Der Garten ist der letzte Luxus ...

 ... unserer Tage, denn er erfordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten ist, Zeit, Zuwendung und Raum.

Dieter Kienast, Landschaftsarchitekt (1945 - 1998)

Sturmtief Eugen ist wieder abgezogen und hat uns einen gut durchnässten Garten hinterlassen.

Zum Glück sind bei uns durch die Sturmböen kaum Schäden entstanden. Es hat lediglich einige Ästchen von den Bäumen gerissen und das lose Dach des alten Holzschuppens gelöst. Schon beim letzten Sturm wurde es beschädigt und war nur provisorisch wieder befestigt worden.

Wir sind am überlegen, ob wir den alten Schuppen eventuell ganz platt machen sollten. Er ist schon fast so alt wie ich und marode. Ich bewahre darin meine Gartengeräte und den Rasenmäher auf und der Pfälzer hat seine Baumaterial-Sammlung hier gelagert. Er kann sich von nichts trennen und meint, dass alles irgendwann man wieder gebraucht wird.

Zunächst aber muss die derzeitige Baustelle beendet werden. Über unserem Sitzplatz im Freien entsteht eine Überdachung, damit wir im Sommer auch bei Regen draußen bleiben können. Sie wäre schon fertig geworden, wenn nicht Tief Eugen dies verhindert hätte.

Wie man sehen kann, investieren wir in unseren Garten ziemlich viel Zeit und Energie. Ein Garten benötigt Zuwendung und Aufmerksamkeit, sonst macht er keine Freude.

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Es sind einige neue Stauden bei mir eingezogen. Beispielsweise eine Staudensilie, die auch schottischer Liebstöckel genannt wird. Der botanische Name lautet Ligusticum scoticum. 

 Staudensilie ist mehrjährig und wird in der Küche wie Petersilie verwendet. Sie soll nicht den intensiven Geschmack von Liebstöckel haben, obwohl sie dieser Pflanze stark ähnelt. Ich habe sie an eine freie Stelle im Erdbeerbeet gepflanzt. Lasst Euch deshalb nicht durch das Blatt einer Erdbeere auf dem Bild im Hintergrund irritieren.

Schottisches Liebstöckel

Ebenfalls neu eingezogen sind chinesische Wiesenrauten mit dem botanischen Namen 'Thalictrum delavayi'. Sie sollen gut mit Lehmboden zurechtkommen und Trockenheit tolerieren.

Chinesische Wiesenraute.

Noch sind die neuen Pflanzen klein und wirken unscheinbar. Jedoch werden sie meine Beete bereichern und mit ihren Blüten Insekten anlocken.

Ich habe außerdem Bronzefenchel, niedrigen Lavendel, Storchschnabel 'Apfelblüte' und kriechenden Thymian gepflanzt.

Zum Glück habe ich meine Pflanzenbestellung früh aufgegeben. Ich bin kein geduldiger Mensch und möchte nicht ewig auf meine Pflanzen warten. Mittlerweile hat nämlich die Staudengärtnerei angekündigt, dass es ein tägliches Kontingent für Bestellungen gibt, weil einfach zu viele Gartenfreunde ihre Pflanzen dort bestellen. 

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Ein kleiner Rundgang durch den Garten im Mai:

Blühende Säulen-Apfelbäume und Tulpen.

Apfelblüten wirken wie aus Porzellan geformt.

Der Rittersporn gedeiht prächtig. Bald wird er blühen.

Mein Tulpenherz ist leider eher ein Tulpen-Dreieck geworden.
Ich liebe diese bunten Blüten.

Eine zufällige Pflanzenkombination: Spanische Hasenglöckchen in Weiß und
niedrige tiefblaue Iris.

Im Schattenbeet blüht Kaukasusvergissmeinnicht. Herrlich, diese blauen Blüten!

Ich wüsste in dieser surrealen Zeit gar nicht, was ich ohne meinen Garten machen sollte. Er ist meine Freizeitbeschäftigung, dient der Erholung, ist Seelentröster und in diesem Jahr auch unser Urlaubsort.

Liebe Grüße von der Pfälzerin