachbarschaft brummen seit Tagen die Rasenmäher. Bei mir wird noch nicht gemäht. Noch dürfen Gänseblümchen & Co hier ungestört blühen und Hummeln, Bienen und Schwebfliegen anlocken.

Nachdem im letzten Sommer unsere Tochter ein Haus gekauft hat und bis zum Ende des Winters fleißig renoviert wurde, gehen die Arbeiten beim Haus vom Sohnemann weiter. Er hat in diesem Frühjahr hier im Ort ebenfalls ein Haus erworben. Die junge Familie möchte rasch einziehen und deshalb helfen wir ihnen beim Streichen der Wände und bei anderen notwendigen Arbeiten im Haus.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

8 Kommentare:

  1. Guten Morgen liebe Pfälzerin,
    ja, ich mache auch nicht gerne Gartenarbeit, aber ich habe dieserhalb auch keinen Garten. Denn wer das nicht mag, soll es lassen. Ich gehe auch lieber zum Schafnachbarn oder zu Erika, von deren Garten berichte ich morgen. Hatte ich letztes Jahr auch schon mal auf einem Post mit den Hühnern und den Eiern.
    Mit dem versiegeln ist es so eine Sache, da haben wir hier in Baden-Württ. gewisse Vorschriften, die man beachten muß. Man sieht es aber bei uns auch immer mehr. Ich finde das gruselig, aber der Trend geht dorthin. Wir wollen mehr Insekten also sollten wir das auch bedenken.
    Schön sieht dein Garten aus und auch die Elfenblumen aber ich gucke lieber und freu mich an meinem bienenfreundlichen Balkonkasten. Gestern hatte ich Besuch von einem Aurorafalter und einer Holzbiene, die Mauerbienen haben das Haus auch schon besetzt. Also, was will ichmehr.

    Liebe Grüße Eva

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  2. Liebe Ingrid,
    herlich blühen die Elfenblumen und jetzt fällt mir wieder ein, was ich noch für das halbschattige Beet haben wollte ;O) Danke fürs dran erinnern und für die wunderschönen Bilder!
    ICh find es klasse, daß auch bei Dir der Wildwuchs bleiben darf ;O) ICh seh das genauso, alles, was den Insekten als Futterquelle dient, darf auf jeden Fall bleiben!
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag und ein gemütliches Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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  3. Wahnsinn, wie sich die Natur in so kurzer Zeit verändert. Gartenarbeit mag ich auch nicht, daher bin ich mit meiner grünen Oase auf dem Balkon schon recht zufrieden :-) Trotzdem würde es mir im Traum nicht einfallen, ein Haus mit Garten zu kaufen und diesen dann zu versiegeln. Gestern ist spontan eine Johannisbeere bei mir eingezogen. Ich will sie in den großen Kübel pflanzen, in dem ich die Vorjahre immer die Kartoffeln drin hatte. Ich hoffe, sie überlebt meinen ersten Versuch mit Beerensträuchern :-D

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  4. Hallo Ingrid,
    im Moment wächst alles so schnell, dass man die Hälfte davon gar nicht mitbekommt. Die Natur "explodiert" quasi.
    Vielen Dank für die schönen Bilder zum Wochenende.
    Viele Grüße,
    Krümel

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  5. Liebe Ingrid, ein paar der Pflanzen sind auch in unserem Garten, z. B. die Traubenhyazinthe, die Schachbrettblume und die Elfenblume. Bei ihr hatte unser Sohn (er ist Landschaftsgärtner) uns geraten, sie im Frühling einfach mit dem Rasenmäher abzumähen (in einer höheren Einstellung). Das hat gut funktioniert.
    Liebe Frühlingsgrüße von der Niedersächsin

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  6. Ich hatte auch eine Weile wo ich den Garten gerne betoniert und grün angestrichen hätte...*gg
    Aber das lag wirklich am Zeitmangel. Der Tag hat nur eine begrenzte Stundenzahl und wir mussten
    wegen Personalmangel mehr als 50 % mehr arbeiten. Bis mir der Kragen geplatzt ist.
    Jetzt ist´s wieder gut :))
    Das Bäume und Sträucher nicht fachgerecht geschnitten werden kann ich fast verstehen . Keine Zeit und noch weniger Ahnung, man macht mal eben.... Die Natur ist aber dankbar sie verzeiht solche Fehler Gott sei Dank :))
    Die Schachbrettblume liebe ich, die werde ich mir bei nächster Gelegenheit wenn ich sie sehe auch kaufen. Sie braucht genau wie mein Maiglöckchen einen 2, oder 3 Versuch. An der einen Stelle wollte das Maiglöckchen nicht wachsen, an der anderen auch nicht. Aber jetzt .... jetzt blüht und vermehrt sie sich , und bildet ihren eigenen Teppich in unserem Garten :))
    LG heidi

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  7. Auch bei uns wird der Rasen mit den vielen Blumen genossen und nicht gemäht. Gerade heute habe ich über Video meiner Tochter erklärt was sie jäten soll und was sie stehen lassen kann im Garten den ich ihr angelegt habe vor 1 1/2 Jahren. Leider wohnt sie nicht gerade um die Ecke wie euer Sohn.
    L G Pia

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  8. Liebe Ingrid,
    Die Tendenz zu pflegeleichten Gärten schreitet voran, es ist ein Graus. Wie schön, wenn es immer noch Menschen gibt, die Pflanzen in ihrem Garten zulassen. Den Rasen haben wir tatsächlich schon das erste Mal gemäht. Die Taubnesseln sind schon in das insektenfreundliche Beet gewandert, daher ist das nicht so schlimm. Und das Gänseblümchen lässt sich von Rasenmäher wenig beeindrucken. Es ist sofort wieder da und blüht stärker als vorher.
    Liebe Grüße
    Steffi

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