Freitag, 31. Mai 2024

Erste Rosen blühen Ende Mai

 



Die Rose 'Tuscany' hat erste Blüten geöffnet. 

Diese Rose mit den kräftig duftenden Blüten ist eine Gallica-Rose und war bereits im Mittelalter bekannt. Ihre samtigen, halbgefüllten Blüten öffnen sich als erste unter den Rosen in meinem Garten. 









In meinem naturnahen Staudenbeet blüht auch ein Roter Fingerhut (Digitalis purpurea), der sich von alleine angesiedelt hat.

Fingerhüte wachsen in unseren Wäldern in Massen und vielleicht hat ein Vogel die Samen mit in unseren Garten gebracht. An verschiedenen Stellen haben sie im vergangenen Herbst gekeimt. Dort wo sie nicht stören, ließ ich die Pflanzen wachsen.









 


Der Fingerhut gehört zu den besonders giftigen, heimischen Pflanzen. Ich werde dies auch unserem Enkelkind erklären und ihm sagen, dass man diese schönen Blumen nicht für einen Strauß pflücken darf. Zudem wächst diese Staude ganz hinten im Beet, wohin Jonas nicht kommt.

Allerdings wird er beim Wandern diese Pflanze immer mal wieder sehen und weiß dann, dass man sie nur anschauen und nicht anfassen darf.

Der Monat Mai geht zu Ende und ich freue mich nun auf die Blütezeit der Rosen und Sommerstauden. Durch den vielen Regen wächst in diesem Jahr alles üppiger als sonst.

Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin

Dieser Beitrag wird verlinkt mit dem Naturdonnerstag bei Elke Heinze.

Montag, 27. Mai 2024

Clematis im Garten

Was uns Menschen ärgert, ist gut für die Natur. Der viele Regen im Mai sorgt dafür, dass die Pflanzen saftig grün sind und richtig gut gedeihen.

So schön wie in diesem Jahr hat unsere blaue Clematis noch nie geblüht.





Die Blüten der Clematis 'The President' haben ein sattes Blau und sie strahlen mir entgegen, wenn ich in den Garten gehe.

Diese Waldrebe hat einen Stammbaum. Sie wurde im Jahr 1876 vom Engländer Charles Noble gezüchtet. Mein Exemplar ist zwar nicht das Original, sondern wurde von einer Baumschule nachgezüchtet, aber ich liebe die großen, blauen Blüten, die ich zweimal im Jahr bewundern kann. Nach der ersten Blütezeit Ende Mai / Anfang Juni kommen im August noch einmal Blüten nach.

Nun haben wir Montag und wieder steht uns eine kurze Arbeitswoche bevor. Pläne für den Feiertage machen wir nicht, weil das Wetter sehr unbeständig werden wird.

Blaue Grüße von der Pfälzerin

Dienstag, 14. Mai 2024

Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, ...

 ... dem Betrübten jede Blume ein Unkraut. (Finnisches Sprichwort).




Ich weiß nicht mehr, wann die erste Akelei in meinem Garten aufgetaucht ist. Das muss schon mehr als 15 Jahre her sein. Seitdem blühen sie jedes Jahr an den unterschiedlichsten Stellen im Garten.




In diesem Jahr blühen besonders viele Exemplare, weil ich die sich selbst ausgesäten Jungpflanzen im vergangenen Jahr nur zögerlich ausgerissen habe und es versäumte, rechtzeitig vor der Samenbildung die verblühten Reste der älteren Stauden abzuschneiden.

Akeleien gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse und können genauso lästig sein wie die bekannten Butterblumen (gelb blühender Hahnenfuß, Ranunculus).

Die Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris), auch Wald-Akelei genannt, hat sich in meinem Garten ausgebreitet und steht zur Zeit in voller Blüte.





Eigentlich ist es eine hübsche Bauerngarten-Pflanze mit blauen, lila oder rosafarbenen Blüten, wenn sie sich nicht so stark ausbreiten würde. Nach der Blütezeit im Mai und Juni müssen die verblühten Reste abgeschnitten werden, sonst nehmen sie den gesamten Garten ein.

Bei mir wachsen keine Zuchtformen mit zweifarbenen, extragroßen Blüten, sondern die einfachen Waldakeleien.

Die filigranen Blüten bieten Hummeln, Bienen und Schwebfliegen ein großes Angebot an Pollen und Nektar. Genau dies ist der Grund, warum ich Akeleien im Garten dulde. Zudem ist diese Wildblume ein hübscher Anblick, wenn die Blütenröckchen im leichten Wind nicken.






Weil ich mich zu den Fröhlichen zähle, sind auch Unkräuter für mich Blumen und werden im Garten geduldet, sofern sie nicht überhand nehmen.


🌼 🌼 🌼


Wenn Ihr Akeleien in freier Natur sehen wollt, dann besucht meinen anderen Blog. Dort habe ich im letzten Beitrag wilde Akeleien gezeigt, die wir bei einer Wanderung bewundern konnten.

 Klick hier. 

Ich wünsche Euch allen eine gute Woche. 

Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin

Sonntag, 5. Mai 2024

Blattschmuckpflanzen anstelle von Modeschmuck

Mir gefällt es zwar gut, wenn sich Frauen mit geschmackvollen Ketten und Ringen schmücken, aber für mich selbst ist dies kein Thema. Seit Jahren trage ich den selben Silberschmuck: Silberkette, Ohrringe, Fingerringe und Armbanduhr. 

Auf die Fashion-Welle 'zu jedem Kleid oder Pullover ein eigenes Schmuckstück kaufen' bin ich gar nicht erst aufgesprungen und die Modeschmuck-Boutiquen machen keine Geschäfte mit mir. Wenn, dann kaufe ich dort gelegentlich einen Haarreif oder ummantelte Haargummis. Eventuell gönne ich mir auch einmal einen neuen Stoffschal oder ein Nicki-Tüchlein.

Aber im Garten wird geschmückt, was das Zeug hält. Nicht mit Deko-Artikeln, sondern mit Blattschmuckpflanzen.


Hosta 'First Frost' im Schattenbeet.

Funkien (Hosta) wachsen an schattigen Plätzen besonders gut und ihre gemusterten Blätter leuchten mir aus dem Beet entgegen. Sie werden auch Blattschmuck-Lilien oder Herzblatt-Lilien genannt. 

Eine meiner Lieblings-Funkien ist 'First Frost', eine Goldrand-Funkie mit blaugrün-goldfarben gemustertem Laub, die resistent gegen Schneckenfraß ist.

Im vergangenen Jahr habe ich die Pflanze geteilt. Eine Hälfte kam zurück ins Schattenbeet ...





Hinten zu sehen: Hosta 'First Frost', davor im Topf Hosta 'Patriot'.


... und die andere Hälfte in einen Betonkübel am Haus.




Seit etwa 10 Jahren wächst die Funkie 'Orange marmalade' in einem großen Kübel im Garten. 

Beim Neuaustrieb ist die Blattmitte leuchtend gelb und wechselt mit zunehmenden Alter zu einem Weiß. Diese Funkie verträgt Frost bis minus 28 Grad und ist somit eine der robustesten Pflanzen in meinem Garten. Sie verträgt auch mehr Sonne als die rein grünen Sorten, deren Blätter bei Sonneneinstrahlung verbrennen würden.


Hosta 'Orange marmalade'.



Weitere Funkien im Garten heißen:
  •  Hosta 'El nino' (resistent gegen Schneckenfraß),
  •  Hosta 'Patriot' (Weißrandfunkie),
  •  Hosta 'Praying hands' (mit leicht gedrehten Blättern),
  •  Frühlings-Goldfunkie 'Aurea',
  •  Zwerg-Funkie 'Stiletto',
  •  Große Blaublatt-Funkie 'Big daddy' (ebenfalls resistent gegen Schnecken),
  •  Duftende Lilien-Funkie 'Fragrant bouquet' (weiße, duftende Blüten),
  •  Zwerg-Funkie 'Blue Mouse Ears',
  •  Graublattfunkie 'Krossa Regal' (ebenfalls unempfindlich gegen Schnecken) 
  • und einige Funkien, deren Namen ich nicht kenne.

Genauso wie modeaffine Frauen im Modeschmuckladen schaue ich mir gerne das Angebot an Funkien im Gartencenter oder in speziellen Gärtnereien an und entscheide dann, welche Schmuckblatt-Lilie am besten in meinen Garten passt.

Wie beim Modeschmuck gilt auch bei den Funkien: Die Einen lieben sie und Andere mögen sie gar nicht.

Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin

Mittwoch, 1. Mai 2024

Aufstehen, Krönchen richten, weiter wachsen ...

Was war das für ein Monat April!

Er hat uns die gesamte Palette an Möglichkeiten von Wetterkapriolen gezeigt. Auf Sonnenschein folgten im ständigen Wechsel Regenschauer, Graupelschauer, Schneefälle, Gewitter, Starkregen und Sturmböen und das fast zwei Wochen lang.

Zu Beginn des Monats wähnten wir uns schon im Sommer. Der April ist der neue Mai, und so weiter ...

Dann kam ein Wetterumschwung mit Kaltluft aus dem Norden. Das Wachstum in der Natur war weit fortgeschritten und die Frostnächte haben viel Schaden angerichtet.

Nun ist der April vorbei und alles wird wieder gut; die Luft wurde wieder milder und der Wonnemonat Mai hat begonnen.



In meinem Garten blühen immer noch die Strauchpaeonien. Einige Blüten waren von Sturmböen und Starkregenschauern umgeknickt. Die habe ich abgeschnitten und in eine Blumenvase gestellt. Etliche Blüten haben den Frost überlebt und bilden einen schönen Hintergrund für die blauen Hasenglöckchen, die gerade aufblühen.

Ich liebe diese leuchtend blauen, robusten Blümchen, die jedes Jahr zuverlässig blühen. Sie brauchen keinerlei Pflege von mir und sind dennoch ein Hingucker im Frühlingsbeet.



Bei den Johannisbeeren wird es Ausfälle geben. Vor allem der Fruchtansatz der weißen Beeren wurde stark gebeutelt. Es ist kein Totalausfall, aber einiges ist hops gegangen.



Eine Bitterorange (Poncirus trifoliata), die ich vor zwei Jahren erst eingepflanzt habe, hatte einen herrlichen Neuaustrieb nach dem Winter und ich freute mich schon auf erste Blüten, die wundervoll duften sollen.


Anfang April, vor dem Wintereinbruch.

Leider ist der gesamte Neuaustrieb erfroren. Ob das in diesem Jahr noch was wird mit duftenden Blüten? Ich glaube, eher nicht. 😟


Totalschaden, ein trauriger Anblick.


Kater Finn begleitet mich gerne in den Garten. Während ich werkle, sitzt er auf den Holzbrettern des Sandkastens und genießt die Sonne.

Wenn denn welche scheint ...




Au weia, der Aroniabeerenstrauch begann gerade mit dem Aufblühen, als die Nachtfröste kamen. Ich habe mich extra für diesen Strauch entschieden, weil er relativ spät blühen soll und somit keine Gefahr bei Nachtfrösten droht.

Vergebens, in diesem Jahr hat Mutter Natur auch diesen Strauch viel zu früh austreiben und aufblühen lassen.

Nur die allerersten, vorwitzigen Blüten haben einen leichten Frostschaden, während der größte Teil erst in den letzten Tagen aufgeblüht ist, als keine Frostgefahr mehr bestand.











Während ich im Garten werkelte, sprang Kater Finn auf den Zaun und von dort aus auf die Nachbarwiese. Er kommt jedes Mal gleich wieder zurück.






Während viele Kulturpflanzen Frostschäden haben, blieben die Wildkräuter verschont.

Im Beet hat sich eine Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) angesiedelt. Sie darf weiterwachsen, denn ihre Blätter sind essbar. Sie sind etwas herb und schmecken nach Knoblauch; perfekt für einen Wildsalat.




Auch die Zaunrübe ist willkommen. Wahrscheinlich haben Vögel mit dem Kot die Samen in den Garten gebracht.

Ihr wissenschaftlicher Name lautet Bryonia dioica und sie zählt zu den Kürbisgewächsen. Allerdings ist sie in allen Teilen giftig und somit für uns Menschen nicht essbar. 

Wildbienen aber lieben ihre Blüten und die kleinen, roten Beeren sind im Herbst ein Leckerbissen für Vögel. 

Daher darf die Zaunrübe hier im Beet weiterwachsen und bekam sogar eine Rankhilfe.




Keine Kompromisse jedoch gehe ich beim Hahnenfuß (Ranunculus) ein. Er ist extrem lästig und überwuchert alles, wenn ich ihm nicht rechtzeitig Einhalt gebiete.

Seine unterirdischen Ausläufer wandern durch das gesamte Beet und er hält sich hartnäckig mit seinem Wurzelwerk fest, wenn ich ihn ausreiße. 

Von der Wildblumenwiese nebenan kommt immer wieder Nachschub an Samen in den Garten und es ist ein Kampf gegen Windmühlenflügel, den Hahnenfuß und andere lästige Pflanzen loswerden zu wollen.



Tapfer wie Don Quijote, dem Romanheld von Miguel de Cervantes, kämpfe ich gegen die Übermacht der Wildkräuter, die hundertfach in meinen Beeten keimen. 

Beispielsweise  einjähriges Rispengras (Poa annua), Zaunwicke (Vicia sepium), Kohl-Gänsedistel (Sonchus oleraceus), Vogelmiere (Stellaria media), Weißklee (Trifolium repens), Zaunwinde (Calystegia sepium) und Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris). 

Wenn ich mit dem Jäten eines Beetes fertig bin, kann ich von vorne beginnen. Alles wächst wie verrückt.


Gartenschaumkraut (Cardamine hirsuta) ist eines der häufigsten
Unkräuter im Garten. Eine einzige Pflanze kann tausende Samen 
produzieren.


"Ist der Gärtner faul und pennt, führt der Teufel das Regiment".

 Irgendwo habe ich diesen Spruch mal gelesen und er geht mir ständig im Kopf herum, während ich eimerweise das Unkraut auszupfe.

Ich mache diese Arbeiten gerne und genieße den Aufenthalt an der frischen Luft. Es muss nicht unbedingt jedes unerwünschte Pflänzchen verschwinden, denn auch die Wildkräuter haben ihre Daseinsberechtigung in der Natur.




Kater Finn schaut mir ungerührt zu. Ihn interessieren Wildkräuter kein bisschen. Aber die Regentropfen, die gerade vom Himmel fallen, erregen seine Aufmerksamkeit.

Das ist ihm jetzt doch zu nass, er geht ins Haus zurück.



Ich bin noch draußen im Garten geblieben und habe weiter Unkraut gejätet und erfrorene Triebe abgeschnitten. Meine Edelrose 'Gruß an Aachen' wurde auch sehr vom Frost gebeutet. 

Sie wird neu austreiben und ein wenig später blühen, als sonst. 

Es ist nichts Schlimmes passiert. Dass wir in diesem Jahr keine Weintrauben ernten können, ist kein Weltuntergang. Wichtiger ist, dass die Winzer in der milden Vorderpfalz vom Frost verschont blieben. Sie müssen davon leben, während der Garten für mich nur ein Hobby ist.

Meine Blumen und Sträucher werden sich wieder erholen und spätestens im Sommer wird die Natur alles Erfrorene wieder ausgeglichen haben.

Ich wünsche Euch eine schöne Zeit im Wonnemonat Mai.

Liebe Grüße von der Pfälzerin.