Mittwoch, 1. Mai 2024

Aufstehen, Krönchen richten, weiter wachsen ...

Was war das für ein Monat April!

Er hat uns die gesamte Palette an Möglichkeiten von Wetterkapriolen gezeigt. Auf Sonnenschein folgten im ständigen Wechsel Regenschauer, Graupelschauer, Schneefälle, Gewitter, Starkregen und Sturmböen und das fast zwei Wochen lang.

Zu Beginn des Monats wähnten wir uns schon im Sommer. Der April ist der neue Mai, und so weiter ...

Dann kam ein Wetterumschwung mit Kaltluft aus dem Norden. Das Wachstum in der Natur war weit fortgeschritten und die Frostnächte haben viel Schaden angerichtet.

Nun ist der April vorbei und alles wird wieder gut; die Luft wurde wieder milder und der Wonnemonat Mai hat begonnen.



In meinem Garten blühen immer noch die Strauchpaeonien. Einige Blüten waren von Sturmböen und Starkregenschauern umgeknickt. Die habe ich abgeschnitten und in eine Blumenvase gestellt. Etliche Blüten haben den Frost überlebt und bilden einen schönen Hintergrund für die blauen Hasenglöckchen, die gerade aufblühen.

Ich liebe diese leuchtend blauen, robusten Blümchen, die jedes Jahr zuverlässig blühen. Sie brauchen keinerlei Pflege von mir und sind dennoch ein Hingucker im Frühlingsbeet.



Bei den Johannisbeeren wird es Ausfälle geben. Vor allem der Fruchtansatz der weißen Beeren wurde stark gebeutelt. Es ist kein Totalausfall, aber einiges ist hops gegangen.



Eine Bitterorange (Poncirus trifoliata), die ich vor zwei Jahren erst eingepflanzt habe, hatte einen herrlichen Neuaustrieb nach dem Winter und ich freute mich schon auf erste Blüten, die wundervoll duften sollen.


Anfang April, vor dem Wintereinbruch.

Leider ist der gesamte Neuaustrieb erfroren. Ob das in diesem Jahr noch was wird mit duftenden Blüten? Ich glaube, eher nicht. 😟


Totalschaden, ein trauriger Anblick.


Kater Finn begleitet mich gerne in den Garten. Während ich werkle, sitzt er auf den Holzbrettern des Sandkastens und genießt die Sonne.

Wenn denn welche scheint ...




Au weia, der Aroniabeerenstrauch begann gerade mit dem Aufblühen, als die Nachtfröste kamen. Ich habe mich extra für diesen Strauch entschieden, weil er relativ spät blühen soll und somit keine Gefahr bei Nachtfrösten droht.

Vergebens, in diesem Jahr hat Mutter Natur auch diesen Strauch viel zu früh austreiben und aufblühen lassen.

Nur die allerersten, vorwitzigen Blüten haben einen leichten Frostschaden, während der größte Teil erst in den letzten Tagen aufgeblüht ist, als keine Frostgefahr mehr bestand.











Während ich im Garten werkelte, sprang Kater Finn auf den Zaun und von dort aus auf die Nachbarwiese. Er kommt jedes Mal gleich wieder zurück.






Während viele Kulturpflanzen Frostschäden haben, blieben die Wildkräuter verschont.

Im Beet hat sich eine Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) angesiedelt. Sie darf weiterwachsen, denn ihre Blätter sind essbar. Sie sind etwas herb und schmecken nach Knoblauch; perfekt für einen Wildsalat.




Auch die Zaunrübe ist willkommen. Wahrscheinlich haben Vögel mit dem Kot die Samen in den Garten gebracht.

Ihr wissenschaftlicher Name lautet Bryonia dioica und sie zählt zu den Kürbisgewächsen. Allerdings ist sie in allen Teilen giftig und somit für uns Menschen nicht essbar. 

Wildbienen aber lieben ihre Blüten und die kleinen, roten Beeren sind im Herbst ein Leckerbissen für Vögel. 

Daher darf die Zaunrübe hier im Beet weiterwachsen und bekam sogar eine Rankhilfe.




Keine Kompromisse jedoch gehe ich beim Hahnenfuß (Ranunculus) ein. Er ist extrem lästig und überwuchert alles, wenn ich ihm nicht rechtzeitig Einhalt gebiete.

Seine unterirdischen Ausläufer wandern durch das gesamte Beet und er hält sich hartnäckig mit seinem Wurzelwerk fest, wenn ich ihn ausreiße. 

Von der Wildblumenwiese nebenan kommt immer wieder Nachschub an Samen in den Garten und es ist ein Kampf gegen Windmühlenflügel, den Hahnenfuß und andere lästige Pflanzen loswerden zu wollen.



Tapfer wie Don Quijote, dem Romanheld von Miguel de Cervantes, kämpfe ich gegen die Übermacht der Wildkräuter, die hundertfach in meinen Beeten keimen. 

Beispielsweise  einjähriges Rispengras (Poa annua), Zaunwicke (Vicia sepium), Kohl-Gänsedistel (Sonchus oleraceus), Vogelmiere (Stellaria media), Weißklee (Trifolium repens), Zaunwinde (Calystegia sepium) und Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris). 

Wenn ich mit dem Jäten eines Beetes fertig bin, kann ich von vorne beginnen. Alles wächst wie verrückt.


Gartenschaumkraut (Cardamine hirsuta) ist eines der häufigsten
Unkräuter im Garten. Eine einzige Pflanze kann tausende Samen 
produzieren.


"Ist der Gärtner faul und pennt, führt der Teufel das Regiment".

 Irgendwo habe ich diesen Spruch mal gelesen und er geht mir ständig im Kopf herum, während ich eimerweise das Unkraut auszupfe.

Ich mache diese Arbeiten gerne und genieße den Aufenthalt an der frischen Luft. Es muss nicht unbedingt jedes unerwünschte Pflänzchen verschwinden, denn auch die Wildkräuter haben ihre Daseinsberechtigung in der Natur.




Kater Finn schaut mir ungerührt zu. Ihn interessieren Wildkräuter kein bisschen. Aber die Regentropfen, die gerade vom Himmel fallen, erregen seine Aufmerksamkeit.

Das ist ihm jetzt doch zu nass, er geht ins Haus zurück.



Ich bin noch draußen im Garten geblieben und habe weiter Unkraut gejätet und erfrorene Triebe abgeschnitten. Meine Edelrose 'Gruß an Aachen' wurde auch sehr vom Frost gebeutet. 

Sie wird neu austreiben und ein wenig später blühen, als sonst. 

Es ist nichts Schlimmes passiert. Dass wir in diesem Jahr keine Weintrauben ernten können, ist kein Weltuntergang. Wichtiger ist, dass die Winzer in der milden Vorderpfalz vom Frost verschont blieben. Sie müssen davon leben, während der Garten für mich nur ein Hobby ist.

Meine Blumen und Sträucher werden sich wieder erholen und spätestens im Sommer wird die Natur alles Erfrorene wieder ausgeglichen haben.

Ich wünsche Euch eine schöne Zeit im Wonnemonat Mai.

Liebe Grüße von der Pfälzerin.

10 Kommentare:

  1. Guten Morgen Ingrid,
    stimmt der April macht was er will und es können immer Wetterumschäge kommen, jetzt im Mai kommen ja noch die Eisheiligen.
    Nun, du als fleißige Gärtnerin weißt es ja. Die Natur erholt sich ja, aber da stimme ich dir als Wein oder Obst u. Gemüseanbauer hat man schon Sorgen wenn der Frost "zuschlägt ".
    Jetzt genießen wir den 1. Mai mit der Sonne hier soll es sllerdings an Donnerstag wieder regnen.
    Viele Grüße
    Hannelore

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Hannelore, noch bis Ende Mai können die Nächte hier in der Region kühl werden und daher bin ich immer recht vorsichtig und pflanze nichts Empfindliches in den Garten. Die Fuchsien stehen zwar wieder draußen, können aber rasch ins Haus geholt werden, wenn die Nacht kühl werden soll.
      LG Ingrid

      Löschen
  2. Liebe Ingrid,

    ja der Wintereinbruch im April hat vielen, vor allem den Obstbauern kräftig zugesetzt. Hier am Bodensee sind sie weitestgehend verschont geblieben da die Nächte nicht allzu kalt waren. Bei mir im Garten ist alles heil geblieben. Obstbäume habe ich nicht und die Rosen haben es gut weggesteckt.
    Euer Finn ist so süß, den würde ich auch sofort adoptieren. Ende Mai werden wir mal Ausschau nach zwei neuen Mitbewohner halten.

    Liebe Grüße
    Burgi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Burgi, der Finn ist nun seit zwei Monaten bei uns und ich kann mir den Tag ohne ihn nicht mehr vorstellen. Bestimmt findest Du auch wieder zwei Mitbewohner, die Dir Freude bereiten werden.
      LG Ingrid

      Löschen
  3. Mein Kater hieß Tim und hatte fast die gleiche Fellzeichnung wie euer Finn :-) Schade, dass das unstete Aprilwetter bei dir im Garten doch etwas Schaden angerichtet hat. Hier sind für heute Nachmittag Stürme, Gewitter und Starkregen angekündigt und ich bin aktuell froh, dass ich noch keine Zeit hatte, meinen Pflanzenkindergarten von der Fensterbank nach draußen zu verlegen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Nicky, warte noch ein bisschen mit den Pflanzen. Es hat Zeit bis Ende Mai, dann können sie raus. Noch kann es in den Nächten kalt werden, wenn auch vorerst kein Frost mehr erwartet wird.
      LG Ingrid

      Löschen
  4. Liebe Ingrid, trotz Frost, ist dein Garten doch relativ schön geblieben. Ein Hasenglöckchen muss ich mir noch zulegen. Es ist mir hier in den Gärtnereien noch nicht aufgefallen, muss nächstes mal beim Stöbern Ausschau halten.
    Liebe Grüße von Irmi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Irmi, Hasenglöckchen sind Zwiebelblumen. Schau mal im Herbst bei den Tulpenzwiebeln im Gartencenter. Dort wirst du auch Hasenglöckchen-Zwiebeln finden und kannst sie vor dem Winter einpflanzen. Einmal im Boden, blühen sie jedes Jahr erneut, ohne dass man sie zwischendurch ausgraben muss.
      LG Ingrid

      Löschen
  5. Liebe Ingrid,
    deine Paeonie mit den Hasenglöckchen sieht einfach toll aus! Diese kräftigen Farben lassen das Herz hüpfen.
    Bei uns sind auch einige Stauden zurückgefroren (das Tränende Herz hat komischerweise keinen Schaden genommen). Aber du hast recht: für uns ist das nicht schön, aber die Winzer und auch die Obstbauern sind viel schlimmer dran, wenn es so spät noch friert.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Susanna

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Ingrid,

    ich freue mich immer sehr, wenn Du über Deinen Garten berichtest, leider fehlt mir im Moment leider die Zeit, dies auch ausgiebig zu kommentieren - bitte entschuldige.

    Das mit dem Frost ist ärgerlich, aber vielleicht treiben die Pflanzen noch neu aus, Deine Hasenglöckchen schauen wundervoll aus, ich mag sie so gerne.

    Um auch noch Deine Frage wegen dem Unkraut zu beantworten, so ganz weiß ich das auch nicht, der Giersch breitet sich bei uns auch gerne aus und ansonsten denke ich liegt es daran, dass die Beete recht voll sind und die ungewünschten Unkräuter gar keinen Platz finden.

    Herzliche Sonntagsgrüße aus Königstein
    und weiterhin viel Freude im Garten, mit dem Enkelsohn, mit dem Kater und mit der schönen Natur wünscht Dir
    Anke

    AntwortenLöschen