Montag, 1. Juli 2024

'Husteblumen' und die Freude der Kinder; Natur kann so schön sein

 "Husteblumen", sagte ein Knirps und pflückte Stängel mit Samenständen vom Wiesen-Pippau, die etwas kleiner als Löwenzahn-Pusteblumen sind. Mit dick aufgeblasenen Backen pustete er kräftig los und freute sich, als die Samen mit den kleinen Schirmen wegflogen. Auch die anderen Kinder suchten nach 'Husteblumen'; sie waren noch ziemlich klein und ihre Eltern drüben am Grillplatz ließen sie gewähren.

Ein anderes Kind stolperte, fiel hin und war im hohen Gras  verschwunden. Es rappelte sich wieder auf und lachte laut. Die Kleinen hatten im hohen Gras mehr Freude als an den Spielgeräten.




Unser vierjähriger Enkelsohn kam zu mir und zeigte einen Marienkäfer, der auf seiner Hand saß. Die anderen Kinder schauten interessiert zu. Er ließ den Käfer auf dem Arm hochkrabbeln und war enttäuscht, als er dann seine Flügel aufspannte und wegflog. Die Kinder liefen jauchzend hinterher und wollten ihn fangen. Sie hatten viel Spaß auf der Wildblumenwiese.

Dies geschah hinter unserem Gartenzaun auf der Nachbarwiese. Dort hat die Gemeinde vor mehr als fünfzig Jahren auf dem Gelände der Katholischen Kirchengemeinde einen Spielplatz eingerichtet. Ich habe schon als Kind hier gespielt, danach die eigenen Kinder und jetzt freut sich der Enkelsohn über die Fläche zum Klettern und Toben.




Auch unser Kater Finn, der uns gerne rüber zum Spielplatz begleitet, tigerte begeistert durch das hohe Gras.

Obwohl viele Bienen auf der Wiese an den Blumen Nektar und Pollen sammelten, wurde keines der Kinder gestochen; zumindest nicht an diesem Tag.

Die Arbeiter unseres Dorfes kommen nicht nach mit Mähen. Von mir aus könnte die Wiese ungemäht bleiben, aber das wird nicht der Fall sein. Ich rechne jeden Tag damit, dass die Mähgeräte rattern.

Wildblumen blühen auch neben dem Gehweg vor einem unbebauten Grundstück in der Nachbarschaft. Ich musste einfach stehen bleiben und die Pracht des Rotklee (Trifolium pratense) fotografieren. Die Blüten duften herrlich und ihr Geruch erinnert mich an Honig.





Wenn man weiß, wie viel Leben in einer Wildblumenwiese steckt und wie viele Insekten hier Nahrung finden, dann wird man nicht mehr darauf bestehen, dass die Flächen ständig gemäht werden.





Das dachte sich wohl auch unser Nachbar, der eine Wildblumenpflanze vor seiner Garage stehen ließ. Täglich erfreuen mich die gelben Blüten von diesem prachtvollen Pippau (Crepis) und die Garage nutzt er sowieso nicht.





Wilde Blumengrüße von der Pfälzerin

Ich hoffe, Ihr hattet trotz Regenwetter ein schönes Wochenende? In dieser Woche sind Sommerblumen mein Motto. 

Dieser Beitrag wird verlinkt mit dem Naturdonnerstag bei Elke. 

8 Kommentare:

  1. Guten Morgen Ingrid,
    ich mag diese Blumenwiesen auch sehr und das NaturGut Ophoven sorgt dafür, daß Wildblumenwiesen angelegt werden und kümmert sich auch darum.
    Schön wenn die Kinder noch ihren Spaß mit solchen Dingen haben können und man sie auch lässt.
    Das Wetter war bei uns bis ca. 23:00 Uhr trocken und dann kam ein Gewitter und gestern hatte es abgekühlt und erst Abends hat es geregnet.
    L.G.
    Hannelore

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    1. Liebe Hannelore, bei uns ist es kühler geworden und ich fühle mich bei knapp 20 Grad pudelwohl. Die Hitze der vergangenen Woche hat mir zu schaffen gemacht.
      Die Wiesentäler rund um unseren Wohnort werden nicht gemäht und so kann man dort viele Wildblumen sehen. Demnächst gehe ich mit der Kamera durch ein Tal, das gleich am Ort beginnt.
      LG Ingrid

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  2. Liebe Ingrid,
    Kinder für die Natur zu begeistern finde ich immer interessant, wenn mann dann noch die Freude sehen, dann freut man sich einfach mit. Ich habe ja viel dafür gemacht, umKindern und Jugendlichen die Natur nahe zu bringen. Bei meinen Führungen für Kindergartenkinder und Schulkinder jeden Alters, ich bedaure es, es nicht mehr tun zu können.Geärgert habe ich mich allerdings immer, wenn die Gemeide viel zu früh die Böschungen an den Hauptwanderwegen abgemäht hatten, Einsprüche wurden nicht gehört.
    Liebe Grüße
    Edith

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    1. Liebe Edith, Kinder sind neugierig, wissbegierig und mitfühlend. Wenn sie das bis ins Erwachsenenalter bewahren können, werden sie die Natur achten. Bei meinen Kindern hat das gut funktioniert und ich versuche, es auch unserem Enkelsohn zu vermitteln.
      LG Ingrid

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  3. Liebe Ingrid,
    einen schönen Sommertag hast du eingefangen. Ich habe ja viel mit Kindern in der Natur gearbeitet, solche Momente habe ich oft erlebt. "Husteblumenblasen" war immer eine besondere Einlage. Nun kann ich solche Sachen leider nicht mehr machen und zehre von meinen Fotos und Berichte in meinem Blog. Habt ihr eine schöne Katze.
    Lieber Gruß
    Edith

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    1. Liebe Edith, Kater Finn ist seit Ende Februar ein Mitglied unserer Familie. Er musste aus dem Haus, weil es sein früheres Herrchen verkauft hat und den Kater nicht mit in eine Mietwohnung nehmen konnte. Wir habe ihn aufgenommen und ich möchte das Fellchen nicht mehr missen; er ist wirklich sehr lieb, denn er fängt keine Vögel und kratzt nicht an Möbeln und Tapeten.
      LG Ingrid

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  4. Liebe Ingrid,
    eine Wildblumenwiese ist immer etwas besonderes und ich bin stets traurig wenn sie abgemäht wird.
    Hier finden so viele kleine Insekten ihren Labsal und haben Freude daran und fühlen sich sicher wie im
    Paradies.
    Schön dass die Kinder und Kater Finn sich auf der Wiese tummeln konnten, herrliche Natur!
    Sende dir einen lieben Gruß in deinen Tag, Karin Lissi

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  5. wunderschön..
    die Kinder hatten ihren Spaß
    hier ist leider auch ein prachtvolles Stück Natur
    mit Kronenwicken und gelben Labkraut dem Mäher zum Opfer gefallen :(
    ich verstehe das nicht
    es wäre wirklich nicht nötig gewesen
    auf der einen Seite wird für Blühstreifen geworben
    dann so etwas
    liebe Grüße
    Rosi

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