Ein chinesisches Sprichwort:
'Nicht die Blumen und Bäume, sondern nur der Garten ist dein Eigentum'
Wir stellen einen Garten zur Verfügung, aber für das Wachstum der Pflanzen sorgt die Natur. Wir können helfend eingreifen, haben aber keine Möglichkeit zur Einflussnahme auf das Wetter und nach Belieben Sonnenschein oder Regen herbei zu rufen.
Blühender Bärlauch. |
Wilde Schönheiten
Heute will ich Gäste in meinem Garten zeigen, die Mutter Natur hier einquartiert hat.
Als ich im Internet und in diversen Büchern gelesen hatte, was für ein Kraut die purpurrote Taubnessel ist, habe ich beschlossen, dass sie an bestimmten Stellen bei mir wachsen darf.
Der botanische Name dieser hübschen kleinen Pflanze lautet 'Lamium purpureum'.
Die Blüten dienen als Nahrungsquelle für Hummeln und Wildbienen, auch im Winter.
Dieses Wildkraut kann für die Hausapotheke und in der Küche genutzt werden. Wer sich dafür interessiert, der hat viele Möglichkeiten, sich in Büchern oder Internet-Veröffentlichungen zu informieren.
Ich habe einen Spruch von Hildegard von Bingen gelesen, der sich auf Taubnesseln bezieht:
"Wer sie genießt, der lacht gern, denn ihre Wärme, die auf die Milz einwirkt, erheitert das Herz."
Taubnesseln werden auch als 'Gute Laune Pflanzen' bezeichnet.
Wir wollen sie nicht essen und ich nutze auch keine Heilkräuter, aber ich mag die schönen Blüten, die zwischen den rot verfärbten Blättern erscheinen. Eine kleine Ecke im Garten habe ich den purpurroten Taubnesseln überlassen.
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Storchschnäbel gibt es in vielen Arten. Bei mir wächst in der hintersten Gartenecke der Braune Storchschnabel (bot.: Geranium phaeum). Wie er in den Garten kam, weiß ich nicht. Er blüht jetzt und ich mag seine hübschen kleinen Blüten sehr.
Er trotzt kältesten Wintern und trockenen Sommern und blüht in jedem Frühling neu.
Der Braune Storchschnabel ist beheimatet in Mittel-, Süd- und Osteuropa. Er ist eine Bienen- und Insektenweide und kann auch für die Vase geschnitten werden. (Was ich nicht mache, weil ich den Insekten nicht die Nahrungsquellen entziehen werde. 🐝)
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Immer wieder versucht Mutter Natur, Brennnesseln in meinen Beeten wachsen zu lassen. Damit bin ich nicht einverstanden und wenn ich in den Beeten welche sehe, dann reiße ich sie aus.
Aber nicht in einer ungenutzten Ecke zwischen dem alten Schuppen und dem aufgestapelten Brennholz. Dort darf die kleine Brennnessel wachsen. Ihr botanischer Name lautet 'Urtica urens'. Sie ist in vielen Gebieten verbreitet und wächst einfach überall: auf Schuttplätzen, in verwilderten Gärten, in Weinbergen und zwischen Gemüse in den Beeten oder an Waldrändern.
Wozu ist dieses Kraut zu gebrauchen?
Im Frühling kann man die jungen Triebe im Wildkräutersalat essen oder sie wie Spinat zubereiten. Ich habe sie auch schon im Kräuterquark verwendet.
Man kann ihre Blätter trocknen und für einen Brennnessel-Tee oder für Tinkturen verwenden. Auch hier findet man viele Informationsquellen zur Anwendung.
Brennnesseln sind zudem Futterquelle für viele Schmetterlingsarten. Wie man sieht, haben Raupen an meinen Blättchen gefressen. Entdeckt habe ich sie noch nicht, aber ich werde die Pflanze genau beobachten.
Im Gegensatz zu der Großen Brennnessel bildet die Kleine Brennnessel keine unterirdischen Ausläufer. Sie ist winterhart, bleibt an ihrem Standort und wandert nicht durch den Garten. Unerwünschte Sämlinge im Beet reiße ich aber aus, denn Vögel bringen immer neue Samen von Wildkräutern herbei und immer wieder wachsen auch Brennnesseln zwischen den Stauden.
Unser kleiner Enkelsohn muss lernen, dass es weh tut, wenn er in die Brennnesseln greift. Es gibt andere Ecken im Garten, in denen er spielen kann.
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Der botanische Name des Löwenzahn lautet 'Taraxacum officinale'. Keine Pflanze ist robuster als dieser Korbblütler mit tiefen Pflahlwurzeln, der sich überall ansiedelt.
Löwenzahn ist eine Heilpflanze und kann auch in der Küche verwendet werden. Wir essen die jungen Blätter im Frühling als Salat oder ich verwende sie als Füllung für Rouladen.
Es gibt viele Verwendungsarten als Heilkraut und auch hier kann man in vielen Quellen nachlesen.
Ich mag die sonnengelben Blüten und Insekten lieben sie ebenfalls. Wiesen voller Löwenzahnblüten sind im April herrlich anzuschauen. Dann sammeln Honigbienen fleißig Pollen und die Imker freuen sich über einen besonders aromatischen Honig.
Aber, oh weh, wenn die Pusteblumen fliegen! Dann verteilen sich ihre Samen überall und keimen. Von der Nachbarwiese kommt ständig Nachschub zu uns herüber geflogen.
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Mein heutiges Titelbild zeigt blühenden Bärlauch. Vor 15 Jahren habe ich das Kraut in einem Töpfchen gekauft und in den Garten eingepflanzt. Mutter Natur hat dafür gesorgt, dass es sich flächenartig ausbreitet.
Mit den Jahren bildete sich im Frühling ein grüner Teppich, der jedes Jahr größer wird. Sogar auf die Nachbarwiese ist er ausgewandert.
(Das ist meine Rache für die vielen Löwenzahnsamen, die zu mir herüber wehen. Ich schicke dafür den Bärlauch hinüber. Lach ...)
Wenn die weißen Blütensterne erscheinen, kann Bärlauch nicht mehr als Würzkraut verwendet werden, weil ihm dann das Aroma fehlt. Seine zart duftenden Blüten erscheinen Anfang Mai und nach dem Blüten zieht sich Bärlauch total in den Boden zurück, um zum Ende des nächsten Winters neu auszutreiben.
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Es gibt in der Natur kein Unkraut, sondern nur Wildpflanzen und manche sind wertvoller, als man denkt.
Liebe Grüße aus dem Garten der Pfälzerin
PS: Ich bereite einen Beitrag über besonders ausbreitungsfreudige Pflanzen vor. Davon gibt es viele in meinem Garten. Einmal gepflanzt, versuchen sie, meinen Garten einzunehmen. Lasst Euch demnächst überraschen!
Ein wunderschönes Posting mit interessante Infos über so manche Wildpflanzen. Ich musste so schmunzeln über das geben und nehmen mit dem Bärlauch und den Löwenzahn *zwinker*!
AntwortenLöschenIch wünsche dir ein schönen Freitag!
Lieben Gruss Elke
Liebe Ingrid,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für diesen tollen Post! Die Bilder der wilden SChönheiten sind wundervoll!
Ich wünsche Dir ein frohes und freundliches Pfingst-Wochenende!
♥️ Allerliebste Grüße , Claudia ♥️
Das war wieder ein interessanter Beitrag...leider ist mein Garten wohl zu klein,
AntwortenLöschenum alles anzubauen, was mir so gefallen würde. Außerdem brauche ich inzwischen auch viel
mehr Zeit als früher, um alles auf Vordermann zu halten. Ich habe vom Nachbarn die Maiglöckchen
bekommen. Sie kümmern sich nicht um den Gartenzaun. Die Blüten der Maiglöckchen
gefallen mir zwar, aber es werden immer mehr Maiglöckchen. Sie vermehren sich wie Unkraut.
LG. Karin M.
Hallo Ingrid,
AntwortenLöschenDu sprichst mir aus der Seele! Toll das in Deinem Garten auch die Wildkräuter eien Platz finden. Schöne Bilder und passenede Kommentare dazu. LG...Stephanie
Liebe Ingrid,
AntwortenLöschenÜber die Taubnessel als Frühblüher freue ich mich sehr, denn sie ist sehr hübsch anzusehen. Daher lasse ich sie ebenfalls stehen. Ebenso den Löwenzahn und auch die Brennnessel. Bei letzterer würde ich mir wünschen, ich könnte den Platz, an dem sie stehen soll, selbst bestimmen. Aber sie zeigt sich eigensinnig. wir sind noch uneins. Löwenzahn und Taubnessel fressen auch unsere Kaninchen gerne, schon deshalb sind sie bei mir willkommen.
Liebe Grüße und ein schönes Pfingswochenende,
Steffi
Auch in unserem Garten gibt es kein Unkraut und eine bessere Tinktur für die Pflanzen als Brennesselbrühe mit Beinwell gibt es nicht. Eigentlich alles was bei dir wächst gibt es bei uns auch. Ich mag keine sterilen Gärten.
AntwortenLöschenL G Pia
Die lila Taubnessel ist hier auch überall zu finden. So einen Storchenschnabel habe ich allerdings noch nie (bewusst) gesehen. Falls er mir jetzt mal über den Weg läuft, weiß ich, wer er ist :-) Brennesseln wachsen dieses Jahr besonders gut, hab ich den Eindruck. Ich mag sie gerne als Tee, weil sie entwässernd wirken. Aber auch in Schnittkäse habe ich sie schon gegessen.
AntwortenLöschenNa, wenn Bärlauch deine Rache zum Löwenzahn ist, hat dein Nachbar in meinen Augen aber das bessere Geschäft gemacht ;-)