Samstag, 2. April 2022

April, April, der weiß nicht was er will!

 



Frühlingsgedicht 'April, April' von Heinrich Seidel (1842 - 1906)

April, April, der weiß nicht was er will.
Mal Regen und mal Sonnenschein.
Dann schneit's mal wieder zwischendrein.
April, April, der weiß nicht was er will.

Nun seht, nun seht, wie es wieder stürmt und weht.
Und jetzt, oh weh, oh weh, 
da fällt auch dicker Schnee.
April, April, der weiß nicht was er will.



Da hat Petrus gestern leider keinen Scherz mit uns gemacht, denn es hat tatsächlich geschneit. Am Nachmittag fielen die ersten Schneeflocken.

In der Nacht hat es bei uns weitergeschneit ...







... so dass heute Morgen der Gartenboden leicht mit Schnee bedeckt war. Und das bei frostigen minus 1 Grad. Es schneit auch weiter, als wäre noch Winter.




Dennoch bleiben wir gelassen, denn solch ein Wetterumschwung in dieser Jahreszeit ist keine Seltenheit. Vor einem Jahr mussten wir die Ostereier im Schnee suchen und bis wir dieses Jahr in zwei Wochen das Osterfest feiern, kann das Wetter schon wieder ganz anders sein.


Vor einer Woche, bei sonnigem und mildem Wetter, hat der Herr Pfälzer das Auto von innen und außen gründlich gesäubert. Er hatte einen kleinen Helfer dabei. Unser Enkelkind half dem Opa ...







... und wurde auch bei kleinen Reparaturen angelernt. Mit Eifer hat er dem Opa mit der Taschenlampe am Unterboden geleuchtet.

Früh übt sich, wer ein Meister werden will!


🔦 🔧 🔩


Weil ich an diesem Wochenende mal nicht draußen werkeln kann, werde ich mich drinnen im Haus um verschiedene Dinge kümmern.

Beim Wochenend-Einkauf habe ich feststellen müssen, dass es ziemlich schwer wird, den Einkaufszettel abzuarbeiten. Wir waren es bisher gewohnt, dass wir im Lebensmittelbereich alles sofort bekommen konnten, was wir wollten.

Nun habe ich bei manchen Produkten leere Regale im Supermarkt vorgefunden. Das ist für mich kein großes Problem. Auch wenn es derzeit beim Discounter und im Supermarkt kein Weizenmehl oder Weizengrieß zu kaufen gibt, hungern wir nicht.
Unsere regionalen Mühlen haben genügend Getreide, so dass wir zumindest in den kommenden Monaten immer Mehl und Gries dort kaufen können. Für meine Küche entscheide ich mich sowieso lieber für Produkte aus der Region, auch beim Getreide.




Hamsterkäufe tätige ich nicht, denn die Großpackungen aus den Mühlen reichen für längere Zeit. Das Mehl habe ich in einer 2,5-Kilo-Packung, Haferflocken und Grieß in 1-Kilo-Packungen gekauft. Damit kommen wir einige Wochen aus.

Die Engpässe entstehen nur wegen der Hamsterkäufe der Leute. Die Produktionen und die Logistik geraten deswegen durcheinander und somit bleiben bei manchen Produkten die Regale vorübergehend leer.

Auch bei Raps- und Sonnenblumenöl ist es derzeit so. Ich verwende gerne hoch erhitzbares Erdnussöl, das weder knapp noch teurer ist, als bisher. Rapsöl kaufe ich direkt in der Ölmühle oder in Geschäften, die es von dort beziehen und es gibt genügend hochwertiges Öl in den Läden zu kaufen.

Verschwunden sind nur die extremem Billigprodukte, wie beispielsweise das Brat- und Frittieröl in 2-Liter-Kanistern. Wirte und Betreiber von Imbissbuden haben deswegen Pommes Frites von der Speisekarte genommen.

Jetzt müssen sich die Leute zwangsweise gesünder ernähren, weil Frittieren von Lebensmitteln zum Luxus geworden ist. Wir essen so etwas sowieso nicht. Anstelle von fettigen Pommes essen wir lieber gebackene Kartoffelspalten aus dem Backofen, die mit wenig Öl zubereitet werden.

Auch wenn unsere Lebenshaltungskosten steigen und manche Produkte knapp werden, so muss bei uns doch niemand hungern. Ich bin in einer Zeit groß geworden, als Lebensmittel kostbar waren und man sparsam und sorgsam damit umging. Ich kenne viele Rezepte von der Oma, die mit wenig Lebensmitteln viele Leute satt bekommen musste. 


Als Kind durfte ich beim Füttern von Oma's 
Hühnern helfen. 




Als ich noch im Kinderwagen saß, waren die Leute noch
schlank, weil sie viel Bewegung hatten. Kein Kind
saß bei schönem Wetter drinnen im Haus herum.



Schokolade und andere Süßigkeiten waren rar und 
wurden deswegen selten gegessen.


Ich habe keine Angst vor eventuellen Einschränkungen, denn ich weiß, das auch wieder andere Zeiten kommen werden.

Der Herr Pfälzer wird für das bevorstehende Osterfest frische Forellen angeln, die er dann im eigenen Ofen räuchern wird. Die Familie wird sich treffen und gemeinsam mit dem Enkelkind Ostereier suchen, ganz wie in alten Zeiten.


Fisch aus dem eigenen Räucherofen schmeckt lecker.


Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag und morgen einen guten Start in die neue Woche. Lasst Euch nicht vom Wetter ärgern, denn der Wintereinbruch ist nur ein kurzes Zwischenspiel. Der April hat noch etliche Überraschungen für uns bereit und niemand weiß, was er uns in den kommenden Wochen alles bescheren wird.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

4 Kommentare:

  1. Nun entdecke ich endlich deinen Garten und bin erfreut ,was du alles zu berichten hast. Ja, mögen die Zeiten sich zum Guten wenden und alle etwas entspannter in den Frühling schauen.
    Herzliche Grüße und eine gute Zeit wünsche ich dir.

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  2. Liebe Ingrid,

    bis heute Morgen dachte ich noch wir würden von Schnee im April verschont bleiben, dem war aber nicht so. Es hatte in der Nacht reichlich geschneit aber zum Glück ist er nun auch schon wieder weg. Oh je, es fängt gerade wieder an. Die Heizung wurde auch wieder eingeschaltet und die dicken Stricksocken an die Füße gezogen.
    Mehl habe ich in den letzten Wochen auch vergeblich gesucht aber außer zum Backen brauche ich es nicht sehr oft und Frittenfett schon mal gar nicht. Wir werden sicher nicht verhungern.
    Schön wie Dein Enkelbub dem Opa hilft, da wird mal ein richtiger Handwerker draus.

    Liebe Grüße
    Burgi

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  3. Liebe Ingrid,
    diese Hasterkäufe machen mich echt ärgerlich.
    Manche Leute denken wirklich nicht weiter als bis zur eigenen Nasenspitze.
    Tatsache ist, wenn ich weiterhin nirgends Mehl bekomme (und ich rede von einem Paket, nicht von 10) wird es bei uns Ostern nicht die traditionelle selbstgebackene Torte geben können, sondern ich muss auf ein Rezept ohne Mehl ausweichen.
    Wir werden nicht daran sterben, aber schade wäre es schon...
    So süß dein kleiner Enkel, der so eifrig dem Opa hilft. Das bleibt gewiss allen Beteiligten für immer in Erinnerung ♥
    Claudiagruß

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  4. Ich brauchte vor 2 Wochen dringend Öl und habe gerade so noch welches bekommen. Das wird uns jetzt auch wieder lange halten. Ich brauche davon nicht viel, da ich gute Pfannen habe und frittieren tun wir auch nichts. Aber wenn man nichtmal eine Flasche oder ein Paket von etwas bekommt, weil jemand anderes meint, davon 10 Packungen auf Halde zu legen, dann ist das schon sehr ärgerlich. Überall hängen wieder Zettel, mit Mindestabgabe pro Haushalt - die Leute haben nichts dazu gelernt.

    Neulich hab ich einen tollen Spruch hierzu gelesen: Die Menschen hamstern, weil sie Angst vor dem 3. Weltkrieg haben und vertrauen dennoch darauf, dass sie dann in der eigenen Küche stehen und Brot backen. Verrückt!

    Hier hat es auch ein bisschen geschneit. Inzwischen ist alles wieder getaut - zumindest hier unten im Tal. Frostig und kalt ist es immer noch. Als Kinder haben wir oft noch Schnee zu Ostern gehabt. Dann durften wir die Ostereier immer beim Opa in der Schreinerwerkstatt suchen :-)

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