Der Monat Oktober geht zu Ende und damit ist auch das Gartenjahr vorbei.
In dieser Woche genießen wir bei milden 15 Grad und Sonnenschein noch einige Stunden draußen in unserem grünen Reich.
Gearbeitet wird hier nichts mehr, ich sitze am Nachmittag gerne ein Weilchen in der Sonne und lasse mir von den wärmenden Strahlen das Gesicht bescheinen.
Wie man sehen kann, liegt am Nachmittag der größte Teil des Gartens im Schlagschatten des Hauses. Ich wandere mit dem Gartenstuhl dem raren Sonnenschein nach und suche mir die sonnigste Stelle aus, um mich eine Weile hinzusetzen.
Unser Christbaum vom vergangenen Jahr wächst jetzt im Garten weiter. Damals habe ich ihn im Topf gekauft und nach den Feiertagen langsam an den Aufenthalt im Freien gewöhnt. Als der Boden frostfrei war, pflanzte ich den Baum in die Erde und er ist über Sommer gut angewachsen.
In diesem Jahr wird es keinen Christbaum in der Stube mehr geben; ich finde Bäume draußen viel schöner.
Immer noch ein wenig traurig bin ich über den hohen Zaun, den die Nachbarn im Frühling errichtet haben. Wie eine dunkelgraue Wand steht er da und weil die Sträucher teilweise ihr Laub abgeworfen haben, wird er nicht mehr verdeckt.
Dahinter, bei den Nachbarn, befindet sich nur ein bisschen Rasen und viel gepflasterte Fläche. Sie wollen es so, haben keine Liebe für die Natur und fühlen sich hinter ihrer Trennwand wohl. Ein wenig niedriger hätte der Zaun auch seinen Zweck erfüllt, aber wer will schon einem Ochsen ins Horn kneifen? (Spruch, wenn jemand unbelehrbar ist).
Weil ich in diesem Jahr die Stauden und Gräser über Winter stehen lasse, ist im Garten wenig zu tun. Gelegentlich jäte ich Unkraut, denn vor allem die Vogelmiere überzieht flächig die Beete und bildet einen grünen Teppich. Zwischen meinen Kräutern im mittleren Beet ist sie nicht willkommen und wird ausgerissen, jedoch darf sie auf der brach liegenden Fläche wuchern, auf der im nächsten Jahr ein Milpa-Beet entstehen soll.
Schleierastern stehen in voller Blüte und im Sonnenschein wimmelt es hier von Bienen. Die 'Lady in Black' kam im Frühling neu in den Garten und ich bin begeistert von ihrer Blühfreudigkeit.
Die Uhrzeit wurde nun wieder umgestellt und die Sommerzeit ist vorbei. Für mich fühlt es sich zeitlich richtig an. Ich kann mich nur schwerlich umstellen und wünsche ich mir, dass das leidige Uhr-Umstellen endlich aufhört; egal, welche Zeit es letztendlich werden wird.
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Als wir letzte Woche im Gartencenter waren, um Rindenmulch und Blumenzwiebeln zu kaufen, stand ich mitten drin in einer Weihnachts-Dekorations-Abteilung. Es leuchtete und blinkte und es fühlte sich für mich befremdlich an. Denn draußen schien die Sonne bei milden 18 Grad.
Weihnachten ist für mich auf keinen Fall Konsum und Kaufrausch schon ab Oktober. Daher ignoriere ich die Angebote des Handels mit Weihnachtsgeschirr, blinkenden und glitzernden Dekorationen und Lebkuchen, sondern gehe lieber raus in die Natur.
Nach dem Spaziergang am frühen Nachmittag wird der Kaminofen angezündet, eine Kanne Tee gekocht und ich beende den Tag gemütlich mit dem Strickzeug oder einem Buch.
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Ich habe einen Schal mit Blümchenmuster begonnen . Eigentlich sollte es laut Strickanleitung ein viereckiges Tuch werden, jedoch trage ich solche Tücher eher selten und habe nun das Muster so umgerechnet, dass ein langer, schmaler Schal daraus wird.
Die vielen Esskastanien, die wir gesammelt haben, müssen weiterverarbeitet werden. Täglich koche ich einen Topf voller Keschde und schäle sie. Dabei wird nicht nur die harte Außenschale, sondern auch die weiche Innenhaut entfernt. Das ist eine Fummel-Arbeit, die ich gerne mache, weil ich Esskastanien liebe.
Portionsweise in Gefrierbeuteln verpackt, halten sie sich in der Tiefkühltruhe über Winter und ich habe ruckzuck eine Zutat für meinen Menüplan parat.
Beispielsweise für Frikadellen mit Keschde. Dafür wird gemischtes Hackfleisch mit eingeweichtem Brot, gedünsteten Zwiebelwürfeln, Ei, Gewürzen, Petersilie und zwei handvoll gekochten Esskastanien gut verknetet. Die Fleischküchlein werden in Rapsöl in der Pfanne gebacken und sind so was von lecker.
Keschde passen zu vielen Gerichten, egal ob süß oder herzhaft. In der Pfalz werden im Herbst Kastanienwochen veranstaltet und dann kann man regionale Spezialitäten mit Keschde probieren.
So lange das Wetter trocken und sonnig bleibt, werde ich mich tagsüber oft draußen aufhalten und noch möglichst viel Sonne tanken.
Berichte von den Ausflügen könnt Ihr in meinem anderen Blog 'Die Pfälzerin' lesen und Naturaufnahmen anschauen. Herbstgrüße aus dem Garten der Pfälzerin 🍂
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