Donnerstag, 15. August 2024

Schmetterlinge im Garten

Der Monat August ist bei uns im Garten ein Schmetterlings-Monat. Viele unterschiedliche Falter konnte ich bisher beobachten.


Ein Kaisermantel am Sommerflieder.

Die Blüten des Sommerflieders ziehen Schmetterlinge magisch an. Vor allem die hell-lila Blüten werden häufig angeflogen, seltener die pinkfabenen und dunkellilafarbenen.

Ich versuche mit Bildern zu dokumentieren, wer so alles an den Blüten Nektar trinkt und dabei beobachte ich die unterschiedlichsten Schmetterlinge; von ganz klein bis ziemlich groß.

Einer der kleinsten ist das Kleine Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus), das ich abends ganz aus der Nähe fotografieren konnte.

Seine Spannweite beträgt nur 23-33 mm. Es ist die am häufigsten vorkommende Wiesenvögelchen-Art.









Selbst als die Sonne schon am Untergehen war, saß das Kleine Wiesenvögelchen noch an den Blüten und ich glaube, es hat hier übernachtet.


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Das Große Ochsenauge (Maniola jurtina) ist am häufigsten bei uns im Garten zu sehen. An manchen Tagen sitzen schon mal bis zu zehn solcher Falter an den Blüten.

Die Flügelspannweite beträgt 40-48 mm. Ochsenaugen bevorzugen Wiesen, Waldlichtungen, Wegränder und Gärten.

















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Nicht zu übersehen ist der hübsche Kaisermantel (Argynnis paphia) mit einer Flügelspannweite von 55-65 mm. 

Man kann ihn leicht mit dem Großen Perlmuttfalter verwechseln. An der Unterseite der Flügel erkennt man den Unterschied: Während der Perlmuttfalter silbige runde Flecken aufweist, hat der Kaisermantel dort silbrig weiße Streifen.

Den Kaisermantel sieht man häufig, vor allem an Waldwegrändern und auf Waldlichtungen in den unteren und mittleren Lagen unserer Mittelgebirge.







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Ein ebenfalls häufiger Gast in unserem Garten ist der Admiral (Vanessa atalanta), der mit einer Flügelspannweite von 50-60 mm recht groß ist.

Er liebt Waldränder, Streuobstwiesen und Gärten im Siedlungsbereich. Man kann ihn auch oft an Fallobst sehen, wo er gerne den Saft aufsaugt.












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Gelegentlich torkelt ein Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) durch den Garten und wenn ich Glück habe, setzt er sich für kurze Zeit an eine Blüte.

Seine Flügelspannweite beträgt 50-55 mm und er hat eine auffallend gelbe Farbe. Damit ist er zwischen den Blättern der Sträucher bestens getarnt.






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Den seltenen Weißen Waldportier (Brintesia circe) habe ich in einem vorherigen Beitrag ausführlich vorgestellt.

Mit einer Flügelspannweite von 55-65 mm zählt er zu den größten Faltern, die unseren Garten besuchen.





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Für Nachwuchs wird in unserem Garten auch gesorgt. Beim Hochbinden der Zweige des Taybeeren-Strauches saß auf dem grünen Bindeband eine braune Raupe.

Was wohl daraus entstehen wird? Ich habe sie vorsichtig auf ein Blatt umgesiedelt.








In diesem Beitrag zeige ich nur diejenigen Schmetterlinge, die ich in der vergangenen Woche im Garten sehen konnte. Tatsächlich haben noch viele andere Schmetterlinge die Blüten in unserem Garten besucht, beispielsweise C-Falter und Weißlinge.


Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin  🦋

Dienstag, 13. August 2024

Glücksmomente - Ein seltener Schmetterling besucht unseren Garten




Groß war mein Erstaunen, als ein Schmetterling in unserem Garten herumflog, den ich bisher noch nie gesehen hatte.

Nanu, wer bist denn du? 

Zunächst gelangen mir nur zwei Bilder, ehe er davon flog. 

Meine Suche im Naturführer Schmetterlinge zeigte von den Bildern her große Ähnlichkeit mit dem Weißen Waldportier. Eine Veröffentlichung im Naturforum wurde von Experten kommentiert, die mir bestätigten, dass es sich hier um den selten vorkommenden Weißen Waldportier (Brintesia circe) handelt.

Es ist mit einer Flügelspannweite von 55-65 mm der größte heimische Augenfalter, den man hier finden kann und er bevorzugt sonnige Waldränder, warme blütenreiche Hänge und Lichtungen.

In der bundesweiten Roten Liste ist der Weiße Waldportier als stark gefährdet aufgeführt.

Seit einer Woche sehen wir nun den Schmetterling täglich, meistens am Nachmittag, in unserem Garten.










Könnt Ihr Euch meine Freude vorstellen, als ich diesen seltenen Gast bei uns im Garten begrüßen durfte?

Glückliche Grüße von der Pfälzerin  🦋

Freitag, 9. August 2024

War früher alles besser?

 



Aus dem Nachlass der Großmutter stammen Bilder, die meine Eltern in einem Bilderalbum aufbewahrt haben und die mit dem Nachlass in meine Hände gingen.

Einige Leute darauf erkenne ich, aber die meisten sind mir fremd. 




Bilder aus dem Jahr 1934, als mein Vater
geboren wurde.



Unbekannte Vorfahren aus der Zeit lange vor meiner Geburt.



Dieses Haus ließ der Großvater im Jahr 1934 von
einem Bauunternehmen errichten.
Heute allerdings schaut es heute ganz anders aus.



Schade, dass ich niemanden mehr zu den Bildern im Album befragen kann. Es gäbe noch viel Klärungsbedarf.

Und nein, ich wünsche mir diese alten Zeiten nicht zurück. Wenn ich an meine Kindheit denke und an die Jahre als Teenager und als junge Frau, dann habe ich nicht nur gute Erinnerungen.


Ein Bild aus meinen 20er Jahren.


Heutzutage lebt man vor allem als Frau besser, ungezwungener und vor allem gleichberechtigt. Ich wurde in einer Zeit geboren, in der Frauen noch wenig Rechte hatten. Von einer Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau war man damals weit entfernt.

Mir blieb in Erinnerung, dass in meiner Kindheit eine Frau nur mit Genehmigung des Ehemannes berufstätig sein durfte oder einen Führerschein machen konnte. Der Herr des Hauses war ER und die Frau musste sich fügen. Er konnte sogar ein Dienstverhältnis seiner Frau kündigen, wenn es seiner Meinung nach zum Wohle der Familie notwendig war.

Ich hätte mich damals als Frau nicht wohl gefühlt und sehr wahrscheinlich rebellisch aufbegehrt. 

Nostalgisch anmutende Grüße von der Pfälzerin  👥

Es ist Freitag und dies war mein letzter Beitrag in dieser Woche. Samstag und Sonntag sind blog-frei bei mir. Wir lesen uns wieder am nächsten Montag, wenn Ihr wollt.

Mittwoch, 7. August 2024

Himbeereis mit Sahne am frühen Abend

Wer denkt, ich möchte Euch zum Naschen verführen, der irrt sich. Es gibt keine süße Leckerei, sondern nur eine Rispenhortensie zum Anschauen. Das spart Kalorien.



Unsere Pinky-Winky im Garten errötet zusehends. Die reinweißen Blüten haben schon einen rosa Schimmer und genau diese Mischfarbe erinnert mich an 'Himbeereis mit Sahne'. 



Bald werden die Rispen ein einheitliches, dunkles Himbeerrot angenommen haben und den nahenden Herbst verkünden.





Die Aufnahmen habe ich am Abend gemacht; daher sind sie ein wenig dunkel geworden.

Sommergrüße aus dem Garten der Pfälzerin  🍧

Dienstag, 6. August 2024

Der Garten im August


Wir sind mittendrin im Hochsommer. Der Garten ist für heiße Tage gerüstet; wir haben reichlich Gießwasser im Behälter, dank der heftigen Regenfälle der vergangenen Woche.

Die Sommerblumen hinter dem Sandkasten bekamen ein Scherengitter, damit sie nicht so tief herabhängen. Vor allem die Blüten des Oregano werden ständig von Bienen angeflogen und ich möchte nicht, dass unser Enkelkind beim Buddeln gestochen wird. Der Zaun hält die Blüten vom Sandkasten fern und ist somit eine gute Lösung.



Nektarreiche Pflanzen locken Schmetterlinge an. Täglich flattert es um die Blüten herum. Bisher habe ich Ochsenauge, Kaisermantel, Großer Perlmuttfalter, Admiral, C-Falter, Kohlweißling und Zitronenfalter bei uns im Garten sehen können.


Rotbraunes Ochsenauge an Clematis.


C-Falter am Sommerflieder.




Großer Perlmuttfalter am Sommerflieder.




Ochsenauge.




Admiral am Sommerflieder.


Mir ist aufgefallen, dass der (unbenutzte) Schmetterlingskasten um Hilfe ruft. Oder ist es ein Entsetzensschrei? Er gammelt an der Schuppenwand vor sich hin und sein Rindendach ist schon ziemlich marode.




Seit die Sperberfamilie weggezogen ist, kommen auch wieder kleinere Vögel in unseren Garten. Vor allem Amseln haben es auf die Aroniabeeren abgesehen.

Als Herr Pfälzer sie vertreiben wollte, sagte unser Enkelsohn: "Opa, Du musst lernen mit der Natur zu teilen"!

Der Opa sagte: "Dann muss die Natur aber auch mit mir teilen und die Vögel dürfen nicht alle Beeren auffressen".

Er hat sich eine Schüssel Aroniabeeren für seinen obligaten Likör gepflückt und der Rest am Strauch gehört den Vögeln.








Amselweibchen.


Wir essen so oft es geht draußen im Garten. Wenn die Abenddämmerung beginnt, schmeckt ein leichter Sommersalat im Freien. Beim Essen beobachten wir Vögel, die herum fliegen: Elstern, Wildtauben, ab und zu einige Mauersegler und ein Gartenrotschwanz, sowie die stets präsenten Sperlinge.

Laue Sommerabende im Garten sind etwas wunderbares. Der Fernseher bleibt zur Zeit aus.




Sommerliche Grüße aus dem Garten der Pfälzerin. 🌞

Donnerstag, 1. August 2024

Respekt vor dem Leben


Schwefelkäfer.

Kürzlich waren wir zu einer Gartenparty eingeladen. Wir saßen am Tisch und unterhielten uns mit den anderen Gästen, als ich am Boden einen braunen Käfer entdeckte, der über die Holzbohlen krabbelte.

Einer der Gäste (ich nenne ihn einfach mal Emil) schaute auch auf den Käfer und sagte: "Sofort totschlagen, trete ihn einfach kaputt."

Ich war zunächst sprachlos, entgegnete dann aber: "Warum soll ich das tun. Er hat mir doch nichts getan." 

Darauf herrschte Stille, der Emil dachte wohl, ich sei eine Zicke; dabei habe ich doch nur Respekt vor dem Leben der Insekten. Dem Käfer war nichts passiert, er verschwand in einer Holzspalte. 

Warum nur müssen Menschen alles kaputt treten oder tot schlagen? In meinem Garten wimmelt es von Insekten. Manche sind  Schädlinge, beispielsweise das Lilienhähnchen, Beerenwanzen oder der Schwefelkäfer. Zumindest werden sie so bezeichnet. Was können sie denn bei mir groß anrichten?


Das Lilienhähnchen auf meinem Arm hatte nichts
zu befürchten.






Ich habe keinen Nutzgarten und toleriere angefressene Blätter und Blüten. Wir haben den Insekten ihren Lebensraum genommen und Flächen versiegelt. Wohin sollen sie denn, wenn es nur noch wenige Freiflächen gibt?

In meinem Garten finden sie eine (leider nur 100 qm kleine) Arche, in der sie nicht bekämpft werden. Seit ich dokumentiere was ich alles entdecke, wird meine Liste immer länger.


Balkenschröter.



Rotbraunes Ochsenauge.



Biene.




Zitronenfalter.




Hirschkäfer.




Schwebfliege.




Kohlweißling.




Große Holzbiene.
(Wildbiene des Jahres 2024).


Heute zeige ich nur einen kleinen Teil dessen, was bei uns im Juni und Juli herum krabbelte. Es gibt viele Ameisen-Kolonien, Sippen von Ohrwürmern und täglich summen unzählige Bienen, Schwebfliegen und Wespen an den Blüten herum.

Im Schuppen haben Hornissen ein Nest gebaut und wir sehen sie regelmäßig durch einen Spalt ein- und ausfliegen. Herr Pfälzer hat das Nest mit einem Holzkasten eingefasst, damit wir ungehindert an unsere Werkzeuge kommen, die dort gelagert sind.

Wir sitzen gerne im Garten und beobachten Insekten, Schmetterlinge und auch Vögel.

Die Amseln sind zurück und stibitzen die Aroniabeeren. Das dürfen sie auch, denn Herr Pfälzer hat sich für seinen Likör eine Schüssel davon gepflückt und den Rest können sich die Vögel holen.



Amselweibchen.




Gestern rettete ich eine Rosenkäfer, der auf einem heruntergefallenen Rosenblütenblatt im Wasserbecken trieb. Wahrscheinlich vom Wind dorthin geweht.


Der gerettete Käfer musste noch kurz für Aufnahmen zur 
Verfügung stehen, dann ...





... wurde er zum trocknen auf eine Blütenrispe vom
Schmetterlingsflieder in die Sonne gesetzt.



Alle dürfen leben und bei mir wird nichts tot geschlagen oder zertreten.

Respektvolle Grüße aus dem Garten der Pfälzerin. 🌼🐜🐛

Diesen Beitrag verlinke ich mit dem Naturdonnerstag bei Elke und bin gespannt, was die anderen Blogger*innen zum Thema Natur geschrieben haben.