Samstag, 28. Mai 2022

Es ist ein großer Frevel an der Natur, die wildwachsenden Blumen als Unkraut zu bezeichnen.

 (Johannes Scherr, 1817 - 1886, schweiz. Schriftsteller und Literaturhistoriker)


Im Mai wachsen und gedeihen im Garten alle Pflanzen. Mittendrin sind viele Wildkräuter, die ich keinesfalls als Unkraut bezeichnen möchte. Schließlich hat jedes Gewächs seine Daseinsberechtigung.

Aber stöhnen darf ich schon, wenn ich den Garten von all dem gesäubert habe, was mir Mutter Natur ungefragt schenkt. Die Liste dieser Pflanzen ist lang: Löwenzahn, Hahnenfuß, Scharbockskraut, Gräser, Vogelmiere ...

Wenn ich denke, dass ich fertig bin mit Rupfen, kann ich gleich wieder von vorne beginnen, denn anscheinend sprießen die Wildkräuter viel schneller als die Kulturpflanzen. 

Das Ergebnis meiner Bemühungen ist ein naturnaher Garten, in dem es (trotz seiner kleinen Fläche) viel zu entdecken gibt.


Bulgarischer Zierlauch (Allium siculum).




Weitere Bezeichnungen für diese Zwiebelblumen sind: Honiglauch oder Sizilianischer 
Zierlauch. Er stammt aus den Balkanländern, wo er auch wild wächst.




In der Kräuterecke blüht Schnittlauch und die Petersilie wächst in diesem Jahr gut.




Schwertlilien blühen im hinteren Teil des Gartens vor dem Zaun zum Kinderspielplatz.


Den Zaun auf der rückwärtigen Gartenseite hat Herr Pfälzer im Februar neu errichtet und damit den alten, maroden Maschendrahtzaun ersetzt. Unsere Nachbarn rechts und links haben dort auf der rückwärtigen Seite der Gärten den gleichen Zaun aus Stabmatten gebaut, jedoch zusätzlich noch Kunststoffbänder für Sichtschutz eingeflochten. Ich möchte das nicht, denn ich finde Kunststoff im Garten hässlich.

Kurz nachdem der Zaun fertig war, hat mich die Nachbarin darauf angesprochen, dass wir doch auch solch einen Sichtschutz anbringen sollten, damit niemand vom Spielplatz aus Einsicht in ihren Garten haben kann. Die Grundstücke verlaufen nämlich nicht gerade, sondern leicht schräg. Mit dem Stutzen der Sträucher am Rand des Spielplatzes verschwanden nicht nur die Verstecke und Nistmöglichkeiten für Vögel, sondern auch der Blickschutz in unsere Gärten.

Weil ich ihrem Wunsch nicht entsprechen möchte, hat sie beschlossen, einen 180 cm hohen Zaun mit grauen Sichtschutzbändern auch auf der gesamten Länge zu unserer Seite anbringen zu wollen. Obwohl ich so etwas nicht schön finde, habe ich zugestimmt unter der Bedingung, dass unser Maschendrahtzaun erhalten bleiben soll. In Kürze werden sie nun beginnen, ihren kleinen, sterilen Garten mit grauem Kunststoff total blickdicht zu machen.

Mir soll es recht sein, denn von dort kommt keine Sonne zu uns, weil der Garten von uns aus nach Norden liegt und meine grüne Bepflanzung wird, zumindest im Sommer, das graue Kunststoff-Dings verdecken.

Ich glaube, dass unseren Ordnung liebenden Nachbarn auch der Anblick auf meinen Naturgarten ein Dorn im Auge ist. Aber damit müssen sie leben. Sollen sie doch einen hohen Zaun errichten und sich dahinter einsperren!


Schwertlilien blühen auch vor dem Zaun zum Nachbargarten auf der linken Seite.




Gelbe Sonnenröschen im Sandbeet, das ich vor zwei Jahren neu angelegt habe.



Gelbe Sonnenröschen sind kleine Halbsträucher,
 die mit trockenen Standorten gut zurecht kommen.






Maiglöckchen, als Beipflanzung unter den Kletterrosen im hinteren Teil des Gartens.




Eine Pfingstrose mit pinkfarbenen Blüten.




Zierlauch, der sich tapfer vor dem Schilfgras hält.



Findet Ihr den Fehler im Schuppen?





Genau, da liegt ein Kind im Regal. Lach ...
Unser Enkelsohn war bei uns und hat ein neues Versteck gefunden.


Mit Opa's Werkzeug kann man toll spielen.




Ob ich darüber hüpfen kann?




Spielen im Sand ist toll!


👦


Den Blumenkasten auf der Fensterbank vor dem Küchenfenster habe ich mit Lavendel bepflanzt. Angeblich soll sein Geruch Fliegen fern halten. Mal schauen, ob es wirkt. Zumindest riecht er gut.




Habt alle ein schönes Wochenende!
Die ersten Rosen sind aufgeblüht und mein nächster Beitrag wird den wundervollen Rosen gewidmet werden.

Liebe Grüße von der Pfälzerin

12 Kommentare:

  1. Liebe Ingrid,

    Zum Glück sind meine Nachbarn auch keine Freunde von Kunststoff und so wächst alles recht üppig und bietet einen grüßen Sichtschutz. An manchen Stellen ist es schon ein wenig sehr dicht bewachsen zumal das Haus zur Eingangsseite hin seit 2 Jahren nicht bewohnt wird und dort nun fast ein Dschungel entstanden ist. Ich versuche, so gut es geht, alles irgendwie zu bändigen.

    Liebe Grüße
    Burgi

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    1. Bei mir gibt es kaum Wildwuchs. Im Gegenteil, ich bin ständig am Schneiden, Jäten und Umpflanzen. Somit schaut der Garten trotz dem Durcheinander der Pflanzen immer gepflegt aus. Die Nachbarn haben nur eine kleine Rasenfläche und einen kranken Kirschbaum, dessen Blätter sie im Herbst einzeln aufsammeln, sobald eines zu Boden fällt. Schön ist solch ein leerer Garten in meinem Augen nicht, aber sie dürfen ihr Reich natürlich so gestalten, wie es ihnen gefällt. Bald werde ich diesen Anblick nicht mehr täglich ertragen müssen.
      LG Ingrid

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  2. Hallo Ingrid,
    mit den Nachbarn ist es oftmals nicht so einfach. Wir haben auch einige "Saubermänner" in unmittelbarer Nähe. Neidisch werde ich wenn ich Deinen bulgarischen Lauch sehe. Bei mir will er nicht wohnen, habe ihn schon mehrmals gesteckt, doch der gute mag mich anscheinend nicht! Egal, dafür fühlen sich andere Modelle wohl. LG...Stephanie

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    1. Nicht jeder Gartenbesitzer ist ein Naturfreund, das ist mir bewusst. Wenn ich meine Vielfalt genieße, möchte ich den Garten nicht anders haben. Der Zierlauch wächst hier bestens. Vielleicht wurden Deine Zwiebeln von Mäusen gefressen?
      LG Ingrid

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  3. Hallo Naturgartenfreundin:)
    Ich musste so schmunzeln bei deinem Post. Ich halte auch nichts von diesen sterilen Gärten und von Plastikzäunen. Ich bin gespannt ob der Lavendel hält was er verspricht;) Herzlichst Kirsten

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    1. Tatsächlich kann ich beobachten, dass kaum Fliegen durch das Fenster hereinkommen. Vor allem nicht, wenn die Sonne auf den Lavendel scheint.
      LG Ingrid

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  4. Ein bisschen Wildwuchs im Garten schadet doch niemanden, nützt aber den Insekten. Man glaubt nicht, wie viele solcher kleinen Lebewesen dort drinnen existieren können.
    LG Ingrid

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  5. Das der Lavendel gegen Fliegen hilft (zumindest sieht es ja so aus, wie ich deinem Kommentar entnehmen kann), ist ja klasse! Gegen nervige Nachbarn ist kein Kraut gewachsen ;-) Wir müssen uns zwar nicht mit sterilen Gärten und Plastikzäunen plagen, dafür rieselt seit einiger Zeit immer wiede eine Menge Zigarettenasche zu uns herunter - genau auf den Tisch, wo wir gerne mal sitzen und essen. Das ist widerlich! Vor allem, wenn man selbst gar nicht raucht.

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    1. Zigarettenasche von oben ist schlimm. Deshalb bin ich froh, dass wir in einem Einfamilienhaus wohnen können.
      LG Ingrid

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  6. Och nöö, 1,80m hohes graues Plastik?! Ich versteh es nicht, wieso so etwas gebraucht wird. Hier kann ich zum Nachbarn (unterhalb) schauen, der niedrige Holzzaun reicht uns beiden, zu oberhalb gibt es eine Hecke, die von der andern Seite her nicht geschnitten wird und mir die Sonne wegnimmt (ich komme leider mit der Schere nicht mehr hoch genug und für Leiter ist es zu schräg und unwegsam)...aber immerhin ist sie grün und natürlich!
    Ja die Gratisbeigaben wachsen immer viel zu schnell, Efeugamander, Brennesseln und: Giersch - - - soviel kann ich gar nicht im Smoothie verarbeiten.
    LG Mascha

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    1. Die Nachbarn wollen nichts Lebendiges im Garten, weil das alles Arbeit macht.
      LG Ingrid

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  7. Immer diese wundervollen Bilder;)

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